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Umstrittener Sänger

Rostock versucht, das Xavier-Naidoo-Konzert zu verhindern – doch der Bürgermeister hat Bedenken

Veröffentlicht am 02.06.2021Lesedauer: 2 Minuten
Xavier Naidoo möchte in Rostock auftreten. Die Bürgerschaft will das verhindern.
Xavier Naidoo möchte in Rostock auftreten. Die Bürgerschaft will das verhindern.Quelle: dpa/Uwe Anspach

Die Rostocker Bürgerschaft wehrt sich gegen einen Auftritt des Musikers und Verschwörungstheoretikers Xavier Naidoo. Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen hat die Konzertabsage nun vorerst außer Kraft gesetzt – wegen rechtlicher Bedenken.

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Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) hat Widerspruch gegen die Entscheidung der Bürgerschaft eingelegt, kein Konzert des umstrittenen Sängers Xavier Naidoo im August in der Rostocker Stadthalle zuzulassen. Die Stadtvertreter waren in ihrer letzten Sitzung am 20. Mai der Ansicht, dass Naidoo den Reichsbürgern und der QAnon-Bewegung nahestehe und rassistische Ressentiments schüre.

Wie die Stadt am Mittwoch mitteilte, schloss sich Madsen den zuvor von der Stadtverwaltung geäußerten rechtlichen Bedenken gegen die Bürgerschaft-Entscheidung an. Naidoo oder sein Management waren für eine Stellungnahme am Mittwoch nicht zu erreichen.

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Öffentliche Einrichtungen wie die Stadthalle seien zur Wahrung des Gleichheitsgrundsatzes verpflichtet, teilte die Stadt mit. Kein Veranstalter oder Künstler dürfe ausgeschlossen werden, weil der Vermieter von Einrichtungen deren religiöse oder politische Ansichten nicht teile. Die Verwaltung hatte zudem argumentiert, dass nach einer Absage ein Imageverlust für die Stadt drohe. Es bestünden Bedenken über die Auswirkungen auf zukünftige, ähnlich gelagerte Fälle.

Nach Mitteilung der Stadt hat der Widerspruch von Madsen aufschiebende Wirkung. Die Bürgerschaft werde sich bei ihrer nächsten Sitzung erneut mit dem Thema befassen. Sollte die Gemeindevertretung bei ihrer Meinung bleiben, könne der Fall dem Innenministerium als Kommunalaufsicht vorgelegt werden.

Naidoo tauchte in der Vergangenheit immer wieder im Zusammenhang mit sogenannten Verschwörungsmythen auf – er machte auch umstrittene Äußerungen zu der Corona-Pandemie. Im März 2020 musste er die Jury der RTL-Sendung „Deutschland sucht den Superstar“ verlassen. Kritiker hatten ihm vorgeworfen, in einem Video rassistische Verschwörungsfantasien verbreitet und Hass auf Flüchtlinge geschürt zu haben.

dpa/dp