Max Weber
„Die Welt“ bietet Ihnen News, Hintergründe und Bilder zu dem deutschen Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler Max Weber.
Der Sohn eines Reichstagsabgeordneten wurde am 21. April 1864 in Erfurt geboren. Als Student der Nationalökonomie, Rechtswissenschaft, Philosophie und Geschichte sympathisierte Max Weber mit konservativen Geisteshaltungen. 1893 wurde er Mitglied des Alldeutschen Vereins und näherte sich zeitweise einem national-expansiven Chauvinismus.
Nach Promotion und Habilitation schlug Max Weber eine akademische Laufbahn ein und besetzte Lehrstühle für Nationalökonomie zunächst in Berlin, später in Freiburg und Heidelberg. In seinem zentralen Werk „Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“ (1904/05) untersuchte Weber die Motive für das Profitstreben des westlichen Kapitalismus und entwickelte Thesen zur Ethik des Berufspolitikers. Max Weber gilt als einer der Gründerväter der modernen Soziologie.
Nach dem Ersten Weltkrieg wirkte der Nationalökonom 1918 an der Gründung der linksliberalen Deutschen Demokratischen Partei (DDP) mit und reiste ein Jahr später als Sachverständiger mit der deutschen Delegation zu den Friedensverhandlungen nach Versailles. Mit zunehmendem Befremden nahm er das Abdriften vieler einstmals geschätzter konservativer Kreise in die erstarkende nationalistisch-völkische Bewegung zur Kenntnis.
Max Weber war seit 1893 mit der Frauenrechtlerin Marianne Schnitger verheiratet. Er starb am 14. Juni 1920 im Alter von 56 Jahren an den Folgen einer Infektion durch die sog. „Spanische Grippe“.