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Nazi-Vergangenheit

Habeck spricht über Schuld seiner Großväter

Veröffentlicht am 20.06.2024Lesedauer: 2 Minuten
Robert Habeck
Vizekanzler Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) ist Bundesminister für Wirtschaft und KlimaschutzQuelle: dpa/Michael Kappeler

Auch in Robert Habecks Familie gibt es ein dunkles Nazi-Kapitel. Unter anderem war sein Ur-Großvater SS-Brigadeführer mit persönlichen Kontakten in den inneren Kreis des Hitler-Regimes. Die Auseinandersetzung damit nehme ihn „bis heute in die politische Pflicht“, sagt Habeck.

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Der Ur-Opa ein verurteilter Kriegsverbrecher, der Großvater einst Obersturmführer der SA: Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) hat dem Magazin „Bunte“ ein dunkles Kapitel seiner Familiengeschichte bestätigt. Demnach handelte es sich bei dem Urgroßvater des Wirtschaftsministers um Walter Granzow (1887-1952), der zum inneren Führungszirkel des Hitler-Regimes gehört haben soll. Dessen Sohn, Habecks Großvater Kurt Granzow (1912-1952), war Obersturmführer der SA.

Der NSDAP-Politiker und SS-Brigadeführer Granzow verwaltete vor der Machtübernahme das Gut Severin in Mecklenburg-Vorpommern und richtete dort unter anderem 1931 die Hochzeit des späteren Propagandaministers Joseph Goebbels mit Magda Quandt aus. Quandt war zuvor mit dem Industriellen Günther Quandt verheiratet, einem Schwippschwager von Granzow.

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Adolf Hitler soll Granzow, der im NS-Regime unter anderem als Ministerpräsident des Landes Mecklenburg-Schwerin und Reichstagsabgeordneter fungierte, demnach 1931 vorgestellt worden sein. Nach dem Krieg wurde Granzow für seine Rolle in der SS zu einer Geldstrafe verurteilt.

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„Ich habe mich schon als Jugendlicher intensiv mit der Geschichte meiner Familie auseinandergesetzt“, sagte Habeck der Zeitschrift. Häufig habe er mit seiner Großmutter und seiner Mutter über das Thema geredet. Beide Granzows verstarben 1952, weit vor Habecks Geburt 1969.

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„Es war eine sehr persönliche Auseinandersetzung mit der Schuld meines Urgroßvaters und meines Großvaters. Diese persönliche Auseinandersetzung hat mein politisches Denken, Handeln und Reden mitgeprägt und nimmt mich bis heute in die politische Pflicht“, wird Habeck weiter zitiert.

Im November 2023 hatte eine Videoansprache Habecks für großes Aufsehen gesorgt. Als Reaktion auf die Diskussion über die Lage in Nahost infolge des Hamas-Überfalls auf Israel vom 7. Oktober 2023 sagte er in der viel beachteten Rede unter anderem: „Dieses besondere Verhältnis zu Israel rührt aus unserer historischen Verantwortung: Es war die Generation meiner Großeltern, die jüdisches Leben in Deutschland und Europa vernichten wollte.“

sos