Der ETF-Versteher
Quelle: Peter Steffen/dpa

Warum KI-ETFs nichts taugen

Gerd Kommer Gastautor

Mit speziellen ETFs sollen Anleger vom KI-Hype profitieren. Das hat bisher nicht sonderlich gut geklappt. Eine Kolumne.

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Nur wenige Trendthemen bekommen gerade mehr mediale Aufmerksamkeit als künstliche Intelligenz (KI). Klar, dass die Finanzbranche rasch eine Vielzahl aktiv gemanagter KI-Fonds und KI-ETFs aufgelegt hat. Aber können die Produkte tatsächlich etwas? Ich habe mir die in Deutschland und in den USA vertriebenen ETFs angesehen, die das Geld der Anleger in KI-nahe Unternehmen investieren. Das Ergebnis ist leider wenig überzeugend.

In Deutschland gibt es mittlerweile sechs KI-ETFs. Zwei davon sind noch so jung, dass sie keine sinnvoll interpretierbare Performance-Historie haben. Die vier etwas älteren Produkte machen keine gute Figur: Sie liegen meilenweit hinter ETFs zurück, die den globalen oder amerikanischen Techsektor in seiner Breite abbilden – fast egal, welches Zeitfenster man in den zurückliegenden knapp fünf Jahren (der längste mögliche Zeitraum) auswertet. Ähnlich traurig sieht es bei den 15 KI-ETFs auf dem größeren US-Markt aus. Auch sie hinkten in Sachen Rendite klar den breiter zusammengesetzten Tech-ETFs hinterher.

Anleger dürften angesichts des Hypes mit besseren Ergebnissen gerechnet haben. Denn viele von ihnen denken bei KI-Aktien wohl nicht an die zahlreichen eher mittelmäßig laufenden Titel entlang der KI-Wertschöpfungskette, sondern an die Ausreißeraktie Nvidia. Die aber ist in vielen Fonds und ETFs schon aus regulatorischen Gründen nicht so prominent vertreten, dass sie im Alleingang für eine Traumperformance hätte sorgen können.

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Mit KI-ETFs bekommen Anleger ein wenig überzeugendes Zwitterprodukt: Weder investieren sie damit gezielt in Nvidia noch breit gestreut in den Techsektor. Möglich, dass KI unser Leben verändern wird. Die Gesetze des erfolgreichen Investierens aber eher nicht.

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