Bei der aktuellen Restrukturierung von SAP haben einem Zeitungsbericht zufolge in Deutschland mehr Beschäftigte Interesse an einer Abfindung als gedacht. Über 5300 von ihnen hätten sich für das Abfindungs- und Vorruhestandsprogramm registriert, schrieb das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Unternehmenskreise am Donnerstag. Zuvor hatte die Zeitung berichtet, dass den Planungen zufolge in Deutschland 2600 Stellen wegfallen sollten.
Zu den aktuellen Zahlen wollte sich ein Sprecher des Walldorfer Software-Konzerns nicht äußern. „Aufgrund der Attraktivität beider Programme haben wir erwartungsgemäß ein sehr hohes Interesse verzeichnet.“ Allerdings könnten deutlich weniger Mitarbeiter gehen, weil das Unternehmen eine Abfindung verweigern kann, um „den Verlust kritischen Know-hows“ zu verhindern.
SAP hatte zu Jahresbeginn einen Konzernumbau angekündigt, um sich für die Ära der Künstlichen Intelligenz (KI) fit zu machen. Hiervon seien weltweit etwa 8000 der insgesamt mehr als 105.000 Stellen betroffen, hatte es damals geheißen. Da gleichzeitig in zukunftsträchtigen Bereichen eingestellt werde, bleibe die Gesamtzahl der Beschäftigen voraussichtlich gleich.
Bei der Vorstellung der Quartalsergebnisse im April hatte Finanzchef Dominik Assam betont, dass unklar sei, ob die 2,2 Milliarden Euro schweren Rückstellungen die Kosten für die Restrukturierung decken werden. Dies hänge unter anderem davon ab, wie viele Beschäftigte die Abfindungsangebote annähmen.
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