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Mexiko

Vermisste Surfer – Gefundene Leichen haben Schusswunden am Kopf

Veröffentlicht am 07.05.2024Lesedauer: 3 Minuten
FILE PHOTO: Members of a rescue team work at a site where three bodies were found, in La Bocana
An dieser Stelle wurden die drei Leichen gefundenQuelle: REUTERS

Zwei Brüder aus Australien und ihr US-amerikanischer Freund verschwinden beim Surf-Urlaub in Mexiko. Ihre am Freitag gefundenen Leichen sind nun von Angehörigen identifiziert – sie könnten wegen eines Autodiebstahls gestorben sein.

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Bei den im mexikanischen Bundesstaat Baja California gefundenen Leichen dreier Männer handelt es sich um die zwei australischen und einen US-Touristen, die seit Ende April vermisst wurden. Die Leichen seien offiziell von Angehörigen als die der drei Surfer identifiziert worden, teilte das Büro der Staatsanwaltschaft am Sonntag mit. Damit bestätigten sich die Vermutungen, dass die drei Männer während ihrer Reise Opfer eines Gewaltverbrechens wurden.

Die Leichen wiesen „alle ein Loch im Kopf“ auf, „das durch ein Schusswaffenprojektil verursacht wurde“, sagte Staatsanwältin Maria Elena Andrade. Die Schusswunden wiesen auf einen Mord im Stile einer Hinrichtung hin.

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Die australischen Brüder Callum und Jake Robinson und ihr Freund Jack Carter seien vermutlich bei einem schief gelaufenen Versuch eines Diebstahls getötet worden, teilte Andrade mit. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden drei Verdächtige, zwei Männer und eine Frau, wegen ihrer mutmaßlichen Verwicklung in den Fall festgenommen. Fegen einen Verdächtigen wurde ein Haftbefehl vollstreckt. Ihm werde vorgeworfen, die drei Männer verschwinden lassen zu haben.

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Surfer gedenken in Ensenada den drei toten SurfernQuelle: AFP/GUILLERMO ARIAS

Nach Angaben der Generalstaatsanwältin von Baja California, María Elena Andrade, vermuten die Ermittler, dass die drei Touristen beim Zelten an einem abgelegenen Ort von Kriminellen überrascht wurden. Die späteren Mörder seien vorbeigefahren, hätten den Pickup-Truck und die Zelte des Trios gesehen und sich entschlossen, die Reifen zu stehlen. „Sicher haben sie sich gewehrt“, sagte sie über die Opfer, die nach ihren Angaben von den Räubern mit Schüssen niedergestreckt wurden.

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Dann seien die Kriminellen an den Fundort der Leichen gefahren, der „extrem schwer zu erreichen“ sei – und hätten sie in den Brunnen geworfen, der ihnen offenbar zuvor bekannt gewesen sei. Die Ermittler schlössen nicht aus, dass die Verdächtigen auch die andere Leiche dort abgelegt hätten, sagte Andrade Ramírez. „Es könnte sein, dass sie in diesem Gebiet nach Trucks Ausschau gehalten haben.“

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Die Surfer protestieren gegen Gewalt und für mehr SicherheitQuelle: AFP/GUILLERMO ARIAS

Insgesamt vier Leichen waren am Freitag in einem 15 Meter tiefen Brunnen auf einer Klippe über dem Pazifischen Ozean in Baja California gefunden worden. Trotz des „fortgeschrittenen Stadiums der Verwesung“ gingen die Behörden aufgrund der Kleidung und spezifischer Körpermerkmale davon aus, dass es sich um die drei Vermissten handelt. Bei der vierten Leiche bestehe wahrscheinlich kein Zusammenhang zu dem Fall.

Die drei Touristen hatten einen Urlaub in der Nähe der Küstenstadt Ensenada geplant und waren seit dem 27. April nicht mehr gesehen worden. Ihr verbrannter Pick-up war unweit des Leichenfundorts entdeckt worden. Die drei Touristen im Alter zwischen 30 und 33 Jahren hätten Mexiko in der Vergangenheit mehrmals ohne Probleme besucht, sagte Andrade.

Die letzten Social-Media-Beiträge der Männer vermittelten den Eindruck eines perfekten Trips. Doch selbst erfahrene Auswanderer in Mexiko zweifeln daran, dass es an der weitgehend menschenleeren Küste noch sicher ist, zu campen. Der an die USA angrenzende Bundesstaat ist stark von Drogengewalt betroffen.

In der Stadt Ensenada in Baja California protestierten am Sonntag dutzende Surfer gegen die Gewalt. Sie hielten Surfbretter in die Luft, auf denen Slogans wie „Strände, Sicherheit, Freiheit, Frieden“ oder „Keine Todesfälle mehr“ standen.

Kriminelle Gewalt hat in Mexiko seit Ende 2006 zu 450.000 Menschen getötet und zum Verschwinden von mehr als 100.000 Menschen geführt.

AFP/dpa/krei/coh