WELT: Was hat Sie überrascht, als Sie in Ihren Job als Frau zurückkehrten?
Bea Knecht: Es kommt vor, dass ich in Sitzungen meine Sätze nicht mehr beenden kann, weil ich unterbrochen werde. Zuerst dachte ich, das liegt an meiner Stimme: Ich habe viel Sprechtraining gemacht, damit ich weiblicher klinge – nun kann ich nicht mehr so laut reden. Allerdings erzählen mir Frauen, die jetzt als Mann leben und in der gleichen Lautstärke wie vorher sprechen, genau das Umgekehrte: Wenn sie bloß den Mund öffnen, wird ihnen schon zugehört. Offenbar wird meine Kompetenz auf einmal infrage gestellt. Das ging so weit, dass mir jemand gesagt hat, ich sei vor meiner Transition intellektuell agiler gewesen.
WELT: Wie gehen Sie damit um?