WELTGo!
Ihr KI-Assistent für alle Fragen
Ihr KI-Assistentfür alle Fragen und Lebenslagen
Neunjährige im Wald gefunden

Valeriia getötet – Jetzt steht die Familie unter Polizeischutz

Veröffentlicht am 13.06.2024Lesedauer: 3 Minuten

Nach dem Fund der Leiche der neunjährigen Valeriia in einem Wald bei Döbeln sucht die Mordkommission weiter nach zwei Tätern. Die Familie des Mädchens steht derweil unter Polizeischutz.

Wer tötete die neunjährige Valeriia? Dazu gibt es von den Ermittlern noch nicht viel Neues. Die Beamten nehmen das soziale Umfeld der Familie ins Visier. Das Entsetzen im mittelsächsischen Döbeln ist nach dem Fund der Leiche groß.

Anzeige

Die Familie der in Döbeln getöteten neunjährigen Valeriia steht laut „Bild“ unter Polizeischutz. Die Polizei wies jedoch darauf hin, dass dies zu ihrem Schutz sei und nicht als Misstrauen gegenüber den engsten Hinterbliebenen verstanden werden soll.

Am Tag zwei nach dem Fund der Leiche von Valeriia in einem Wald bei Döbeln sucht die Mordkommission weiter nach einem oder mehreren Tätern. Dazu würden Spuren gesucht, Zeugen vernommen und Aussagen ausgewertet, sagte Oberstaatsanwältin Ingrid Burghart.

Anzeige

Die Ermittler gehen davon aus, dass das Kind nicht sexuell missbraucht wurde. „Das Mädchen war bekleidet.“ Zu genaueren Ermittlungsansätzen wollte sie nichts sagen, ebenso zur Todesursache – wegen eines möglichen Täterwissens. „Wir haben Thesen zum Motiv“, sagte Burghart. „Deshalb suchen wir ja auch im engeren sozialen Umfeld. Aber ich kann im Moment nichts dazu sagen.“

Recherchen der „Bild“ zufolge haben die Ermittler zwei Männer im Visier. Einer sei der Ex-Freund von Valeriias Mutter und solle sich in Tschechien aufhalten. Er habe die Mutter am Vormittag von Valeriias Verschwinden kontaktiert, so „Bild“. Sein Handy soll in einer Funkzelle in Döbeln eingeloggt gewesen und er von der Überwachungskamera eines Nachbarhauses gefilmt worden sein. Gesucht werde außerdem ein Mitte-50-Jähriger, der Valeriias Mutter zuvor gestalkt haben soll. Die Staatsanwaltschaft wollte auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur dazu nichts sagen.

Anzeige

Fundort ist wohl auch der Tatort

Die Neunjährige war am 3. Juni verschwunden und seitdem vermisst worden. Es werde alles unternommen, um dieses Verbrechen aufzuklären und den oder die Täter zu finden, hatte Polizeipräsident Carsten Kaempf erklärt. „Darauf liegt unser absoluter Fokus.“ Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Fundort der Leiche auch der Tatort ist.

Noch am Wochenende hatte Valeriias Vater per Video aus der Ukraine an mögliche Entführer appelliert: „Finden Sie in sich den Mut, uns Eltern unser geliebtes Kind zurückzugeben.“ Doch seine in der „Bild am Sonntag“ geäußerte Hoffnung, das Mädchen bald wieder in den Arm nehmen zu können, hatte sich jäh zerschlagen.

Die aus der Ukraine stammende Valeriia lebte seit 2022 mit ihrer Mutter und ihrer kleineren Schwester Viktoria (3) in Deutschland. Die Eltern sind geschieden, Valeriias Vater Roman G. kämpft als Soldat an der Front in der Ostukraine.

Nach dem Tod von Valeriia trauern viele Menschen im mittelsächsischen Döbeln um das Mädchen. Sie haben in der Nähe der Wohnung des Kindes Kerzen, Plüschtiere, Bilder, Engelsfiguren und Blumen niedergelegt, um ihre Trauer und Fassungslosigkeit auszudrücken. „Warum hat man dir das angetan?“, ist auf einem Zettel zu lesen. „Du hattest noch so viel vor dir.“

Ein Brief mit der Aufschrift „In Liebe für Valeriia“, Teddybären, Blumen und Kerzen sind in der Nähe der Wohnung des getöteten Mädchens auf dem Fußweg abgelegt
Ein Brief mit der Aufschrift „In Liebe für Valeriia“, Teddybären, Blumen und Kerzen sind in der Nähe der Wohnung des getöteten Mädchens auf dem Fußweg abgelegtQuelle: dpa/Robert Michael

In der 24.000 Einwohner zählenden Stadt herrscht große Trauer über den Tod des Mädchens. Das am Wochenende geplante Stadtfest wurde abgesagt. Stattdessen soll es einen Gedenkgottesdienst geben. Die Bevölkerung ist aufgerufen, am Freitagabend gemeinsam mit Kerzen auf dem Obermarkt des Mädchens zu gedenken.

dpa/coh