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Getöteter Polizist

Tausende schließen sich Trauermarsch durch Mannheim an

Veröffentlicht am 14.06.2024Lesedauer: 2 Minuten

„Es ist gut, dass die Politik sich endlich Gedanken darüber macht, die Gesetze neu anzupacken“, sagt Polizeigewerkschafter Heiko Teggatz bei WELT TV über den Tod von Rouven L. nach einer Messerattacke. In Mannheim findet eine Trauerfeier für den getöteten Polizisten statt.

Nach dem gewaltsamen Tod eines Polizisten gedenken in Mannheim erneut Kollegen, Angehörige und Bürger des verstorbenen 29-Jährigen. Ministerpräsident Kretschmann bezeichnet den Tod als „existenzielle Ungerechtigkeit“. Innenminister Strobl ruft derweil auf, die Demokratie zu schützen.

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Vor der Trauerfeier für den getöteten Polizeibeamten in Mannheim haben mehrere Hundert Kollegen des Mannes an einem Trauermarsch durch die Mannheimer Innenstadt teilgenommen. Eine Polizeisprecherin sprach von rund 2000 Menschen, die sich an dem Marsch am Freitag beteiligt hätten, darunter viele Polizeibeamte aber auch Bürger sowie Angehörige des getöteten Polizisten Rouven Laur.

Angeführt wurde der Zug durch die Motorradstaffel der Polizei, dahinter trugen zwei Beamte ein Bild Laurs durch die Stadt. Am Rande der Strecke bildeten unter anderem Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes ein Spalier für den Zug.

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„Rouven hätte nicht gewollt, dass wir uns von Hass und Wut überwältigen lassen“

Die Familie von Rouven Laur hat dazu aufgerufen, die Tat nicht zu instrumentalisieren. „Rouven hätte nicht gewollt, dass wir uns von Hass und Wut überwältigen lassen. Stattdessen hätte er uns ermutigt, seine Werte weiterzugeben und für Veränderung und Neuausrichtung zu kämpfen“, schrieb die Familie in einem Brief, den Thomas Seidelmann, Bürgermeister von Laurs Heimatstadt Neckarbischofsheim und Freund der Familie, am Freitag bei der Trauerfeier verlas.

Es liege nun vor allem an der Politik, dass sich etwas ändere. „Dass nicht, wenn die letzte Träne getrocknet ist, wieder alles zur normalen Tagesordnung übergeht“, schrieb die Familie. Durch den großen Zuspruch von Menschen aus ganz Deutschland und aus der ganzen Welt schöpfe man die Hoffnung, dass nun politisch wohlüberlegt reagiert und gehandelt werde.

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Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl hat dazu aufgerufen, die Demokratie zu schützen. „Sein Tod ist Auftrag, sich mit der gleichen Entschlossenheit, mit der er einen tödlichen Angriff auf uns alle abgewehrt hat, denen entgegenzustellen, die unsere Demokratie umbringen wollen“, sagte der CDU-Politiker.

Öffentliche Trauerfeier nach tödlicher Messerattacke
Quelle: dpa/Uwe Anspach

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat den Tod derweil als „existenzielle Ungerechtigkeit“ bezeichnet. „Denn gerade Rouven Laur war einer, der sich um Verständigung bemüht hat, der nicht in schwarz-weiß gedacht hat, der Ausgleich gesucht hat, der immer an den anderen dachte“, sagte er. Deshalb treffe einen sein Tod mit voller Wucht.

Von 11 Uhr an findet im Congress Center Rosengarten eine Trauerfeier für den 29 Jahre alten getöteten Beamten statt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) wird daran ebenso teilnehmen wie Winfried Kretschmann und Thomas Strobl.

Ein 25-jähriger Afghane hatte vor zwei Wochen auf dem Mannheimer Marktplatz fünf Teilnehmer einer Kundgebung der islamkritischen Bewegung Pax Europa sowie den Polizisten mit einem Messer verletzt. Der 29 Jahre alte Beamte erlag später seinen Verletzungen.

dpa/sos/shem