Unternehmen in den USA haben ihre Bargeldbestände im ersten Quartal auf den Rekordwert von 4,11 Billionen US-Dollar aufgestockt. Das zeigt eine aktuelle Analyse des Finanzberatungsunternehmen Carfang Group unter Berücksichtigung der Daten der Notenbank Federal Reserve.
Der Analyse zufolge stiegen die Bestände im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12,6 Prozent und lagen um 1,28 Billionen Dollar über dem Ausgangswert vor der Corona-Pandemie.
Die anhaltende Stärke der Wirtschaft ermöglicht es den Unternehmen, mehr Geld auf die Seite zu legen. Selbst wenn die Fed noch in diesem Jahr mit der Lockerung ihrer Geldpolitik beginnt, bleiben Investitionen in Bargeldäquivalente attraktiv und könnten Unternehmen gegen eine künftige Konjunkturschwäche absichern.
Hohe Zinsen können Wachstum gefährden
Die US-Notenbank ließ ihren Zielsatz am Mittwoch, wie allgemein erwartet, unverändert. Die Mehrheit der Notenbanker signalisierte, dass sie nur noch mit einer Zinssenkung in diesem Jahr rechnet. Das ging aus den ökonomischen Prognosen hervor, die mit dem Zinsentscheid veröffentlicht wurden. Im März waren die Währungshüter noch von drei Zinsschritten in diesem Jahr ausgegangen. Zuvor waren ebenfalls am Mittwoch überraschend schwache Inflationsdaten veröffentlicht worden.
Für Unternehmen mit höherer Verschuldung und geringeren Gewinnmargen ist ein hohes Zinsumfeld eine Last, weil es die Refinanzierung erschwert und die Möglichkeit neuer Investitionen einschränkt. Firmen, die über liquide Mittel verfügen, können diese kurzfristig anlegen und eine überdurchschnittliche Rendite erzielen.
Eine Analyse von Clearwater Analytics, einem Anbieter von Software für die Investitionsrechnung, bestätigt diesen Trend. Die Experten haben rund 400 Unternehmensportfolios mit einem Gesamtvermögen von knapp einer Billion US-Dollar betrachtet. Demnach halten die Unternehmen einen Großteil ihrer Mittel in Bargeld oder bargeldähnlichen Instrumenten.
