Das Dach ist reetgedeckt, darunter befinden sich insgesamt zehn Zimmer. Davon jeweils drei Schlaf- und Badezimmer. Gewohnt wird auf ungefähr 400 Quadratmetern – und jeder einzelne davon kostet über 38.000 Euro. Für einen Quadratmeter ließe sich also locker ein neuer VW Golf kaufen, mit komfortabler Ausstattung.
Es geht um das aktuell teuerste bei Immoscout24 inserierte Wohnhaus: 2008 bei Kampen auf Sylt erbaut auf einem Grundstück mit fast 3000 Quadratmetern. Einen Käufer suchen die Makler seit Monaten vergebens. Immerhin müsste der Abnehmer derzeit 15,5 Millionen Euro berappen.
Das geht aus einer Analyse hervor, für die Immoscout alle Angebote auf der eigenen Plattform durchleuchtet hat. Gefiltert wurde nach bereits gebauten Nicht-Mehrfamilienhäusern in Deutschland. Die teuersten zehn Immobilien wurden nun in einer Liste veröffentlicht.
Auch eine Immobilie aus Mecklenburg-Vorpommern in den Top Ten
Das Ranking zeigt, dass sich die kostspieligsten Häuser des Landes vor allem auf drei Regionen konzentrieren: Zwei stehen im hohen Norden auf Sylt, eins in München und ein weiteres in der Nähe des noch südlicher gelegenen Starnberger Sees. Das Epizentrum der Luxusvillen liegt in Berlin, dort befinden sich gleich drei der aktuell teuersten Immobilien, die zum Verkauf stehen.
Zum Beispiel im Stadtteil Grunewald. Jugendstilvilla mit Türmchen in nobler Umgebung und direktem Blick auf den Hubertussee. 22 Zimmer, 1210 Quadratmeter Wohnfläche, Kaufpreis: 13,5 Millionen Euro. Aber: Wer hier den Kaufpreis pro Quadratmeter betrachtet, stellt fest, dass die Stadtvilla mit rund 11.200 Euro rund drei Mal so „günstig“ ist, wie die reetgedeckte Villa auf Sylt.
Auf den dritten Platz schafft es eine Immobilie aus München, Stadtteil Bogenhausen. Für 13,2 Millionen Euro bekommt der Käufer eine Bauhausvilla aus dem Jahr 2001 mit eigenem Wellnessbereich und Weinkeller auf insgesamt 570 Quadratmetern Wohnfläche.
Immobilien aus den anderen großen und teuren Städten Hamburg, Köln, Frankfurt am Main und Düsseldorf haben es übrigens nicht in das Immoscout-Ranking geschafft. Dafür aber eine aus Mecklenburg-Vorpommern: Im Landkreis Rostock, in direkter Nähe zur Ostsee, steht ein Anwesen für immerhin noch 7,5 Millionen Euro zum Verkauf. Die Villa bietet neben dem Meerblick 20 Zimmer, sechs Garagen und ein insgesamt 3000 Quadratmeter großes Grundstück. Mit rund 11.000 Euro weist sie den niedrigsten Quadratmeterpreis der Top Ten auf.
Landsitz in Oberbayern stand für fast 30 Millionen Euro zum Verkauf
Zum Vergleich: Für ein durchschnittliches Neubau-Einfamilienhaus in München werden laut Immoscout derzeit rund 10.500 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. Im gesamtdeutschen Vergleich lag der durchschnittliche Kaufpreis pro Quadratmeter für bereits erbaute Häuser bei ungefähr 2700 Euro, für Neubauten bei im Schnitt 3700 Euro.
Dass es in Deutschland sogar noch teurer geht als bei der reetgedeckten Sylt-Villa, zeigte im vergangenen Jahr ein ähnliches Ranking des Immoscout-Konkurrenten Immowelt. Den Spitzenplatz in der Rangliste der teuersten Häuser 2023 belegte da ein Anwesen für 29,5 Millionen Euro am Simssee in Oberbayern. Der Landsitz in der Nähe von Rosenheim verfügt über 26 Zimmer auf einer Fläche von über 1100 Quadratmetern. Die Käufer sollten damals neben der Villa auch noch ein rund zehn Hektar, also ungefähr 100.000 Quadratmeter, großes Grundstück erhalten.
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