Bei der Frage danach, in welcher Stadt auf der Welt es sich am besten lebt, sind die Lebenshaltungskosten ein wichtiger Faktor für Expats. Wo es besonders teuer ist, hat die Beratungsgesellschaft Mercer in einer weltweiten Vergleichsstudie untersucht und dafür die Lebenshaltungskosten für ausländische Fachkräfte in 226 Städten in der ganzen Welt unter die Lupe genommen.
Gleich fünf europäische Städte haben es bei der Auswertung in die unrühmlichen Top Ten geschafft, vier davon liegen in der Schweiz: Zürich (Platz drei), Genf (Platz vier), Basel (Platz fünf), Bern (Platz sechs) und London auf dem achten Platz. Den ersten Platz belegt erneut Hongkong, gefolgt von Singapur. Die hohen Lebenshaltungskosten der beiden ostasiatischen Städte seien vor allem auf die hohen Mietkosten für Wohnraum zurückzuführen ist, heißt es in der Studie. Zudem seien beides wichtige Wirtschaftszentren, die eine große Zahl von Expats anzögen, was die Warenkosten wiederum in die Höhe treibe.
Außerdem in der Top Ten finden sich New York City auf Platz sieben, Nassau auf den Bahamas auf Platz neun und Los Angeles auf Platz zehn. Alle US-amerikanischen Städte im Ranking liegen in den Top 100 und sieben Städte rangieren unter den Top 20.
Berlin führt an 31. Stelle des globalen Rankings die deutsche Rangliste an, gefolgt von Frankfurt auf Platz 35 und München auf Platz 38. Ebenfalls unter den Top 100 platzierten sich Düsseldorf (Platz 51), Hamburg (Platz 54), Stuttgart (Platz 70), Nürnberg (Platz 85) und Leipzig (Platz 86). Außer München und Stuttgart, die im Ranking fast unverändert geblieben sind, verteuerten sich alle anderen deutschen Städte und das zum Teil erheblich. Frankfurt legte zum Beispiel um 13 Plätze zu, Düsseldorf stieg um 23 Plätze.
„Die deutschen Städte belegen dieses Jahr teilweise deutlich höhere Platzierungen als im Vorjahr,“ sagt Markus Kurth, Global Mobility Practice Leader Germany & Austria bei Mercer. „Damit sind Expatriate-Einsätze nach Deutschland im Vergleich zu anderen Städten für die Unternehmen teurer geworden.“ Hohe Lebenshaltungskosten könnten dazu führen, dass Mitarbeitende ihren Lebensstil anpassen müssen, ihre Ausgaben einschränken oder sogar Schwierigkeiten haben, ihre Grundbedürfnisse befriedigen zu können. „Um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken, können Arbeitgeber Vergütungspakete anbieten, die Wohnkostenzuschüsse oder -subventionen enthalten, oder andere Unterstützungsleistungen umfassen.“
Steigende Wohnkosten in vielen Städten auf der ganzen Welt haben das Thema „Mobility“ zu einer Herausforderung für Arbeitgeber gemacht, heißt es in der Studie. Die Inflation verringert die Kaufkraft und belastet zusätzlich Vergütungspakete. Diese Faktoren können es Arbeitgebern erschweren, Top-Talente anzuziehen und zu halten, was wiederum die Ausgaben für Vergütung und Sozialleistungen erhöhen und die Betriebskosten steigen lassen kann.
Für die Auswertung hat Mercer die Lebenshaltungskosten anhand von über 200 Faktoren analysiert. Darunter fallen unter anderem Wohnen, Transport, Lebensmittel, Kleidung, Haushaltswaren und Unterhaltung. Die Zahlen, die für den Vergleich verwendet werden, stammen aus einer im März 2024 durchgeführten Umfrage.
Lesen Sie auch: Die Magie der Freundlichkeit – diese Länder überzeugen Expats