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Kassel

Staatsschutz ermittelt nach mutmaßlichem Angriff auf Mann im Nikolauskostüm

Veröffentlicht am 13.12.2023Lesedauer: 2 Minuten
Maerchenweihnachtsmarkt Kassel
Blick auf den Märchenweihnachtsmarkt auf dem Königsplatz (Archivbild)Quelle: picture alliance/Uwe Zucchi

Eine Handvoll Jugendliche soll in Kassel einen Nikolaus angegriffen haben, der Staatsschutz ermittelt wegen eines möglichen politischen Tatmotivs. Der 54-jährige Nikolausdarsteller verteidigte sich laut eigener Aussage mit seiner Rute.

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In Kassel soll eine Gruppe von Jugendlichen einen Mann im Nikolauskostüm angegriffen haben. Wie die Polizei in der nordhessischen Stadt mitteilte, gehen die Beamten nach Aussagen des Betroffenen von einem politischen Tatmotiv aus. Der Staatsschutz übernahm daher die weiteren Ermittlungen wegen Körperverletzung, Beleidigung und Sachbeschädigung. Die Beamten suchen nach möglichen Zeugen – denn außer der Aussage des Mannes gibt es bislang keine weiteren Hinweise zum Vorfall.

Demnach war der 54-Jährige am Mittwoch vergangener Woche, dem 6. Dezember, am frühen Abend als Nikolaus verkleidet in der Stadt unterwegs, als er nach eigenen Angaben angegriffen wurde. Fünf bis sechs Jugendliche mit Migrationshintergrund im Alter zwischen 14 und 16 Jahren sollen laut seinen Aussagen auf ihn zugekommen sein und ihn aufgefordert haben, das Kostüm auszuziehen.

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Dabei sollen die Jugendlichen den Mann als „Fettsack“ und „Hurensohn“ beleidigt und betont haben, dass sie Muslime seien und das „ihr Land“ sei. Der Vorfall soll sich am frühen Abend des Nikolaustags abgespielt haben.

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Im weiteren Verlauf hätten die Angreifer den Mann – von Beruf Baggerfahrer – am Hals gepackt und an seinem Kostüm gezerrt, das an mehreren Stellen zerrissen sei. Mehrere Passanten hätten applaudiert und gelacht, ohne zu helfen. Als er sich gewehrt habe, sei die Gruppe geflüchtet. Laut dem 54-jährigen ließen die Jugendlichen von ihm ab, als er sich mit der zu seinem Kostüm gehörenden Rute verteidigte. Die Anzeige wurde am Samstag erstattet.

Wie das Polizeipräsidium Nordhessen auf Anfrage der WELT mitteilte, wurde bisher keiner der mutmaßlichen Täter ermittelt. Auch seien bisher keine Hinweise bei der Polizei eingegangen, trotz großen Interesses der Medien. Nach Angaben des Leiters der Pressestelle werten die Beamten derzeit Videomaterial von Geschäften und öffentlichen Plätzen aus.

dpa/jag