Mitten im Siebenjährigen Krieg ritt Friedrich der Große nach Rosswald, um incognito den „Zauberwald“ des Grafen Hoditz zu inspizieren. Hier fand er ein Künstlerdorf und einen Mann ganz nach seinem Geschmack. Hoditz widmete er zwei Gedichte, die nun erstmals auf Deutsch zu lesen sind.
Ein berühmter Satz aus dem Roman „Der Leopard“ scheint die rettende Losung für eine sich rasant wandelnde Welt zu sein. Doch bei der Wiederlektüre erscheint der Satz immer rätselhafter. Was bedeutet er wirklich?
„Im Westen nichts Neues“ verschaffte Felix Kammerer seine erste Filmrolle. Jetzt ist das Antikriegsdrama neunmal für einen Oscar nominiert. Der Wiener Schauspieler erzählt von den extremen Dreharbeiten – und dem Moment, als er im Schützengraben zu zittern begann.
Vor 60 Jahren unternahm die neue Literatur-Nobelpreisträgerin Annie Ernaux einen Schwangerschaftsabbruch. Erst Jahrzehnte später konnte sie davon in einem Buch erzählen. Im Gespräch zur Verfilmung von „Das Ereignis“ erklärte sie, warum sie dennoch oft von Frauen angefeindet wurde.
Marilyn Monroe ist Kult. Schauspielerin Ana de Armas soll sie im Netflix-Film „Blonde“ verkörpern. Doch Kritiker im Internet monieren ihren Akzent, ihre Haarfarbe – und dass sie „nicht weiß genug“ sei.
Zig Male wurden Romane von Jane Austen verfilmt. Doch selten hat eine Adaption die Gemüter so erhitzt wie die aktuelle Netflix-Version von „Persuasion“ – als diverse Komödie mit feministischem Anstrich. Das Desaster wurzelt in einem Denkfehler der Regisseurin.
Spätestens seit „Fifty Shades of Grey“ hat erotische Literatur das Schmuddel-Image abgestreift. Der Markt für solche Romane boomt. Doch sie drehen sich nicht nur um Sex – ihr Erfolgsgeheimnis ist weitaus komplexer.
Das Biopic „Blonde“ erzählt die Geschichte von Marilyn Monroe – teilweise fiktiv. Nun sickern immer mehr Details über die Verfilmung durch. Wann der Film startet und was – von der Hauptdarstellerin bis zum Film-Tod – noch bekannt ist.
Bradley Cooper spielt in einer Filmbiografie den Dirigenten Leonard Bernstein. Das hat eine große Kontroverse ausgelöst. Die ersten Fotos zeigen Cooper mit einer falschen Nase. Ist das schon Rassimus? Eine Entscheidungshilfe.
Seine Schrift „Über den Prozess der Zivilisation“ ist ein Klassiker, sein Leben wird gerade neu beleuchtet: Der Soziologe Norbert Elias floh vor den Nazis ins Exil. Aber seine Eltern wollten genau das nicht. Über eine tragische Familiengeschichte.
Die Berlinale-Gewinnerin Ildikó Enyedi legt in ihrem neuen Kinofilm „Die Geschichte meiner Frau“ ein unmögliches Paar unters Mikroskop. Und schält allmählich das Fatale am Verhältnis der Geschlechter heraus.
Detlev Buck und Daniel Kehlmann haben „Die Bekenntnisse des Felix Krull“ verfilmt. Nie war ein deutscher Thomas-Mann-Film sinnlicher, sah einer besser aus. Die Zutaten stimmen. Das Ergebnis schmeckt trotzdem nicht. Wie konnte das denn passieren?
Wie kommt man weiter in der Gesellschaft? Wie ganz nach oben? Wie blendet man, wie täuscht man seine Umwelt? Fragen wie diese treiben die Geschichte an in Detlev Bucks Adaption des berühmten Thomas-Mann-Stücks: „Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“.
Gerade die Zeit nach der Schule ist für viele Jugendliche sehr spannend. Reisen in fremde Länder, erste Beziehungen, Freundschaften ändern sich. Die Verfilmung von Finn-Ole Heinrichs Coming-of-Age-Roman „Räuberhände“ erzählt davon.
Dominik Graf hat Erich Kästners „Fabian“ verfilmt – die Kritik jubelt. Doch Tom Schilling ist gar nicht der erste Kino-Fabian. Und tatsächlich gibt es selbst Kästners berühmten Roman gleich zweimal. Eine sehr deutsche Filmgeschichte – und ihre Hintergründe.
Vor vier Jahrzehnten veränderten Serien wie „Roots“ und „Holocaust“ die Welt. Heute ist „The Underground Railroad“ die größte Serie dieser Zeit. Das liegt nicht nur daran, dass sie so großartig gemacht ist. Sie erzählt auch vom Rassismus als Drama des weißen Mannes.
Oscar-Regisseur Barry Jenkins hat aus Colson Whiteheads Pulitzer-Roman „Underground Railroad“ ein zehnstündiges Epos über die Sklaverei gemacht. Die beiden Künstler könnten unterschiedlicher nicht sein. Herausgekommen ist trotzdem eine grandios fotografierte Serie.
Das Leben von Hollywood-Star Audrey Hepburn fesselt auch 28 Jahre nach ihrem Tod noch. Nun soll ihr Leben - einmal mehr - verfilmt werden. Mitschöpfer der neuen TV-Serie ist Luca Dotti, einer ihrer Söhne.
In Amerika werden Stimmen laut, die Philip Roth canceln wollen. Ein Gespräch mit dem Biografen Steven Zipperstein über männliche Krisen, die Spannung zwischen Leben und Fiktion und die Frage, was ein jüdischer Schriftsteller ist.
Françoise Sagan hat gelebt, wie es ihr in den Sinn kam – als schöne Frau mit Bedürfnissen. Würde man die Autorin des Skandalbuchs „Bonjour Tristesse“ heute eine Feministin nennen? Julia Korbik erzählt aus dem Leben einer Frau, die auf den Unterschieden zwischen Mann und Frau bestand.
Jonathan Berlin ist einer der fabelhaftesten jungen deutschen Schauspieler. Er spielt gern mit Männerbildern. Und er setzt sich bei der Aktion #actout für mehr Sichtbarkeit queerer Geschichten in Film und Fernsehen ein. Bericht einer Begegnung auf dünnem Eis.
Buñuel, Godard, Schlöndorff: Alle bedeutenden Regisseure wollten ein Drehbuch nur von ihm. Mit Jean-Claude Carrière globalisierte sich das filmische Erzählen – ob in „Belle de Jour“ oder der „Blechtrommel“. Nun ist der wichtigste Autor der letzten 50 Jahre gestorben.
Mit geradezu schulmäßiger Regelmäßigkeit wird „David Copperfield“ verfilmt. Aber so noch nie. Armando Iannucci nimmt dem viktorianischen Klassiker alle Schwerkraft. Und macht die Diversitätsbeauftragten des britischen Kinos richtig glücklich.
Vor 40 Jahren verfilmte Volker Schlöndorff die „Blechtrommel“. Eine restaurierte Fassung kommt jetzt ins Kino. Ein Gespräch über den ungeliebten Grass, den Rechtsruck im Land – und Jaguar-Fahren gegen den Klimawandel.
Zum Hegel-Jubiläum sind drei große neue Biografien erschienen. Aber welches Buch über Hegel soll man denn nun lesen? Ein philosophischer Warentest zum 250. Geburtstag – und ein klarer Sieger.
Endlich kommt „Berlin Alexanderplatz“ in die Kinos. In der Neuverfilmung des Klassikers steckt alles, was uns gerade debattierend um die Ohren fliegt: Bootsflucht, Einwanderung, Rassismus, Identität. Klingt nach Filmförderung, ist aber ein Meisterwerk.
Die Serie „The Witcher“ um den Hexer Geralt von Riva strotzt nur so vor Klischees. Dennoch fasziniert die Saga nicht nur Fantasy-Fans. Was genau macht den Nachfolger von „Game of Thrones“ so besonders?
1999 sicherte sich Edward Norton die Rechte an einer saucoolen Detektivgeschichte: In „Motherless Brooklyn“ hat der Ermittler Tourette. Nach unglaublichen 20 Jahren darf er jetzt auch im Kino rumbrüllen.
Wie erzählt man auf leichte Weise vom Thema Depression? Bov Bjergs Roman „Auerhaus“ war ein Überraschungsbestseller. Die Verfilmung überzeugt durch ihre Schauspieler, hat aber eine entscheidende Schwäche.
Die Serie „The Man In The High Castle” spielt in einer Welt, in der die Nationalsozialisten mit Japan den Zweiten Weltkrieg gewonnen haben. Jetzt startet Staffel vier, und neu im Cast ist der deutsche Schauspieler Marc Rissmann. Wir haben mit ihm gesprochen.
Jannik Schümann spielt in seinem neuen Film einen jungen Mann mit dramatischer Geschichte - nach einer wahren Begebenheit. Sein gutes Aussehen stand ihm bei mancher Rolle schon im Weg, hier bot es ihm eine Chance.
Musikfilme sind erfolgreicher denn je. Nun ist „Rocketman“, ein Film über die jungen Jahre von Elton John, angetreten, um die Kinosäle zu erobern. Dass ihm das gelingen wird, ist so gut wie sicher. Aber wieso stehen wir so sehr auf solche Biopics?
Es war das Buch, das man gelesen haben musste, um in 1960ern über Abrüstung mitreden zu können. In den USA kennt ihn jeder, Joseph Hellers berühmten Antikriegs-Roman „Catch 22“. Mit George Clooney an der Spitze wird das berühmte Vorbild nun als Serie wieder aktuell.
Die junge Schauspielerin Alba August hat sich in die junge Astrid Lindgren verwandelt. Der Film beleuchtet eine wenig bekannte Episode im Leben der großen Kinderbuchautorin: Ihr Erwachsenwerden im Zuge einer ungewollten Schwangerschaft.
Die Retrospektive geht weiter: In der 800 Seiten dicken Biografie „Ein Leben“ schwärmen die Frauen und Freunde von David Bowie, dem Menschen. Doch was erfährt man von solchen Schilderungen wirklich?
Das Feuilleton mag sich ruhig über seinen altmodischen Ernst lustig machen. „Werk ohne Autor“ ist ein Film, der die elitären Rezeptionsblasen der zeitgenössischen Kunst durchbricht. In ihm steckt eine konservative Ehrlichkeit, die selten geworden ist.
Der Roman ist ein Bestseller, nun kommt der Film: „Crazy Rich Asians“ räumt mit Klischees um elitäre Asiaten auf - und spielt gleichzeitig mit ihnen. Und aus gutem Grund hat das asiatische Publikum diesen Film lange ersehnt.
Das Drama hebt sich von einigen Mythen um Oscar Wilde ab. Es zeichnet ihn nach der Gefängnishaft wegen homosexueller "Unzucht" als gebrochenen Mann, der sich dennoch durch Witz und Charme auszeichnet.
1845 brach Sir John Franklin mit über hundert Männern auf, um die Nordwestpassage zu finden. Dass alle starben, ist bekannt. Der Rest bleibt ein Geheimnis. Eine neue Serie löst es auf ganz eigene Art.
Ärger? Hat Großbritannien reichlich. Und jetzt kommt auch noch die Verschandelung des Kinderbuchklassikers „Peter Rabbit“ dazu. Ein schlimmer Film, wirklich. Aber doch auch irgendwie österlich.
Schriftstellertag, Favoritentag auf der Berlinale: Christian Petzolds wunderbarer „Transit“ und Alexander Germans „Dovlatov“ entdecken den Transitraum als brennend aktuellen Lebensraum.
Die ganze Welt ist vom Feminismus erobert. Die ganze Welt? Nein: Eine Filmtrilogie kämpft noch tapfer für das Ideal der unterwürfigen Frau. Ein irritierter Blick auf Teil 3 von „Fifty Shades of Grey“.
Und plötzlich ist die Verfilmung eines 60 Jahre alten Buchs von Marlen Haushofer hochaktuell: Es geht um sexuelle Nötigung und Schuld durch Mitwisserschaft. Damals half noch keine #MeToo-Debatte.
Der Mode-Illustrator Antonio Lopez arbeitete, feierte, flirtete mit den krassesten Frauen der 70er Jahre – darunter Grace Jones und Jerry Hall. Nun wurde sein schillerndes Leben verfilmt.
In der Buchverfilmung „Schloss aus Glas“ muss Oscar-Preisträgerin Brie Larson lernen, ihrem alkoholkranken Vater Woody Harrelson zu verzeihen. Doch warum muss sie dafür ihren Yuppie-Mann abservieren?
Hillary Clinton macht ihrem Ärger über den verlorenen Wahlkampf Luft. Ihr Buch „What Happened“ ist nun erschienen. In den USA stieg das Buch am ersten Verkaufstag auf Rang eins der Amazon-Bestsellerliste.
Ödön von Horváths Roman „Jugend ohne Gott“ ist ein antifaschistischer Klassiker. Alain Gsponers Film verlegt die Geschichte in die Zukunft und gibt den jungen Schauspielern Pillen gegen Traurigkeit.
Hollywood hat bisher keine Filmbiografie eines der großen Menschheitsgenies zustande gebracht. Das soll sich nun ändern, und natürlich kann nur einer Leonardo da Vinci spielen: Leonardo DiCaprio.
Stephen Kings monumentale Saga „Der dunkle Turm“ kommt in die Kinos. Die Landschaften sind toll gefilmt, die Action ist passabel, und der blöde Stiefpapa muss dran glauben. Na also.
Stephen Kings Fantasy-Epos „Der Dunkle Turm“ kommt ins Kino. Sie haben keine Zeit für ein paar tausend Romanseiten? Wir haben da was vorbereitet. Eine Einführung in das Irrste, was King je schrieb.