Hochschulranking 2024 Das sind die besten Unis für Jura

Die juristische Fakultät der Humboldt-Universität am Bebelplatz in Berlin, ein begehrtes Suchumfeld für Personaler. Quelle: dpa Picture-Alliance

Brauchen Personaler Juristen, suchen sie vor allem in zwei Städten nach passenden Uniabsolventen. Neu ist: Diese Suche gestaltet sich deutlich erfolgreicher als im vergangenen Jahr.

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Thüringen ist Spitze. Kein anderes Bundesland hatte 2022 eine so niedrige Durchfallquote im Studienfach Jura: 17 Prozent. Im Bundesdurchschnitt fiel in den vergangenen zehn Jahren konstant gut ein Viertel der Studierenden im Staatsexamen durch.

Doch Thüringen will auch die 17 Prozent nicht aufgeben. Und so hat der Landtag vor wenigen Tagen eine kleine Reform beschlossen: einen Bachelor in Jura. Damit soll sichergestellt werden, dass angehende Juristen nach jahrelangem Studium, aber ohne bestandenes Staatsexamen trotzdem nicht ohne Abschluss dastehen.

Was für Studenten und Studentinnen attraktiv klingen mag – ein Sicherheitsnetz –, ist für Arbeitgeber eher zweitrangig. Sie interessieren sich für die Besten. Und die rekrutieren die Personaler eher nicht von der Friedrich-Schiller-Universität in Jena, der einzigen thüringischen Jura-Fakultät, sondern aus München und Berlin. Das geht aus dem diesjährigen Hochschulranking hervor, das die Employer-Branding-Beratung Universum exklusiv für die WirtschaftsWoche erstellt.

Der Spitzenreiter, die Ludwig-Maximilians-Universität München mit 22,2 Prozent Zustimmung, sowie die Berliner Unis Humboldt und FU haben ihren Vorsprung vergrößert. Zwischen der FU auf Rang drei (19 Prozent) und der Uni Köln (16,4) auf dem vierten Platz liegen jetzt 2,6 Prozentpunkte Unterschied in der Gunst der befragten Personaler.

Auch Bonn und Bayreuth wurden von ihnen häufiger genannt als 2023. Statt Münster ist die Uni Düsseldorf mit zwölf Prozent Erwähnung neu im Ranking. Jena ist nicht unter den zehn meistgefragtesten Hochschulen.

Private Hochschulen schaffen es nicht in die Top Ten

Leer gehen auch Privatunis aus. Ob die EBS Universität für Wirtschaft und Recht in Wiesbaden oder die Bucerius Law School in Hamburg – im Uni-Ranking haben sie es nicht unter die Top Ten geschafft.

Verglichen mit den hohen Studiengebühren dort, sind die Beiträge für staatliche Hochschulen nur ein Bruchteil. Der Vorteil der Privatunis: Sie sind keine Massenbetriebe wie die großen, renommierten Unis. Und mancher Student knüpft gerade auf der Bucerius Law School mit ihren Großkanzleien als Geldgebern schon mal Kontakte zu möglichen, späteren Arbeitgebern.

Lesen Sie auch: Was lohnt sich noch zu lernen – und an welchen Hochschulen?

Egal ob München oder Jena, ein Jura-Studium lohnt sich meistens: „Es bietet eine große Bandbreite an möglichen Tätigkeitsfeldern und damit zusammenhängend auch sichere Jobaussichten“, sagt Dominika Warga, die bei Universum die Kontakte zu den Hochschulen pflegt.

Warga und ihre Kollegen haben in ihrer Befragung noch eine interessante Entdeckung gemacht: Die Suche nach passendem juristischen Personal gestaltet sich deutlich erfolgreicher als noch 2023. Auf die Frage, wie gut es ihnen derzeit gelingt, ausreichend Absolventen zu rekrutieren, antworteten 68 Prozent der Unternehmensvertreter „gut“ oder gar „sehr gut“. Der Anteil derer, denen das gar nicht gelingt, sank von 7,2 Prozent – 2023 auch im Vergleich zu den anderen Studienrichtungen absoluter Höchstwert – auf 1,2 Prozent.

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Für die Unternehmen sind die hohen Durchfallquoten in den Rechtswissenschaften also wirklich kein Problem. Und angehende Juristen in Thüringen sollten sich deshalb fragen, ob sie mit einem Bachelor wirklich gute Jobaussichten haben – oder nicht noch einen Abschluss in einem anderen Fach draufsatteln.

Hier finden Sie alle Ergebnisse zum Uni-Ranking samt Tabellen im großen Überblick.

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