Teuerste Gemälde der Welt 2024: Die 10 wertvollsten Kunstwerke

Seit langem übt Kunst eine einzigartige Anziehungskraft auf Menschen aus, sei es aufgrund ihrer Schönheit, ihrer Ausdruckskraft oder ihres historischen Werts. Doch bestimmte Kunstwerke sind besonders begehrt und erzielen bei Auktionen und Verkäufen unglaubliche Preise.

Gustav Klimts letztes Porträt „Dame mit Fächer“ (1917 - 1918), das er kurz vor seinem Tod im Februar 1918 schuf, wurde bei der Abendauktion der Kategorie „Modern & Contemporary“ am 27. Juni 2023 in London bei Sotheby's versteigert. Der Kaufpreis lag bei umgerechnet rund 109 Millionen Dollar (85,3 Millionen Pfund). Damit gehört Klimts Werk zu den wertvollsten Kunstwerken, die jemals in Europa auf den Markt kamen. Unter die Top Ten der teuersten Gemälde der Welt schafft es „Dame mit Fächer“ aber dennoch nicht. Ein Überblick.

Das sind die teuersten Gemälde der Welt im Ranking 2024

Platz 10: „Montagne Sainte-Victoire“ von Paul Cézanne

137,8 Millionen Dollar ließ sich ein unbekannter Käufer im November 2022 das Werk des französischen Künstlers kosten. Es ist die bis dato achtteuerste Versteigerung eines Gemäldes überhaupt. Im berühmten New Yorker Auktionspalast Christie's kam das Gemälde somit erst kürzlich unter den Hammer.

Das späte Werk von Cézanne ist auf die Jahre 1888-1890 datiert. Es zeigt die Naturlandschaft des Orts Montagne Sainte-Victoire im Süden der Provence, die ein Kalksteingebirge umgibt. Cézanne, der selbst in der Region lebte, widmete Montagne Sainte-Victoire mindestens zwei Dutzend Gemälde. Bis heute verleihen die Werke dem Ort internationale Bekanntheit.

Wer war Paul Cézanne?

Paul Cézanne war ein französischer Maler des 19. Jahrhunderts. Seine Werke zeichnen sich durch eine einzigartige Verwendung von Farbe und Geometrie aus, die eine neue Perspektive in die Darstellung von Natur und Stillleben einbrachte.

Platz 9: „Femme à la montre“ von Pablo Picasso

Das Gemälde „Femme à la montre" (übersetzt: „Frau mit Armbanduhr")“ von Picasso aus dem Jahr 1932 wurde im November 2023 für 139,4 Millionen Dollar in New York verkauft. Das 1932 entstandene Gemälde zeigt Picassos Geliebte Marie-Thérèse Walter. Die Sammlerin Emily Fisher Landau kaufte das Bild 1968 und hatte es laut dem Auktionshaus Sotheby's viele Jahre über dem Kamin ihrer New Yorker Wohnung hängen. 

Wer war Pablo Picasso?

Pablo Picasso war ein spanischer Maler, Grafiker und Bildhauer und gehört zu den einflussreichsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Gemeinsam mit dem Franzosen Georges Braque hat er die Kunstrichtung des Kubismus begründet, eine Collagetechnik, bei der geometrische Formen zur Darstellung von Gegenständen auf revolutionäre Art und Weise kombiniert werden.

Platz 8: „No. 5, 1948“ von Jackson Pollock

Das Gemälde „No. 5, 1948“ des US-amerikanischen Künstlers Jackson Pollock verkaufte David Geffen 2006 für 140 Millionen Dollar. Angeblich soll der mexikanische Unternehmer David Martinez das Werk erworben haben. Seine Anwälte bestreiten dies jedoch. Das Bild wurde im Stil des Action Painting, einer Richtung des abstrakten Expressionismus, auf einer Holzfaserplatte gemalt. So tropfte und spritze er mehrheitlich die braune und gelbe Farbe auf die Platte.

Wer war Jackson Pollock?
Paul Jackson Pollock war ein US-amerikanischer Maler und ein bedeutender Vertreter des abstrakten Expressionismus der New York School. Er wurde bekannt mit der von ihm begründeten Stilrichtung des Action Paintings. Seine im Drip-Painting-Verfahren angefertigten großformatigen Werke brachten ihm bereits zu Lebzeiten den Spitznamen „Jack the Dripper“ ein.

Platz 7: „Three Studies of Lucien Freud“ von Francis Bacon

„Three Studies of Lucien Freud“ von Francis Bacon stammt aus dem Jahr 1969. 2013 ging das Kunstwerk für 142,4 Millionen Dollar an einen unbekannten Käufer. Die Versteigerung fand bei Christie's statt.

Das Triptychon wurde 1969 am Royal College of Art in London gemalt. Dort hatte Bacon ein Studio, das groß genug war, um gleichzeitig an drei benachbarten Leinwänden arbeiten zu können. Die drei Tafeln des Triptychons wurden einzeln in der Mitte der 1970er Jahre verkauft.

Wer war Francis Bacon?
Francis Bacon zählt zu den bedeutendsten gegenständlichen Malern des 20. Jahrhunderts. Er setzt sich in seinen Werken vor allem mit der Darstellung des deformierten menschlichen Körpers in eng konstruierten Räumen auseinander.

Platz 6: „Les Poseuses“ von Georges Seurat

Fast 150 Millionen Dollar gingen sprichwörtlich im Auktionshaus Christie's über die Theke, als das Gemälde „Les Poseuses“ 2022 den Besitzer wechselte. Die Erben des US-Unternehmers Paul Allen, der an der Seite von Bill Gates Microsoft ins Leben rief, hatten Christie's mit der Suche nach einem Käufer beauftragt. 149,2 Millionen US-Dollar ließ der sich das 1886-1888 entstandene Öl-Gemälde des Malers Georges Seurat kosten, das drei Frauen in verschiedenen Posen zeigt. Es ist daher auf dem Kunstmarkt ebenfalls unter dem Namen „Three Models“ bekannt.

Wer war Georges Seurat?

Georges Seurat war ein französischer Maler des späten 19. Jahrhunderts und gilt als Begründer des Pointillismus. Bei diesem Malstil werden kleine, punktförmige Farbflecken gemalt, die aus der Ferne betrachtet zu einem Gesamtbild verschmelzen. 

Platz 5: „Nu couché (sur le côté gauche)“ von Amedeo Modigliani

Das Gemälde mit dem Titel „Nu couché (sur le côté gauche)“ von Amedeo Modigliani aus dem Jahr 1917 wurde im Jahr 2018 über das Auktionshaus Sotheby's New York für 157 Millionen Dollar verkauft.

Wer war Amadeo Modigliani?

Amedeo Clemente Modigliani war ein italienischer Zeichner, Maler und Bildhauer. Die heutige Bekanntheit beruht vor allem auf seinen Aktgemälden, die zu seiner Zeit als skandalös empfunden wurden und erst später Akzeptanz fanden. Sein Leben war von Lungenkrankheiten geprägt. In einem Fiebertraum soll er seine Berufung zur Kunst erkannt haben. Mit 35 Jahren starb er an Tuberkulose.

Platz 4: „Nu couché“ von Amedeo Modigliani

Auch das Gemälde „Nu couché“ stammt von Amedeo Modigliani. Der italienische Maler fertigte es 1917. Ein Kunstsammler aus China kaufte das Gemälde im Jahr 2015 für gigantische 170,4 Millionen Dollar.

Es zeigt eine in einem Innenraum auf einem dunkelroten Sofa und einem türkisblauen Kissen liegende, unbekleidete Frau in der Tradition von Tizians Venus von Urbino. Es wurde 1917 in Öl auf Leinwand gemalt und ist 92 Zentimeter breit und 60 Zentimeter hoch. Das Gesicht der lang ausgestreckt liegenden jungen Frau mit ihren mandelförmigen Augen, entblößten Brüsten und Scham ist direkt dem Betrachter zugewandt. Ihre Augen sind jedoch geschlossen.

Platz 3: „Les femmes d'Alger (Version O)“ von Pablo Picasso

„Les femmes d'Alger (Version O)“ ist eine Reihe von 15 Gemälden von Picasso und stammt aus dem Jahr 1955. Über das Auktionshaus Christie's hat ein Unbekannter für 179,4 Millionen Dollar die letzte Version der Serie im Jahr 2015 ersteigert. „Les femmes d'Alger bedeutet „Die Frauen von Algier“. Die Serie enthält Versionen von A bis O.

Die Version „O“ stellt eine Szene aus einem Harem dar und zeigt vier barbusige Frauen, starkfarbig gemalt in einer Mischung aus abstrakt und realistisch. 1997 war das Bild bei Christie’s noch für 32 Millionen Dollar versteigert worden. Das Gemälde wurde zugleich auch noch zum teuersten je versteigerten Picasso.

Platz 2: „Shot Sage Blue Marilyn“ von Andy Warhol

Auf dem zweiten Platz liegt „Shot Sage Blue Marilyn“ von Andy Warhol mit einem Wert von 195,04 Millionen Dollar. Der salbeiblaue Hintergrund des Porträts wird auch als Phthalo Blue bezeichnet und trägt oben auf der umgeschlagenen Leinwand die Signatur „Andy Warhol 64“. 

Die Shot Marilyns sind eine Sammlung von vier Kunstwerken von Andy Warhol, die das Porträt von Marilyn Monroe in verschiedenen Farben zeigen. Diese Arbeiten waren Teil einer fünfteiligen Serie mit demselben Motiv in unterschiedlichen Farben und wurden 1964, kurz nach ihrer Fertigstellung, von der Aktionskünstlerin Dorothy Podber mit einem Schuss aus einem Revolver beschädigt. Die Werke werden in der Kunstwelt und in der Fachliteratur normalerweise anhand ihrer Hintergrundfarbe bezeichnet: Shot Red Marilyn, Shot Orange Marilyn, Shot Light Blue Marilyn und Shot Sage Blue Marilyn. Das unbeschädigte fünfte Bild ist die Turquoise Marilyn.

Wer war Andy Warhol?

Andy Warhol war ein amerikanischer Künstler, Filmemacher und Verleger sowie Mitbegründer und bedeutendster Vertreter der amerikanischen Pop Art. Seine Karriere begann bereits in den 1950er-Jahren als Grafiker und Illustrator für Mode-, Hochglanz- und Lifestylemagazine und entwickelte sich schnell. Er hinterließ ein umfangreiches Gesamtwerk, das von einfachen Werbegrafiken bis zu Gemälden, Objekten, Filmen und Büchern reicht. Zudem war er auch als Musikproduzent tätig.

Platz 1: „Salvator Mundi“ von Leonardo da Vinci

Das Ölgemälde „Salvator Mundi“ aus dem 16. Jahrhundert von Leonardo da Vinci wurde 2017 für die Rekordsumme von 450,3 Millionen Dollar über das Auktionshaus Christie's an Mohammed bin Salman verkauft. Damit befindet es sich in Privatbesitz. „Salvator mundi“ bedeutet „Erlöser der Welt“.

Das 65,6 mal 45,4 cm große Gemälde ist mit Ölfarben auf einer Walnussholztafel gemalt. Es zeigt Christus als Heiland der Welt in frontaler Ansicht, der die rechte Hand mit segnender Geste erhoben hat und in seiner Linken eine Kristallkugel hält.

Wer war Leonardo da Vinci?

Leonardo da Vinci war ein italienischer Maler, Bildhauer, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur und Naturphilosoph. Er gilt als einer der berühmtesten Universalgelehrten aller Zeiten.

Sein Namenszusatz da Vinci ist kein Familien-, sondern ein Herkunftsname und bedeutet „aus Vinci“, jedoch wurde diese Herkunftsbezeichnung als Bestandteil seines Namens aufgefasst und von Leonardo da Vinci selbst in seinen Unterschriften („di Leonardo de Vinci“) verwendet. Der Geburtsort Vinci ist ein Kastell beziehungsweise befestigtes Hügeldorf und liegt in der Nähe der Stadt Empoli in der heutigen Provinz Florenz, Region Toskana.

Tabelle: Liste der zehn wertvollsten Kunstwerke der Welt 2024

Transparenzhinweis: Dieser Artikel erschien erstmals im Mai 2021 bei der WirtschaftsWoche. Wir haben ihn aktualisiert und zeigen ihn aufgrund des Leserinteresses erneut.

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