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Graubünden

Noch drei Vermisste und schwere Schäden nach Hochwasser in der Schweiz

Veröffentlicht am 23.06.2024Lesedauer: 2 Minuten
Nach Unwettern in der Schweiz
Einsatzkräfte beteiligen sich an den AufräumarbeitenQuelle: dpa/Samuel Golay

Bei schweren Unwettern im Schweizer Kanton Graubünden sind vier Menschen verschüttet worden. Eine Frau konnte inzwischen aus einem Schuttkegel gerettet werden. Am Sonntag soll es weiter regnen.

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Nach schweren Unwettern im Schweizer Kanton Graubünden im Südosten des Landes werden noch immer drei Menschen vermisst. Eine Frau habe am Samstagmorgen aus dem Schuttkegel bei dem Ort Lostallo nördlich des Comer Sees lebend gerettet werden können, berichtete die Kantonspolizei am Samstag. Es regnete am Sonntag stellenweise weiter, aber weniger heftig. Der Touristenort Zermatt am Matterhorn war wegen Hochwassergefahr von der Außenwelt abgeschnitten.

Über der Region gingen am Freitag schwere Gewitter nieder. Es gab heftige Niederschläge, Hochwasser und einen Bergsturz, wie die Kantonspolizei berichtete. Betroffen war vor allem das Tal Misox südlich des San-Bernardino-Passes an der italienischen Grenze. Dort seien mehrere Dutzend Menschen vorsorglich aus ihren Häusern gebracht worden. Straßen waren überschwemmt. Die Polizei warnte davor, Keller oder Tiefgaragen zu betreten und rief die Bevölkerung auf, sich von den Hochwasser führenden Gewässern fernzuhalten. Ein Autobahnstück an der Grenze zu Italien musste wegen eines Erdrutsches gesperrt werden.

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In Chippis tritt die Rhone über die Ufer
In Chippis trat die Rhone über die UferQuelle: dpa/Jean-Christophe Bott

Im Wallis mussten rund 230 Menschen ihre Häuser verlassen, sagte die Leiterin des Amtes für Bevölkerungsschutz, Marie-Claude Noth-Ecoeur, der Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Mehr als 200 Feuerwehrleute sowie Dutzende weitere Kräfte waren demnach alarmiert.

Der für sein Skigebiet bekannte Ferienort Zermatt ist wegen der Überschwemmungsgefahr seit Freitagmittag von der Außenwelt abgeschnitten. Die Sperrung der Zugstrecke zwischen Visp und Zermatt sollte noch bis mindestens Samstagmorgen in Kraft bleiben. Auch der Verkehr mit Ersatzbussen zwischen Visp und dem etwa fünf Kilometer von Zermatt entfernten Täsch musste unterbrochen werden, da die Straße gesperrt wurde, teilte die Bahngesellschaft Matterhorn Gotthard Bahn mit.

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In dem Touristenort am Matterhorn waren am Freitag zwei Flüsschen über die Ufer getreten. Bürgermeisterin Romy Biner-Hauser versicherte im Schweizer Rundfunk, dass alle Feriengäste in Sicherheit seien. Wer nicht an- oder abreisen könne, erhalte eine Unterkunft.

In den vergangenen Tagen hatten heftige Gewitter die Region getroffen. Zusammen mit der in diesem Jahr reichlichen Schneeschmelze sorgten die starken Regenfälle für Überschwemmungen. Der Fluss Vispa trat stark über seine Ufer. Bilder in den Online-Netzwerken zeigten, wie ein Teil der Uferwege entlang der Vispa von einem reißenden Strom schlammigen Wassers überschwemmt wird.

Die Behörden des Kantons Wallis untersagten es der Bevölkerung aufgrund der Hochwassergefahr auch, am Ufer der Rhône spazieren zu gehen. Auch im benachbarten Waadtländer Chablais gilt ein solches Verbot bis Montagabend. Weitere Teile der Schweiz sind ebenfalls von Überschwemmungen betroffen. Das Schweizer Bundesumweltamt rief für Teile des Bodensees die höchste Warnstufe aus.

dpa/AFP/krö/cvb