Hasso Plattner SAP vor „starkem Wachstumsschwung“ durch künstliche Intelligenz

Das Logo des Softwarekonzerns SAP. Quelle: dpa

Der scheidende SAP-Aufsichtsratschef Hasso Plattner räumt ein, das Unternehmen sei bei KI „teilweise zu langsam gewesen“. Zugleich rechnet er mit einem starken Wachstumsschub durch KI – und sieht keinen prinzipiellen Nachteil gegenüber US-Techfirmen.

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Der scheidende SAP-Aufsichtsratschef Hasso Plattner sieht sein Unternehmen gut aufgestellt – vor allem beim Megathema künstliche Intelligenz (KI): „SAP wächst wieder ordentlich – und hat möglicherweise noch einen starken Wachstumsschwung vor sich durch künstliche Intelligenz“, sagte der SAP-Gründer im Interview mit der WirtschaftsWoche. Nur das Tempo kritisierte er, SAP sei „teilweise zu langsam gewesen“.

KI werde das Geschäft von SAP stark verändern: „Wir sitzen auf einem riesigen Datenschatz bei unseren Kunden. Und die Voraussetzung für KI sind Daten“, so Plattner. Gegenüber den US-Techfirmen habe man keinen „prinzipiellen Nachteil“. Es komme nun darauf an, was SAP zusammen mit seinen Kunden mit diesen Daten mache. „Wir müssen schlaue KI-Anwendungen erfinden, sie bauen und diese in großen Stückzahlen auf den Markt bringen.“

In seinem letzten Interview vor dem Ausscheiden nach 52 Jahren bei SAP zog er eine sehr persönliche Bilanz seines Wirkens seit der Unternehmensgründung 1972 – sprach über Fehler wie die Besetzung der SAP-Spitze mit Leo Apotheker oder die mögliche Übernahme durch Microsoft im Jahr 2000, die eine „gute Sache für Kunden, Aktionäre und auch die Mitarbeiter“ hätte werden können.

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Als nicht realisierten Traum bezeichnete Plattner den Erfolg der Hochleistungsdatenbank Hana. „Ich hatte die Hoffnung, dass SAP es schafft, Hana ganz an die Spitze dieses Segments zu bringen, weil sie zu der Zeit die mit Abstand beste Datenbank war.“ Das habe SAP „nicht ganz geschafft“.

Insgesamt sieht der scheidende Aufsichtsratschef den Konzern beim aktuellen Vorstandschef Christian Klein gut aufgehoben: „Er macht seine Sache wirklich exzellent! Bei den Kunden ist er als SAP-Vertreter wahrscheinlich der beste CEO aller Zeiten“, so Plattner. „Weil er sehr gut zuhören und direkt mit den Kunden diskutieren kann, weil er sehr viel von unserer Software versteht – im Gegensatz zu manch anderen in ähnlicher Position.“ Der Aufsichtsrat hat den Vertrag mit Klein erst in dieser Woche um drei Jahre bis 2028 verlängert.

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