In den sozialen Netzwerken stößt Trade Republic gerade auf viel Kritik. Kunden des Neobrokers beschweren sich auf der Kurznachrichtenplattform X (vormals Twitter) und in Internetforen, dass sie seit teilweise einer Woche auf die Ausschüttung von Dividenden warten. „Absolute Katastrophe derzeit mit den Dividenden“, schreibt ein verärgerter Nutzer in einem Community-Forum.
Betroffen sind vor allem Aktionäre der Deutsche-Bank-Tochter DWS und der Holding des Autobauers Porsche. Hier warten Kunden schon seit Längerem auf die Gewinnausschüttungen der Unternehmen. Zahltag bei Porsche war am vergangenen Freitag, 14. Juni, angesetzt, bei der DWS bereits am 11. Juni. Auf Anfrage der WirtschaftsWoche bestätigt Trade Republic die von den Kunden beschriebenen Probleme.
Bevor eine Dividende auf dem Konto eines Anteilseigners landet, durchläuft sie mehrere Instanzen: Verwahrstellen, Depotbanken und letztlich Broker. Eine Sprecherin von Trade Republic begründet die aktuellen Probleme so: „Durch eine Systemumstellung wurden wenige Dividenden in der vergangenen Woche nicht in Echtzeit, sondern, wie bei anderen Brokern üblich, erst wenige Bankarbeitstage nach dem Zahltag an den Kunden gebucht.“
Laut dem Neobroker stelle dies „keine Verzögerung dar“, da die Dividenden innerhalb der gesetzlichen Frist an die Aktionäre ausgezahlt würden.
Trade-Republic-Kunden erhalten Dividende spätestens Dienstag
Der WirtschaftsWoche sagte eine Sprecherin von Trade Republic, dass die ausstehenden Dividenden „am heutigen Montag verarbeitet und gebucht“ würden. Noch heute oder am morgigen Dienstag würden die Kunden ihre Gewinnausschüttung dann erhalten. Einige Kunden schreiben in Internetforen, dass sie ihre Dividenden für die betroffenen Aktien nun inzwischen ausgezahlt bekommen hätten.
Schlimmer als die Probleme bei der Dividendenausausschüttung scheint für viele Nutzer aber vor allem der mangelnde Support: „Würde seitig TR eine vernünftige Kommunikation herrschen, würde nicht mal die Hälfte so reagieren“, schreibt einer.
Zwar geht das Fintech auf Kommentare zu ausgebliebenen Dividendenzahlungen ein, etwa unter einem Post zu einem auf Instagram beworbenen Gewinnspiel. In einem eigenen Post auf seinen Social-Media-Kanälen informiert Trade Republic seine Kunden bislang aber nicht über die Probleme.
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