Neuer Reaktor Bill Gates will Milliarden in die Atomkraft investieren

Mit seinem Start-up Terrapower will Microsoft-Gründer Bill Gates kleinere Reaktoren bauen und eine Alternative zu Gas schaffen. Dafür nimmt er Milliarden in die Hand.

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Quelle: Annette Riedl/dpa

Dort wo einst ein Kohlekraftwerk stand, will Terrapower nun einen Reaktor bauen. Das Start-up, das von Milliardär Bill Gates selbst gegründet wurde, hat vergangene Woche mit dem Bau einer ersten kommerziellen Anlage im US-Bundesstaat Wyoming begonnen. In der Fernsehsendung „Face the Nation“ des US-Senders CBS gab Gates nun Einblicke, wie er das Geschäft mit der Atomkraft vorantreiben will.

„Ich habe mehr als eine Milliarde investiert und werde noch weitere Milliarden dazugeben“, sagte Gates, der laut Bloomberg Billionaires Index die sechstreichste Person der Welt ist. Seit 2008 forsche Terrapower an einfacheren und günstigeren Reaktoren. Der Bau in Wyoming soll 2030 abgeschlossen sein.

Ursprünglich hatte die Firma das Kraftwerk bereits 2028 fertigstellen wollen. Doch dafür wäre das Unternehmen auf Brennstoff aus Russland angewiesen gewesen, sagte Gates.

Das Reaktordesign verwendet flüssiges Natrium als Kühlmittel anstelle von Wasser und nutzt geschmolzenes Salz, das Wärme speichern kann, um die Leistung zu steigern. Terrapower plant, den Reaktorbrennstoff aus den USA und von deren Verbündeten zu beziehen, sagte Gates.

„Kohle wird von Erdgas verdrängt“, sagte Gates gegenüber CNN. „Und deshalb müssen wir effektiv mit Erdgas konkurrieren.“

Kernenergie wird zunehmend als wichtiger Bestandteil im Kampf gegen den Klimawandel angesehen, und immer mehr Unternehmen werben für kleinere Reaktoren. Im vergangenen Jahr erklärten 25 Nationen auf der COP28-Klimakonferenz in Dubai, ihre Atomkapazität verdreifachen zu wollen.

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