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Klaus Stöhr

Virologe fordert Impfstoff gegen aktuellen Vogelgrippe-Virus

Veröffentlicht am 05.07.2024Lesedauer: 2 Minuten

In den USA ist eine vierte Vogelgrippe-Infektion bei Menschen nach Kontakt mit Kühen registriert worden. Kritisch werde es bei einer starken Anpassung des Virus an den Menschen, sagt Virologe Klaus Stöhr bei WELT TV. Aber auch dann gebe es Lösungen.

In den USA ist eine vierte Vogelgrippe-Infektion bei Menschen nach Kontakt mit Kühen registriert worden. Die Wahrscheinlichkeit einer Pandemie hält Virologe Klaus Stöhr zwar für gering. Dennoch müsse die Politik jetzt handeln. Es gebe bereits modifizierbare Impfstoffe.

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Der Virologe Klaus Stöhr hat an die deutsche Politik appelliert, bereits im Vorfeld eines etwaigen Ausbruchs des in den USA um sich greifenden Vogelgrippe-Virus Maßnahmen zu ergreifen und präventiv tätig zu werden.

Dem Deutschlandfunk sagte Stöhr: „Es gibt eine geringe Wahrscheinlichkeit für eine Pandemie. Aber wenn es passiert, dann wird es schlimm.“ Modifizierbare Impfstoffe, die schon vor mehr als zwanzig Jahren entwickelt wurden, liegen laut Stöhr, der auch Tiermediziner ist, bereits vor, müssten aber schnell an die aktuelle Virusvariante angepasst werden.

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Im Gespräch mit dem Radiosender erwähnte der Virologe die spanische Grippe, die zwischen 1918 und 1920 wütete und – je nach Zählweise – 40 und 60 Millionen Menschen weltweit dahinraffte. Die Viren von damals seien denen von heute sehr ähnlich. Sorge bereite ihm dabei der Umstand, dass der spanischen Grippe vor allem jüngere Menschen zum Opfer fielen.

Noch sei das Infektionsgeschehen gut beherrschbar, sagte der ehemalige Leiter des WHO-Influenza-Programms. In den USA wurde der Erreger bereits in Milchprodukten im Handel entdeckt. Laut Stöhr besteht für den Menschen dadurch aber keine akute Gefahr, weil die Milch vor dem Gebrauch pasteurisiert werde.

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Menschliche Infektionen bisher nur vereinzelt registriert

Auch der Direktor des Instituts für Virologie an der Berliner Charité, Christian Drosten, schließt die Gefahr einer Pandemie nicht aus. Anders als sein Kollege Stöhr hält Drosten im Falle einer Ausbreitung aber auch einen glimpflichen Verlauf für möglich.

Derzeit grassiert die größte je dokumentierte Vogelgrippe-Welle, die sich über fast die gesamte Erde erstreckt und auch Europa betrifft. Der Erreger befällt vor allem Vögel, wurde aber auch bereits bei vielen Säugetieren gefunden, darunter Katzen, Bären und Robben. Menschliche Infektionen wurden bisher nur vereinzelt registriert. In den USA wurde zuletzt der vierte Fall einer Vogelgrippe-Infektion bei Menschen nach Kontakt mit Kühen registriert.

Gesundheitsexperten warnen aber vor der Gefahr, dass sich das Virus an den Menschen anpasst und dann auch von Mensch zu Mensch übertragen werden kann.

luz mit dpa