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Schmerzensgeld-Klage

Vergewaltigung durch Fahrer? Junge Frau fordert von Uber 1,5 Millionen Euro

Veröffentlicht am 17.06.2024Lesedauer: 2 Minuten
Fahrten bei Uber werden via App gebucht
Fahrten bei Uber werden via App gebuchtQuelle: picture alliance/NurPhoto/Nikolas Kokovlis

Sie wollte von Berlin zurück nach Brandenburg fahren, doch kurz vor Ankunft am Elternhaus soll der Uber-Fahrer sie sexuelle missbraucht haben. Die damals 16-Jährige fodert nach einem Medienbericht nun eine hohe Entschädigungssumme von dem Unternehmen.

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Horrende Schmerzensgeldforderungen sind insbesondere in den USA üblich. Nun wird aber auch in Deutschland ein entsprechender Fall verhandelt. Dem Fahrdienst Uber liegt laut einem Medienbericht eine Forderung nach Schmerzensgeld in Höhe von 1,5 Millionen Euro vor.

Hintergrund ist der Fall einer damals 16-Jährigen aus dem August 2022, wie der „Spiegel“ berichtet. Sie hatte in Berlin gegen 2 Uhr nachts ein Fahrzeug über die Uber-App für eine Fahrt ins Bundesland Brandenburg geordert, nachdem sie in der Hauptstadt ein Sportfest eines Vereins besucht hatte. Kurz vor dem Ziel, ihrem Elternhaus, vergewaltigte sie der Fahrer.

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Das Amtsgericht Potsdam hat den 43 Jahre alten Mann im Januar 2023 zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren verurteilt. Dem Magazin zufolge ist der Mann türkischer Staatsbürger, wurde bereits einmal abgeschoben und war 2016 dennoch wieder nach Deutschland eingereist. Gegen das Urteil hatte er keine Rechtsmittel eingelegt, geständig aber war er nicht.

Junge Frau noch immer in der Traumatherapie

Nun beabsichtigt die junge Frau, Schmerzensgeld von Uber gerichtlich einzufordern. Dem „Spiegel“ liegen nach eigenen Angaben Gerichtsunterlagen, Zeugenvernehmungen und rechtsmedizinische Untersuchungsergebnisse sowie der Entwurf einer Klageschrift des Anwalts der Betroffenen, Simon Bergmann, gegen Uber vor. Derzeit geht es vor dem Landgericht Potsdam um die Prüfung einer Prozesskostenbeihilfe.

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Die junge Frau befinde sich dem Bericht zufolge in psychotherapeutischer Behandlung, gehe einmal wöchentlich in eine Traumaambulanz. Sie brauche Antidepressiva, kämpfe mit Konzentrations- und Schlafproblemen im Jahr ihrer Abiturprüfung. Eine Einigung konnte bisher nicht erzielt werden.

Uber sieht sich nicht verantwortlich und sagt, man habe versucht, »die Familie zu unterstützen und seit Beginn der Gespräche mit den anwaltlichen Vertretern eine erhebliche finanzielle Hilfe in Aussicht gestellt«. Zu Einzelheiten könne man sich nicht äußern.

Die US-Firma wurde 2009 in San Francisco gegründet. Gründer Travis Kalanick, der mittlerweile aus dem Unternehmen ausgeschieden ist, sprach später von einem „disruptiven Geschäftsmodell“, das unter anderem durch Kampfpreise auf die „Zerstörung“ etwaiger Konkurrenten ausgelegt sei.

Uber ist ein sogenanntes „Plattformunternehmen“. Die weltweit bis zu sieben Millionen Fahrer sind dort nicht angestellt, sondern holen sich ihre Fahr-Aufträge nur auf der App der Firma ab. 2023 erzielte das Unternehmen zum ersten Mal einen operativen Gewinn, er lag bei 1,1 Milliarden Dollar.

krott