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  3. Island: Vulkanologen mit düsterer Prognose – riesige Magmakammer bedroht Reykjavík

Wissenschaft Island-Vulkane

Eine riesige Magmakammer und Jahrhunderte voller Ausbrüche bedrohen Reykjavík

Vulkanausbruch auf Island Vulkanausbruch auf Island
Ein aktiver Krater in der Nähe des Berges Litli-Hrútur, etwa 40 Kilometer südwestlich von Reykjavík
Quelle: picture alliance/dpa/Philipp Schulze
2021 begannen die Vulkane in der Nähe der isländischen Hauptstadt Lava und Asche zu spucken. Die Hoffnung, dass das schnell vorbeigehen könnte, ist nun perdu. Vulkanologen haben sich die Magmakammern genau angesehen und kommen zu einer düsteren Prognose.
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Die jüngsten Vulkanausbrüche auf Island könnten Forschern zufolge noch Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte dauern. Dabei geht es nicht um ein entlegenes Gebiet, sondern um die am dichtesten besiedelte Region des Landes. Es kann sein, dass die lebenswichtige Infrastruktur durch Lava und Asche grundsätzlich bedroht ist.

Das geht aus einer Studie internationaler Forschender hervor, die am Mittwoch im Fachblatt „Terra Nova“ veröffentlicht wurde. In der betroffenen Region lebt ein Großteil der Bevölkerung der Nordatlantik-Insel. Zudem liegen dort der einzige internationale Flughafen und mehrere geothermische Kraftwerke, die Warmwasser und Strom für das Land liefern. Zuletzt sei die Halbinsel vor knapp 800 Jahren vulkanisch inaktiv gewesen, heißt es in der Studie – als es all das noch nicht gab.

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Im Jahr 2021 begann die Ausbruchsserie auf der Reykjanes-Halbinsel im Südwesten der Insel, nur rund 55 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Reykjavík. Allein seit Dezember vergangenen Jahres kam es zu fünf größeren Vulkanausbrüchen. Dabei strömte Lava aus länglichen Rissen in der Erde hervor, weshalb man diese Art von Ausbrüchen auch als Spalteneruption bezeichnet. Einige Häuser wurden schon von Lava erfasst.

Ein großes unterirdisches Magma-System

Für ihre Untersuchung haben die Forscher Erdbebendaten der vergangenen drei Jahre ausgewertet und Lava-Proben von mehreren Orten genommen. Sie verglichen das flüssige Gestein, das an verschiedenen Orten aus der Erde strömte, in Bezug auf die chemischen und physikalischen Eigenschaften. So wollten sie darauf schließen, ob es von der gleichen Magma-Kammer im Untergrund stammt oder von verschiedenen Kammern.

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Tatsächlich handelt es sich den Untersuchungen zufolge um Magma mit ähnlichen petrografischen Eigenschaften. Das lasse auf ein zusammenhängendes unterirdisches Magma-System schließen, schreiben die Forschenden. Zusammen mit den seismischen Daten kommen sie zu dem Schluss, dass es sich um eine moderat große Magma-Ansammlung in einer Tiefe von etwa neun bis elf Kilometern handelt, die sich über eine Breite von zehn Kilometern erstreckt. Herausgebildet habe sie sich zwischen den Jahren 2002 und 2020.

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Das Forschungsteam kommt zu dem Schluss, dass die aktuelle Ausbruchsserie der Beginn einer langen Episode sein könnte. Aber wie lange die Serie wirklich dauere, könnten sie nicht vorhersagen. „Die Natur ist nie regelmäßig“, sagte Co-Autor Ilya Bindeman, Vulkanologe und Professor für Geowissenschaften an der Universität von Oregon in den USA. „Wir wissen nicht, wie lange und wie häufig sie in den nächsten zehn oder gar hundert Jahren anhalten wird. Es wird sich ein Muster herausbilden, aber die Natur weist immer Ausnahmen und Unregelmäßigkeiten auf.“

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Island liegt auf dem Mittelatlantischen Rücken, also der tektonischen Plattengrenze, an der sich die nordamerikanische und die Eurasische Platte auseinanderschieben. In Island kommt es deswegen häufig zu Vulkanausbrüchen, doch dauern die Ausbrüche der zentraler gelegenen Vulkane meist nur wenige Tage oder Wochen, so wie im Jahr 2010 der Ausbruch des Vulkangletschers Eyjafjallajökull. Die Spalteneruptionen hingegen können viel länger dauern.

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