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Börsenwoche 446: Editorial Ab in den Urlaub – Hotelaktien sind Renditekönige

Oft übersehen, aber hochlukrativ. Hotelaktien sind viel spannender, als viele Anleger denken. Das liegt auch an ihrem überraschend schlanken Geschäftsmodell. Ein Kommentar.

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Wie wäre es mit Urlaub? Oder wenigstens mit vielversprechenden Aktien, die Lust auf Urlaub machen? Die ewigen Pleitemeldungen von Reiseanbietern und Fluglinien verleiten gerne zu Skepsis gegenüber der gesamten Branche. Dabei ist der Reisemarkt lukrativ, mit guten Aussichten für Anleger. Das wird sich so schnell auch nicht ändern.

Die Nachfrage nach Erlebnissen jeder Art boomt. Schon während der Finanzkrise und erneut nach der Coronapandemie zeigte sich eine Abkehr vom materiellen Konsum. Stattdessen wollen Leute Abwechslung, etwas erleben und natürlich neue Orte sehen.

Laut einer Schätzung soll der Anteil von Reisen und Tourismus an der weltweiten Wirtschaftsleistung von 9,2 Prozent im Jahr 2023 bis 2033 auf 11,6 Prozent steigen. Klingt wenig? Relativ gesehen ist die Verschiebung massiv. Der Tourismus wird deutlich schneller wachsen als die restliche Wirtschaft. An der Börse sticht besonders der Markt für Unterkünfte als chancenreich hervor. Hotels wirken langweilig, ihre langfristigen Renditen sind jedoch hoch spannend (siehe Chart).



Nehmen wir zum Beispiel den weltweiten Marktführer Marriott. Das Unternehmen wurde 1927 gegründet, es zählen fast 8700 Hotels zur Gruppe. Wer 1953 beim Börsengang für 1025 Dollar 100 Aktien erwarb, kommt damit heute auf ein Vermögen von grob 37 Millionen Dollar. Die durchschnittliche jährliche Rendite lag bei 17 Prozent.

Auch die Nummer zwei muss sich nicht verstecken. Zu der 1919 gegründeten Hotelgruppe Hilton Worldwide gehören über 7300 Hotels. Seit das Unternehmen 2013 erneut an die Börse ging, hat sich die Aktie fast verzehnfacht. Die durchschnittliche jährliche Rendite liegt bei unglaublichen 25 Prozent.

Oft übersehen, aber hochlukrativ. Hotelaktien sind viel spannender, als viele Anleger denken. Das liegt auch an ihrem überraschend schlanken Geschäftsmodell.

Abschreckend an Hotelaktien wirkt das vermeintlich kapitalintensive Geschäft. Bau und Unterhalt von Immobilien kennen viele Fallstricke. Die großen Hotelunternehmen sind aber vielmehr Markengeber und Softwareanbieter. Marriott besitzt oder mietet die Gebäude von gerade einmal 51 der Hotels in seinem Portfolio. Ihr Anteil liegt bei einem halben Prozent. Hilton kommt hier ebenfalls auf 51 Hotels, ist also ähnlich schlank.

Hotelketten setzen auf das Franchise-Modell. Das hat viele Vorteile. Hotelbetreiber können sich starke Marken einkaufen. Zu Hilton gehören die Luxusmarken Waldorf Astoria und Conrad. Marriott kann mit Ritz-Carlton und St. Regis glänzen. Außerdem können Kundenbindungsprogramme und Software gebündelt werden. Das ist angesichts steigender Ansprüche an das Digitalerlebnis nicht zu unterschätzen.

Die Hotelgiganten profitieren von einer schlankeren Bilanz und wiederkehrenden Umsätzen – ein vielversprechendes Rezept für lukrative Geschäfte und gute Renditen. Die Branchenriesen Marriott und Hilton sind stark aufgestellt.

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Wir sind aber für unsere Portfolios bei zwei anderen Unternehmen fündig geworden. Das Hotelunternehmen Hyatt überzeugt mit seiner Premiumstrategie und Kapitalverwendung, und wird ins konservative Depot aufgenommen. Ins spekulative Depot kommt das Buchungsportal Airbnb, das mit seiner starken, innovativen Plattform punktet. Mehr dazu lesen Sie im Depotticker.

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