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Nach WELT-Recherche

Homolka lässt nach Vorwürfen Ämter am Rabbiner-Kolleg ruhen

Veröffentlicht am 06.05.2022
Der Ehemann von Walter Homolka, Rektor des Potsdamer Kolleg für liberale Rabbiner, wird der sexuellen Belästigung beschuldigt
Der Ehemann von Walter Homolka, Rektor des Potsdamer Kolleg für liberale Rabbiner, wird der sexuellen Belästigung beschuldigtQuelle: Amin Akhtar

Wie Recherchen der WELT bekannt gemacht haben, wurde ein Student am Potsdamer Kolleg für liberale Rabbiner von einer Lehrkraft sexuell belästigt. In Verdacht steht der Ehemann des Rektors Walter Homolka. Dieser wird nun bis zur Klärung des Falls seine Ämter ruhen lassen.

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Nach den von WELT publik gemachten Vorwürfen sexueller Belästigung am Potsdamer Rabbinerseminar Abraham-Geiger-Kolleg lässt der Hochschullehrer Walter Homolka seine Aufgaben in der jüdischen Gemeinschaft und an der Universität Potsdam vorerst ruhen. Dies gelte bis zur Klärung des Sachverhaltes, hieß am Freitagnachmittag in einer Erklärung des Rabbiners, die die Kanzlerin des Kollegs, Anne-Margarete Brenker, in Potsdam verbreitete.

Auch in dieser Zeit wolle er sich „weiterhin für ein pluralistisches und offenes Judentum einsetzen“, erklärte Homolka. Er habe sein gesamtes Leben in den Dienst des liberalen Judentums gestellt. Er selbst sei davon überzeugt, sich richtig verhalten zu haben. Homolka fügte hinzu: „Auf das Verhalten mir nahestehender Menschen habe ich jedoch keinen Einfluss und möchte ihn auch nicht haben.“ Menschlich betroffen sei er, wenn dies sein Engagement und seine Arbeit diskreditiere.

Zuvor hatte der Zentralrat der Juden umfassende Aufklärung gefordert. „Schockiert müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass es nach Recherchen der WELT am Abraham-Geiger-Kolleg mehrere Fälle sexueller Belästigung gegeben haben soll“, erklärte Präsident Josef Schuster. Eine schnellstmögliche und umfassende Klärung des gesamten Sachverhaltes sei unverzichtbar.

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Die Universität Potsdam teilte am Nachmittag mit, dass schon vor einigen Wochen eine Untersuchungskommission zum Umgang mit Fällen sexualisierter Diskriminierung oder Gewalt eingerichtet worden sei.

epd/mmi