Willy Brandt
„Die Welt“ bietet Ihnen Fakten, Hintergründe und Bilder zum ehemaligen deutschen Bundeskanzler Willy Brandt.
Der am 18. Dezember 1913 in Lübeck geborene Herbert Frahm schloss sich bereits als Schüler 1930 der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) an. Als Mitglied der Sozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (SDAP) zwang ihn die nationalsozialistische Machtergreifung 1933 zur Flucht ins norwegische Exil, wo er den „Kampfnamen“ Willy Brandt annahm.
Nach dem Kriegsende 1945 kehrte er nach Westberlin zurück und begann 1949 seine politische Laufbahn als Berliner Abgeordneter im Bundestag für die SPD. Nach seiner Amtszeit als Regierender Bürgermeister (1957-66) und Bundesaußenminister (1966-69) wählte der Bundestag 1969 Brandt zum Bundeskanzler einer sozialliberalen Koalition.
Während seiner Regierungszeit begann er mit der Umsetzung der von ihm entworfenen sogenannten „Neuen Ostpolitik“. Seine persönlichen Versöhnungsgesten wie der „Kniefall von Warschau“ (1970) würdigte das Nobelpreiskomitee 1971 mit der Verleihung des Friedensnobelpreises.
Die Entlarvung seines Mitarbeiters Günter Guillaume als DDR-Spion veranlasste Brandt im Mai 1974 zum Rücktritt. Danach wirkte er in diversen Gremien wie beispielsweise als Vorsitzender der Nord-Süd-Kommission (1977-80) mit.
Willy Brandt starb am 8. Oktober 1992 im Alter von 78 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung.
Willy Brandt war dreimal verheiratet. Von seinen insgesamt 4 Kindern entstammen drei Söhne der Ehe mit Rut.