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Gera

Jugendliche quälen 14-Jährigen – Polizei ermittelt nach Gewaltvideo

Autorenprofilbild von Leonhard Landes
Von Leonhard LandesRessortleiter Nachrichten & Gesellschaft
Veröffentlicht am 20.06.2024Lesedauer: 2 Minuten

In einem Handy-Video aus Gera in Thüringen schlagen Jugendliche auf einen 14-Jährigen ein. Nun ermittelt die Polizei gegen 20 Minderjährige. Die Polizei versuche „einen ganzheitlichen“ zu finden und den „präventiven Charakter“ nicht aus den Augen zu verlieren, so ein Sprecher.

Ein schockierendes Video aus Gera ist in den sozialen Netzwerken aufgetaucht: Mehrere Jugendliche schlagen auf einen Jungen ein. Die Polizei hat mehr als 20 Tatverdächtige im Alter zwischen 12 und 15 Jahren identifiziert.

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Im thüringischen Gera ermittelt die Polizei gegen mehr als 20 Tatverdächtige im Alter zwischen 12 und 15 Jahren. Sie sollen einen 14-Jährigen körperlich missbraucht und verletzt haben. Das bestätigte die Polizei WELT. Auslöser der Ermittlungen ist ein Video, das die Taten dokumentiert. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung über den Fall berichtet.

In dem Videoclip ist zu sehen, wie die Angreifer mehrmals heftig auf den Kopf des 14-Jährigen einschlagen. Außerdem sollen sie den Jugendlichen beschimpft und gewürgt haben, berichtet die „Bild“. Als sich jemand nähert, laufen die Angreifer davon. Grund für die Auseinandersetzung seien „zurückliegende Rivalitäten unterschiedlicher Personengruppierungen mit verschiedenen Nationalitäten“, berichtet die Zeitung. Das Opfer wurde bei der Attacke leicht verletzt.

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Laut Polizei entstand das Video am 11. Juni gegen 18:15 Uhr in Gera. In der sogenannten Jugendstation der Stadt – hier arbeiten Staatsanwaltschaft, Polizei und Jugendgerichtshilfe zusammen – werde gegen die Verdächtigen wegen Körperverletzung, Raub, Nötigungen, Bedrohungen und Beleidigungen sowie unterlassener Hilfeleistung und Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen ermittelt.

Die Verdächtigen seien afghanischer und syrischer Herkunft, das Opfer habe die deutsche Staatsangehörigkeit. Vier der Verdächtigen seien 12 und 13 Jahre – also nicht strafmündig. Die Polizei weist darauf hin, dass sich jedermann beim Verbreiten einer solchen Videoaufnahme strafbar machen kann.

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Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) forderte eine konsequente Aufklärung des Falles. Das Gewaltvideo nannte er „fürchterlich, völlig inakzeptabel“. Er appellierte, den Sicherheitsbehörden Zeit zu geben, den Angriff zu ergründen. „Wir werden ganz konsequent dagegen vorgehen, egal, wer diese Straftat begangen hat“, sagte Maier WELT TV. „Und wenn es sich herausstellen sollte, dass es tatsächlich Asylsuchende oder deren Kinder sind, dann muss man sich die Frage stellen, wie man damit umgeht.“

Die polizeiliche Kriminalstatistik 2023 des Bundeskriminalamts (BKA) verzeichnete zuletzt einen starken Anstieg von Gewaltkriminalität bei Kindern und Jugendlichen. So wurden hier 12.377 tatverdächtige Kinder (plus 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) und 30.244 tatverdächtige Jugendliche (plus 14,4 Prozent) ermittelt. Der Anstieg ist besonders deutlich bei ausländischen Kindern und Jugendlichen ausgeprägt.