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„Grande Dame“

Als „Spatzl“ erlangte sie Kultstatus – Schauspielerin Ruth Maria Kubitschek gestorben

Veröffentlicht am 03.06.2024Lesedauer: 3 Minuten
Ruth Maria Kubitschek bei der Verleihung des Jupiter Awards 2014
Ruth Maria Kubitschek bei der Verleihung des Jupiter Awards 2014Quelle: dpa/Britta Pedersen

Über Jahre hinweg prägte sie deutsches Fernsehen – nun ist Schauspielerin Ruth Maria Kubitschek im Alter von 92 Jahren in der Schweiz gestorben. Ihre letzten Worte sollen gewesen sein: „In tiefer Dankbarkeit wechsele ich in die andere Welt“.

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Die Schauspielerin Ruth Maria Kubitschek ist tot. Wie eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, starb sie am Samstag im Alter von 92 Jahren in der Schweiz. „Die Grande Dame des deutschen Film- und Fernsehschauspiels hat in ihrer Wahlheimat der Schweiz nach kurzer, schwerer Krankheit leise Abschied vom Leben genommen“, hieß es am Sonntag.

Über viele Jahre hinweg hatte Kubitschek das deutsche Fernsehen geprägt. Sie war auf dem ZDF-„Traumschiff“ an Bord, spielte im ARD-„Tatort“ mit oder in der Serie „Das Erbe der Guldenburgs“ im Zweiten. Kultstatus erlangte Kubitschek an der Seite von Helmut Fischer als Annette von Soettingen alias „Spatzl“ in der TV-Serie „Monaco Franze – Der ewige Stenz“ des Bayerischen Rundfunks.

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Geboren wurde die Schauspielerin 1931 in Komotau (heute Tschechien) am Rande des Erzgebirges. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges floh die Familie nach Sachsen-Anhalt. Nach dem Besuch von Schauspielschulen in Halle und Weimar gab sie ihr Debüt als Fina in Brechts „Herr Puntila und sein Knecht Matti“ in Halle. Innerhalb weniger Jahre wurde sie zu einem Star des DDR-Fernsehens und DEFA-Films. 1959 ging sie mit ihrem Sohn in den Westen. Ihr Mann, der Opern- und Theaterregisseur Götz Friedrich, blieb in der DDR, durfte aber auch im Westen inszenieren.

Ruth Maria Kubitschek als Helena in „Die Troerinnen des Euripides“ in ihrer Garderobe der Münchner Kammerspiele 1968
Ruth Maria Kubitschek als Helena in "Die Troerinnen des Euripides" in ihrer Garderobe der Münchner Kammerspiele 1968Quelle: dpa/Georg Göbel

Am Schlosstheater in Celle begann Kubitscheks westdeutsche Karriere. Schon bald folgten Rollen in Fernsehproduktionen – Auftritte in „Lysistrata“ (1961), „Die Powenzbande“ (1973) oder die Titelrolle in „Melissa“ (1966). Mit Helmut Dietl drehte sie 1985 auch die Kult-Serie „Kir Royal“, in der die Münchner Schickeria auf die Schippe genommen wurde. 2013 spielte sie in dem Kinofilm „Frau Ella“ schließlich ihre letzte Rolle. Seit 2013 war sie Schweizerin und lebte in Ascona. Sie sei in einem Krankenhaus gestorben, sagte ihre Sprecherin Yvonne von Stempel der dpa. Ihre letzten Worte seien gewesen: „Die Erde gab mir ein wunderschönes Zuhause auf dieser Welt. In tiefer Dankbarkeit wechsele ich in die andere Welt. Es gibt sie, Sie können es mir glauben.“ Die Trauerfeier soll im engsten Familienkreis stattfinden.

„Die Grande Dame des Fernsehens und dabei immer bescheiden“, würdigt Söder die Schauspielerin

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat die gestorbene Schauspielerin gewürdigt. „Die Nachricht vom Tod von Ruth Maria Kubitschek macht traurig und betroffen“, sagte Söder am Sonntag. Über Jahre „brillierte“ sie als Schauspielerin, sagte der Politiker weiter. „Sie war die Grande Dame des Fernsehens und blieb dabei selbst immer bescheiden. Mit ihren Rollen war Ruth Maria Kubitschek auch Vorbild und Avantgarde.“ Bayern werde der Trägerin des Bayerischen Verdienstordens ein ehrendes Andenken bewahren.

dpa/jml