Rund um Schiffswracks bildet sich eine einzigartige Unterwasserwelt – weltweit ziehen untergegangene Schiffe etliche Taucher an. An oft geschichtsträchtigen Orten erleben sie einen eindrucksvollen Kontrast zwischen Vergänglichkeit und Naturerlebnis.
Im Spanischen Erbfolgekrieg wurde die „San José“, das Flaggschiff der spanischen Silberflotte, 1708 von einem Geschwader der Royal Navy in der Karibik angegriffen. Ihre Explosion riss sagenhafte Schätze in die Tiefe. Sie wecken Begehrlichkeiten.
Eigentlich wollte Ernest Shackleton 1914 die Antarktis durchqueren. Aber sein Schiff „Endurance“ scheiterte bereits im Packeis. Mit drei Ruderbooten versuchte die Mannschaft, der eisigen Hölle zu entfliehen. Ihre Rettung war ein Wunder.
Sicher, ein Geheimtipp ist die Ostsee-Insel nicht. Aber trotzdem lässt sich auf Bornholm noch vieles entdecken – vom Schiffswrack über den Kochwettbewerb bis hin zu einer Gemeinsamkeit, die eine Inselgemeinde mit dem Opernhaus von Sydney hat.
Weil er die Route durch den Nordatlantik gut kannte, erhielt Edward J. Smith 1912 das Kommando über die „Titanic“. Obwohl vor starkem Treibeis gewarnt wurde, ließ er im Vertrauen auf Erfahrung und Ausguck volle Kraft fahren.
Versunkene Schiffe
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Der Krieg gegen Spanien endete für die britische Fregatte HMS Tyger im Jahr 1742 vor den Koralleninseln Dry Tortugas. Hunderte Schiffbrüchige saßen danach monatelang auf einer Insel fest, dann wagten sie eine abenteuerliche Flucht. Archäologen konnten jetzt Wrackteile dem Kriegsschiff zuordnen.
Auf der Fahrt von den Färöer-Inseln nach Kopenhagen wurde die „Anne Marie“ 1807 von einem britischen Segler gekapert. Jetzt wurden Pakete aus der Prise des Frachters in London geöffnet: Zeugnisse eines Seekrieges, den England über Jahrhunderte betrieb.
Warum der US-Frachter „Arlington“ am 1. Mai 1940 auf den Großen Seen sank, ist bis heute ungeklärt. Der Kapitän hatte einen riskanten Kurs befohlen, übernahm aber während eines Sturms nicht das Kommando. Jetzt wurde das Wrack im Oberen See entdeckt.
Um die französische Invasion Englands 1545 zu stoppen, befahl Heinrich VIII. seiner Flotte den Angriff. Dabei war mit der „Mary Rose“ ein riesiges Kriegsschiff, das plötzlich versank. Bei der Bergung gelang Archäologen ein sensationeller Fund.
Um die spanische Silberflotte zu kapern, legte Richard Grenville 1591 bei den Azoren einen Hinterhalt. Aber die Spanier erkannten das Manöver und überraschten die Engländer. Zwölf Stunden kämpfte die „Revenge“ gegen die Übermacht.
Vor Schwedens Küste ist die Ostsee voll von uralten Wracks. Über 20.000 gesunkene Schiffe wurden bereits dokumentiert, Zehntausende sollen noch unentdeckt sein. Hobbytaucher können auf Erkundungstouren gehen. Sagenhafte Funde zeigen aber auch Museen in Stockholm.
Um die Route zwischen Dänemark und Russland zu kappen, bezog ein schwedisches Geschwader 1715 Stellung bei Fehmarn. Doch die Dänen waren stärker. Vor Kiel befahl der schwedische Admiral die Selbstversenkung. 2008 wurde das Wrack entdeckt.
Mit der „Clotilda“ wurde der letzte Sklaventransport abgewickelt, der die USA 1860 vor dem Bürgerkrieg erreichte. Das 2019 entdeckte Wrack ist Thema eines neuen Gedenkorts, der auch für deutsche Besucher interessante Informationen bietet.
Einen Monat nach Beginn der Bergung des auf der Trave gesunkenen historischen Handelsschiffs sind in Lübeck erste Funde präsentiert worden. Die Forscher sind froh, man habe mehr gerettet als erhofft. Auch der Grund für die Havarie scheint gefunden.
Ein hochauflösendes Modell der „Titanic“, zusammengesetzt aus Tausenden Bildern, zeigt das Wrack, als wäre es aus dem Wasser gehoben worden. Die Aufnahmen könnten dabei helfen herauszufinden, was genau 1912 mit dem Passagierschiff geschah, als es nach der Kollision mit einem Eisberg sank.
Allein in der deutschen Nordsee sollen 1,3 Millionen Tonnen Munition aus beiden Weltkriegen liegen. Die Auswirkungen der Altlasten auf Meerestiere hat das Forschungsprojekt „North Sea Wrecks“ untersucht. Die Antworten sind differenziert.
Die weltweite Handelsflotte wird in den nächsten Jahren deutlich wachsen. Für die Verschrottungen alter Schiffe fehlen dagegen geeignete Abwrackwerften. Zumal die EU verschärfte Vorschriften beschlossen hat. Die Reedereien und damit die Welt stehen vor einem Entsorgungsproblem.
Die „Giulio Cesare“ war ein Schlachtschiff der italienischen Marine. Der Weltkriegsveteran wurde 1949 der Sowjetunion übergeben und diente in der Schwarzmeerflotte. Seine Explosion im Oktober 1955 provoziert noch immer Verschwörungstheorien.
In den Schären vor Stockholm haben Wissenschaftler das Wrack eines Kriegsschiffs entdeckt. Es handelt sich um die „Äpplet“, das Schwesterschiff der „Vasa“. Es gehörte zu der Flotte, mit der Schweden die Hegemonie im Ostseeraum gewann.
Der Aralsee an der Grenze zwischen Usbekistan und Kasachstan ist zum Großteil verschwunden. Seine Austrocknung gilt als eine der schlimmsten Umweltkatastrophen der Welt. Unser Autor fand die abenteuerliche Reise dorthin aber dennoch sehr lohnenswert.
Norwegische Archäologen haben gleich mehrere Schiffswracks aus dem frühen Mittelalter entdeckt. Ein Boot zeugt von einem geheimnisvollen Totenritual, wurde in ihm doch 100 Jahre später ein weiteres Schiff bestattet.
Weil die Passagiere einen Blick auf die Azoren wünschten, nahm die „Slavonia“ im Juni 1909 eine heikle Route und fuhr auf die Klippen der Azoren. Erstmals kam ein neues Notsignal zum Einsatz. Deutsche Schiffe folgten dem SOS.
Unzählige Schiffe verschwanden an der Nordseeküste, sie ruhen unerkannt in Schlick und Sand. Manchmal aber tauchen ihre Reste nach Jahrhunderten unvermittelt wieder auf. Bei geführten Wanderungen durchs Watt lassen sich die Wracks bestaunen.
In der Trave bei Lübeck haben Archäologen ein Wrack entdeckt. Mit diesen Schiffen wurde im 17. Jahrhundert der Ostseehandel abgewickelt. Auch die Hanse nutzte sie. Allerdings musste sich der Städtebund mächtiger Konkurrenz erwehren.
Sie war der Stolz der italienischen Handelsmarine. Auf ihrer 51. Fahrt aber hatte der Passagierdampfer „Andrea Doria“ Pech: Ein schwedisches Schiff nahm sie auf die Hörner. Kapitän Calamai reagierte richtig – und nahm trotzdem seinen Abschied.
Um die amerikanische Landung auf den Philippinen im Oktober 1944 zu stoppen, fuhr die japanische Flotte einen Großangriff. Einige US-Zerstörer kämpften verzweifelt, darunter die „Samuel B. Roberts“, deren Wrack jetzt gefunden wurde.
Vor Norfolk haben Taucher das Wrack der „Gloucester“ entdeckt. Mit der Fregatte erlitt der spätere englische König Jakob II. 1682 Schiffbruch. Wäre er ertrunken, hätte die Geschichte der Demokratie womöglich einen anderen Verlauf genommen.
Seit 1682 lag das Wrack des englischen Kriegsschiffs „Gloucester“ unentdeckt vor der britischen Küste. Nach jahrelanger Suche wurde es von einem Brüderpaar entdeckt. Historiker halten es für die wichtigste maritime Entdeckung seit vielen Jahren.
Um die Antarktis zu durchqueren, lief der Brite Ernest Shackleton 1914 mit dem Dreimaster „Endurance“ aus. Er blieb im Eis des Weddellmeers stecken und verlor sein Schiff. Jetzt wurde das Wrack gefunden, in 3000 Meter Tiefe.
Mit dem Kohlenfrachter HMS „Endeavour“ nahm James Cook 1770 Australien für England in Besitz. In einem Schiffsfriedhof vor der US-Küste wurde das Wrack schon vor Jahren vermutet. Nun soll es identifiziert worden sein – oder auch nicht.
Der Zweimaster „Clotilda“ gilt als das letzte Schiff, dass Sklaven aus Afrika in die USA schmuggelte. 1860 aufgegeben, wurde das Wrack erst 2019 vor Alabama entdeckt. Inzwischen zeigt sich, dass die Laderäume des Schoners intakt sind.
Um die Beschränkungen durch den Versailler Vertrag zu umgehen, hatte das Deutsche Reich das Panzerschiff „Graf Spee“ mit außergewöhnlicher Bewaffnung ausgestattet. Es konnte schneller feuern und besaß eine deutlich stärkere Panzerung.
Die „Holigost“ gehörte zu den vier „Great Ships“, mit denen Heinrich V. von England ab 1415 Frankreich erobern wollte. Mit dem Schlachtschiff konnte er die Erfolge durch seinen Sieg bei Azincourt sichern.
Um in den lukrativen Handel mit China einzubrechen, ließ die schwedische Ostindien-Company 1738 ein schwer bewaffnetes Handelsschiff bauen. Sieben Jahre später sank es unter dubiosen Umständen vor Göteborg. Der Nachbau sorgt jetzt für Furore.
In der Ostsee sanken 1945 Hunderte deutsche Schiffe, Tausende Menschen ertranken. Jetzt entweihen Tauchtouristen diese Ruhestätten. Christian Lübcke, Chef der Hamburger Kriegsgräberfürsorge, über illegale Expeditionen und das derzeit prominenteste Ziel.
Eisenfressende Einzeller und die Strömung setzen dem Wrack in 3800 Meter Tiefe zu. Experten gehen davon aus, dass die „Titanic“ binnen Jahrzehnten verschwunden sein wird. Eine amerikanische Firma will den Verfall dokumentieren.
Rund 250.000 Seen, fünf Nationalparks, Strand und Eisbären – Kanadas Provinz Ontario bietet Natur in ihrer ganzen Vielfalt. Und wer einen echten Adrenalinkick sucht, der fährt nach Toronto, um sich dort einer besonderen Mutprobe zu stellen.
In beiden Weltkriegen ist Großbritannien auf Nachschub per Seeweg angewiesen. Viele der Schiffe werden von deutschen U-Booten versenkt. Die Geschichte eines erbitterten Kampfes.
Ein Wrack vor der schwedischen Küste gefährdet das Ökosystem der Nordsee, denn es ist voller Öl. Eine Überlebende des Unglücks erinnert sich an die letzte Fahrt der SS Skytteren.
Vor 100 Jahren sanken die Hampshire und die Vanguard vor den Orkney-Inseln im hohen Norden Schottlands. Taucherteams untersuchen die Wracks, um die genauen Umstände herauszufinden.
Als ihr Schlachtschiff „Maine“ 1898 vor Havanna in die Luft flog, sahen die USA darin einen Terroranschlag und eroberten Spaniens Kolonialreich. Bis heute ist die Explosion Stoff für Verschwörungstheorien.
William King Thomas wollte im Dezember 1875 mit einem Versicherungsbetrug den großen Coup landen. Mitten im Atlantik sollte seine Fracht an Bord der „Mosel“ in die Luft fliegen. Doch die Bombe detonierte bereits in Bremerhaven.
Die USS „Mount Hood“ lag im November 1944 in Seeadler Harbor, als sie von einer schweren Explosion zerrissen wurde. Von der Besatzung blieb nichts mehr übrig. Zeugen gaben an, ein japanisches U-Boot oder Flugzeug gesehen zu haben.
Mit Bohrungen versuchten Forscher zu rekonstruieren, wie sich der Unterwasser-Vulkan „Brothers“ vor Neuseeland entwickelt hat. Sie kamen nur bis zur Hälfte, dann barst das Werkzeug. 2019 wurden erste Ergebnisse der Expedition veröffentlicht.
Mit 1100 Menschen an Bord versuchte die „Karlsruhe“ im April 1945, Ostpreußen Richtung Westen zu verlassen. Sowjetische Bomber versenkten das Schiff. Nun wurde das Wrack von Tauchern entdeckt. Sie hoffen auf brisante Spuren.
Im Herbst 1644 musste die dänische Flotte vor Rødbyhavn eine entscheidende Niederlage gegen ein schwedisch-niederländisches Geschwader hinnehmen. Archäologen konnten jetzt eines der seinerzeit versenkten Schiffe lokalisieren.
Der Leichte Kreuzer „Karlsruhe“ führte im April 1940 die deutschen Landungstruppen nach Kristiansand. Doch auf dem Rückmarsch wurde das Schiff von einem britischen Torpedo getroffen. Jetzt konnte das Wrack identifiziert werden.
Im September 1622 lichtete Spaniens Silberflotte in Havanna die Anker. Nach nur zwei Tagen versank die „Nuestra Señora de Atocha“ im Sturm – und mit ihr 40 Tonnen Edelmetall. Die Wiederentdeckung 1985 wurde zum Jahrhundertfund.
Der Kreidesee in Cuxhaven gilt weltweit unter Tauchern als legendär. Die Sicht in dem klaren, türkisfarbenen Gewässer liegt bei bis zu 40 Metern. Ungewöhnlich sind aber vor allem die Wracks, die es in der Tiefe zu entdecken gibt.
Auf dem Marsch von San Francisco nach San Diego 1923 machte ein Rechenfehler neun US-Zerstörern den Garaus. Im Nebel liefen sie mit hoher Geschwindigkeit auf Felsen auf. Ein Wettlauf gegen die Zeit begann.