WELTGo!
Ihr KI-Assistent für alle Fragen
Ihr KI-Assistentfür alle Fragen und Lebenslagen
Obdachlosigkeit in den USA

Frau wohnt ein Jahr lang in Supermarkt-Reklameschild

Veröffentlicht am 14.05.2024Lesedauer: 2 Minuten
Das Supermarkt-Schild, in dem die 34-Jährige lebte
Das Supermarkt-Schild, in dem die 34-Jährige lebteQuelle: AP/Heather Jordan

Not macht erfinderisch – so erging es einer 34-Jährigen im US-Bundesstaat Michigan, die wohl einen Job hatte, aber keine Wohnung. Mitsamt Computer, Drucker und Kaffeemaschine hauste die Frau im Schild eines Supermarktes. Bis Bauarbeiter auf sie aufmerksam wurden.

Anzeige

Ein Verlängerungskabel an einem Reklameschild auf dem Dach eines Supermarkts hat Bauarbeiter in den Unterschlupf einer Obdachlosen im US-Staat Michigan geführt. Die 34-Jährige habe sich in dem Schild in Midland häuslich niedergelassen, samt Schreibtisch, Computer und Drucker, teilte die Polizei am Donnerstag (Ortszeit) mit.

Auch Kleider und eine Kaffeemaschine hätten in der etwa 1,50 Meter breiten und 2,40 Meter hohen Dreieckskonstruktion Platz gefunden – „Dinge, die Sie zu Hause auch hätten“, sagte der Polizist Brennon Warren. Den Strom habe sie über eine Steckdose im Dach abgezweigt.

Anzeige

Warren sagte, die Frau sei schon vor gut zwei Wochen entdeckt worden und habe erklärt, sie lebe seit etwa einem Jahr in dem Reklameschild und habe eine Arbeit anderswo in Midland, etwa 210 Kilometer nördlich von Detroit. „Sie war obdachlos“, sagte Warren. „Das ist so eine Geschichte, bei der man sich am Kopf kratzt. Einfach jemand, der in einem Schild lebt.“

Lesen Sie auch

Eine Sprecherin der Muttergesellschaft der Supermarktkette Family Fare versicherte, die Mitarbeiter hätten mit größtmöglicher Einfühlsamkeit und Professionalität reagiert. „Die Sicherstellung von ausreichend sicherem und erschwinglichem Wohnraum ist landesweit ein weitverbreitetes Problem, an dessen Lösung sich unsere Gemeinschaft beteiligen muss“, sagte Adrienne Chance.

Anzeige

„Ich weiß nicht, wie sie da hochgekommen ist“

Warren mutmaßte, möglicherweise sei die Frau irgendwo hinter dem Supermarkt oder über ein anderes Geschäft auf das Dach geklettert. Hinweise auf eine Leiter habe es nicht gegeben. „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie sie da hochgekommen ist. Sie hat auch nichts verraten“, sagte Warren. Die Obdachlose sei kooperativ gewesen und habe sofort zugestimmt, aus ihrer Bleibe auszuziehen. Sie werde nicht belangt. „Wir haben ihr einige Informationen über Dienstleistungen in der Gegend gegeben“, sagte Warren. „Sie entschuldigte sich und setzte ihren Weg fort. Wohin sie von dort aus gegangen ist, weiß ich nicht.“

Die Leiterin der Organisation Midland‘s Open Door, die Lebensmittel und Unterkünfte zur Verfügung stellt, attestierte der Obdachlosen, ziemlich einfallsreich gewesen zu sein. „Wir wollen natürlich nicht, dass die Leute zu illegalen Aktivitäten greifen, um eine Wohnung zu finden. Es gibt viel bessere Möglichkeiten“, sagte Saralyn Temple. Midland mit seinen etwa 42.000 Einwohnern brauche mehr Wohnungen für einkommensschwache Menschen.

AP/jml