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  3. Juli-Krise: News & Hintergründe zum Beginn des Ersten Weltkriegs - WELT

Juli-Krise
  • Nach etwa 750 Kilometern endete die Front bei Nieuwpoort an der belgischen Kanalküste.
    Nach etwa 750 Kilometern endete die Front bei Nieuwpoort an der belgischen Kanalküste.
    Über 750 Kilometer zieht sich die Westfront des Ersten Weltkriegs von der Schweizer Grenze bis nach Nieuwpoort in Belgien. Marne, Verdun, Champagne, Cambrai, Somme, Ypern. Unser Autor ist ihr gefolgt.
  • Mit der Feststellung, dass Russlands Außenminister Sasonow „wenngleich wütend, doch vermieden hat, sich festzulegen“, begründet Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg (1856-1921) seinen Optimismus
    Mit der Feststellung, dass Russlands Außenminister Sasonow „wenngleich wütend, doch vermieden hat, sich festzulegen“, begründet Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg (1856-1921) seinen Optimismus
    27. Juli 1914: Auf der Fahrt aus dem Urlaub nach Berlin analysiert Bethmann Hollweg die Lage. Statt zu erkennen, dass nur noch Österreich auf Berlins Seite steht, nennt er die Lage „nicht ungünstig“.
  • Russland sei bereit für eine „friedliche Lösung“, berichtete der französische Botschafter Maurice Paléologue (1859–1944) nach Paris
    Russland sei bereit für eine „friedliche Lösung“, berichtete der französische Botschafter Maurice Paléologue (1859–1944) nach Paris
    26. Juli 1914: Der russische Außenminister verspricht Österreichs Botschafter Unterstützung in Serbien, wenn Wien sein Ultimatum zurückzieht. Will er damit nur Zeit gewinnen, oder meint er es ernst?
  • Deutsche bejubeln den Ausbruch des Krieges in Berlin und ihre Helden am 4. August 1914: den deutschen Kaiser Wilhelm II. und seinen österreichischen Kollegen Franz-Joseph I.
    Deutsche bejubeln den Ausbruch des Krieges in Berlin und ihre Helden am 4. August 1914: den deutschen Kaiser Wilhelm II. und seinen österreichischen Kollegen Franz-Joseph I.
    Es ist beliebt, die Verantwortung für den Ersten Weltkrieg zu verteilen. Doch das verwischt, welchen Anteil Deutschland und Österreich am Ausbruch der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts besaßen.
  • Den britischen Vorschlag einer europäischen Vermittlung verwirft Wilhelm II. (1859–1941) als nutzlos
    Den britischen Vorschlag einer europäischen Vermittlung verwirft Wilhelm II. (1859–1941) als nutzlos
    25. Juli 1914: Die Verschärfung der Lage zwingt den deutschen Kaiser zum Abbruch seiner Nordland-Fahrt. Verärgert kommentiert er die Reaktionen der europäischen Regierungen auf die Wiener Politik.
  • „Die Situation musste in der Tat außerordentlich sein, wenn er jetzt Wert darauf legte, mich wieder zu sehen“, kommentiert Theodor Wolff (1868–1943) den Wunsch des Staatssekretärs des Äußeren, ihn umgehend zu sprechen
    „Die Situation musste in der Tat außerordentlich sein, wenn er jetzt Wert darauf legte, mich wieder zu sehen“, kommentiert Theodor Wolff (1868–1943) den Wunsch des Staatssekretärs des Äußeren, ihn umgehend zu sprechen
    24. Juli 1914: Ein Telegramm aus Berlin ruft den Chefredakteur des „Berliner Tageblatts“ aus dem Urlaub zurück. Österreichs Ultimatum an Serbien beunruhigt nicht nur Deutschlands Spitzenpolitiker.
  • Die „Verbalnote“, die Österreichs Gesandter Wladimir Freiherr Giesl von Gieslingen in Belgrad überreicht, ist so formuliert, dass sie im Grunde nur abgelehnt werden kann
    Die „Verbalnote“, die Österreichs Gesandter Wladimir Freiherr Giesl von Gieslingen in Belgrad überreicht, ist so formuliert, dass sie im Grunde nur abgelehnt werden kann
    23. Juli 1914: Der Inhalt des österreichischen Ultimatums an Belgrad sickert durch. Danach verlangt Wien Maßnahmen gegen „großserbische“ Umtriebe bis hin zur Einschränkung der Souveränität.
  • Der britische Premier Herbert Henry Asquith (1852-1928) verschwendet auf die neue Balkan-Krise kaum einen Gedanken, sondern konzentriert ganz sich auf den geplanten Autonomiestatus Irlands
    Der britische Premier Herbert Henry Asquith (1852-1928) verschwendet auf die neue Balkan-Krise kaum einen Gedanken, sondern konzentriert ganz sich auf den geplanten Autonomiestatus Irlands
    22. Juli 1914: Gegenüber Frühstücksgästen redet Herbert Henry Asquith Klartext: Zwar sei die Lage auf dem Balkan „überaus ernst“, aber wirklich schlimm stehe es in Großbritannien selbst.
  • In dieser Situation sei „die völlige Übereinstimmung zwischen unseren beiden Regierungen notwendiger denn je“, lässt der Zar (1868-1918) seinen französischen Gast (l.; 1860-1934) wissen. Dieser stimmt gern zu
    In dieser Situation sei „die völlige Übereinstimmung zwischen unseren beiden Regierungen notwendiger denn je“, lässt der Zar (1868-1918) seinen französischen Gast (l.; 1860-1934) wissen. Dieser stimmt gern zu
    21. Juli 1914: Beim Staatsbesuch in St. Petersburg bestätigen der demokratisch gewählte Präsident Frankreichs und der autokratisch regierende Zar Nikolaus II. ihr unverbrüchliches Bündnis.
  • Im Ersten Weltkrieg gab es lange keine Alternative zum schlichten Durchhalten: ungarische Reiterei an der Ostfront des Ersten Weltkriegs
    Im Ersten Weltkrieg gab es lange keine Alternative zum schlichten Durchhalten: ungarische Reiterei an der Ostfront des Ersten Weltkriegs
    Sowohl 1918 als auch 1945 zählte Ungarn zu den Verlierern. In beiden Fällen band es sich an das Deutsche Reich. Dabei hätte das Land gute Alternativen gehabt, erklärt der Historiker Norman Stone.
  • In der offiziösen „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ forderte der deutsche Staatssekretär im Auswärtigen Amt Gottlieb von Jagow (1863-1935) Serbien zum „rechtzeitigen Einlenken“ auf
    In der offiziösen „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung“ forderte der deutsche Staatssekretär im Auswärtigen Amt Gottlieb von Jagow (1863-1935) Serbien zum „rechtzeitigen Einlenken“ auf
    19. Juli 1914: Ein Zeitungsartikel signalisiert Berlins Interesse: Der Konflikt zwischen Österreich und Serbien soll „lokalisiert“ bleiben. Widersprechende Bündnisverpflichtungen werden ignoriert.
  • Österreich baue darauf, dass Serbien seine Forderung nicht annehmen werde, berichtet der deutsche Botschafter Prinz Wilhelm zu Stolberg-Wernigerode (1870–1931) von seinem Wiener Amtssitz aus nach Berlin
    Österreich baue darauf, dass Serbien seine Forderung nicht annehmen werde, berichtet der deutsche Botschafter Prinz Wilhelm zu Stolberg-Wernigerode (1870–1931) von seinem Wiener Amtssitz aus nach Berlin
    17. Juli 1914: Österreichs Außenminister Leopold Graf Berchtold will das Ultimatum an Serbien so terminieren, dass Frankreich und Russland sich nicht darüber verständigen können. Ein riskanter Plan.
  • Frankreichs neueste Großkampfschiffe „France“ und „Jean Bart“ bringen den Präsidenten zum Staatsbesuch nach Russland. Unterwegs erklärt Raymond Poincaré (1860-1934) seinem neuen Premier die Politik der Stärke
    Frankreichs neueste Großkampfschiffe „France“ und „Jean Bart“ bringen den Präsidenten zum Staatsbesuch nach Russland. Unterwegs erklärt Raymond Poincaré (1860-1934) seinem neuen Premier die Politik der Stärke
    16. Juli 1914: Ausgerechnet auf seiner neuesten Dreadnought reist der französische Staatspräsident Poincaré zum Staatsbesuch nach Sankt Petersburg. Damit signalisiert er entschiedene Stärke.
  • Der italienische Außenminister Marquis di San Giuliano (1852–1914) zaubert ein Gutachten hervor, das die Verpflichtungen seines Landes gegenüber Österreich minimiert
    Der italienische Außenminister Marquis di San Giuliano (1852–1914) zaubert ein Gutachten hervor, das die Verpflichtungen seines Landes gegenüber Österreich minimiert
    15. Juli 1914: Mehr als 30 Jahre ist Italien Partner von Deutschland und Österreich im Dreibund. Aber Wiens Serbien-Politik bietet Rom die Chance, ins Lager der Entente zu wechseln.
  • Er habe alles zu „vermeiden, was den Anschein erwecken könnte, als hetzten wir die Österreicher zum Kriege“, lässt Unterstaatssekretär Arthur Zimmermann (1864-1940) den deutschen Botschafter in London wissen
    Er habe alles zu „vermeiden, was den Anschein erwecken könnte, als hetzten wir die Österreicher zum Kriege“, lässt Unterstaatssekretär Arthur Zimmermann (1864-1940) den deutschen Botschafter in London wissen
    12. Juli 1914: Ein unfreundliches Telegramm aus Berlin erregt den deutschen Botschafter in London. Die Zentrale legt ihn mit harten Worten auf eine Linie fest, von der er nicht überzeugt ist.
  • Ausgerechnet der russische Botschafter in Belgrad musste im Arbeitszimmer seines österreichischen Kollegen Wladimir Giesl von Gieslingen (1860-1896) einen tödlichen Infarkt erleiden
    Ausgerechnet der russische Botschafter in Belgrad musste im Arbeitszimmer seines österreichischen Kollegen Wladimir Giesl von Gieslingen (1860-1896) einen tödlichen Infarkt erleiden
    10. Juli 1914: Der Botschafter des Zaren nimmt eine Einladung seines österreichischen Kollegen zum Meinungsaustausch an. Dabei erleidet er einen Infarkt. Das Publikum munkelt vom elektrischen Stuhl.
  • Max Moritz Warburg (M.M. Warburg) war einer der angesehensten Hamburger Bankiers seiner Zeit und Politiker. 1938 emigrierte er in die USA
    Max Moritz Warburg (M.M. Warburg) war einer der angesehensten Hamburger Bankiers seiner Zeit und Politiker. 1938 emigrierte er in die USA
    Bereits während seines Besuchs Ende Juni 1914 in Hamburg zog Kaiser Wilhelm II. einen Präventivkrieg in Erwägung. Der Hamburger Bankier Max Warburg versuchte, ihn davon abzubringen.
  • history teaser HF 30.06.1914 Public Domain; Montage Stefan Eisenberg
    history teaser HF 30.06.1914 Public Domain; Montage Stefan Eisenberg
    7. Juli 1914: Der Außenminister des Zaren wählt gegenüber dem österreichischen Botschafter undiplomatisch klare Worte. Österreich müsse sich von dem Gedanken verabschieden, gegen Serbien vorzugehen.
  • „... dass wir auf die volle Unterstützung Deutschlands rechnen können“, meldete der österreichische Botschafter Ladislaus von Szögyény (1841-1916) nach Wien
    „... dass wir auf die volle Unterstützung Deutschlands rechnen können“, meldete der österreichische Botschafter Ladislaus von Szögyény (1841-1916) nach Wien
    5. Juli 1914: Ein Wiener Sonderbotschafter befragt den Deutschen Kaiser eindringlich nach seiner Haltung in der Krise. Über dessen Antwort haben Zeitzeugen unterschiedliche Äußerungen abgegeben.
  • Das Attentat sei nur ein bedauerlicher Zwischenfall, lässt der französische Staatspräsident Raymond Poincaré (1860-1934) den österreichischen Botschafter wissen
    Das Attentat sei nur ein bedauerlicher Zwischenfall, lässt der französische Staatspräsident Raymond Poincaré (1860-1934) den österreichischen Botschafter wissen
    4. Juli 1914: Als sich Österreichs Botschafter in Paris bei Präsident Poincaré für die Beileidswünsche bedankt, erklärt dieser gegen alle diplomatischen Usancen, was man in Wien zu denken habe.
  • „Die Aussichten in die Zukunft bedrückten ihn schwer“, beschreibt ein Zeitzeuge den Gemütszustand des Chefs des deutschen Großen Generalstabs Helmuth von Moltke d. J. (1848-1916)
    „Die Aussichten in die Zukunft bedrückten ihn schwer“, beschreibt ein Zeitzeuge den Gemütszustand des Chefs des deutschen Großen Generalstabs Helmuth von Moltke d. J. (1848-1916)
    3. Juli 1914: Am Rande der Trauerfeier für Franz Ferdinand in Berlin nehmen Preußens Generäle Kontakt zu ihren sächsischen Kollegen auf. Präventivkrieg-Spekulationen machen die Runde.
  • „Angeblich wegen eines Hexenschusses“: Die Absage der Wienreise Wilhelms II. (1859-1941) irritiert schon die Zeitgenossen
    „Angeblich wegen eines Hexenschusses“: Die Absage der Wienreise Wilhelms II. (1859-1941) irritiert schon die Zeitgenossen
    2. Juli 1914: Weil er „indisponiert“ sei, fährt der Deutsche Kaiser nicht zur Beisetzung Franz Ferdinands. Tatsächlich geht es um das Gerücht, ein serbisches Terrorkommando erwarte ihn in Wien.
  • Der deutsche Botschafter in London, Karl Max Fürst von Lichnowsky (1860-1928), warnt eindringlich vor einem möglichen Kriegseintritt Englands. Aber der Reichskanzler verschließt sich den Mahnungen
    Der deutsche Botschafter in London, Karl Max Fürst von Lichnowsky (1860-1928), warnt eindringlich vor einem möglichen Kriegseintritt Englands. Aber der Reichskanzler verschließt sich den Mahnungen
    1. Juli 1914: Der deutsche Botschafter in London warnt eindringlich vor dem möglichen Kriegseintritt Englands. Das will sein Chef nicht hören – nicht zuletzt aus sehr persönlichen Gründen.
  • „Hier höre ich, auch bei ernsten Leuten, vielfach den Wunsch, es müsse einmal gründlich mit den Serben abgerechnet werden“, berichtet der deutsche Botschafter in Wien, Heinrich von Tschirschky (1858-1916), an Kaiser Wilhelm II. Der schließt sich der Meinung umgehend an
    „Hier höre ich, auch bei ernsten Leuten, vielfach den Wunsch, es müsse einmal gründlich mit den Serben abgerechnet werden“, berichtet der deutsche Botschafter in Wien, Heinrich von Tschirschky (1858-1916), an Kaiser Wilhelm II. Der schließt sich der Meinung umgehend an
    30. Juni 1914: Der deutsche Botschafter in Wien drängt auf Mäßigung. Das aber missfällt Kaiser Wilhelm II. Österreichs Hardliner interpretieren den Stimmungswechsel als Zuspruch.
  • Offiziell gibt Kaiser Franz Joseph I. (1830–1916) den Trauernden. Dabei soll er auf die Nachricht vom Attentat auf den Kronprinzen gesagt haben: „Der Allmächtige hat wieder zurechtgerückt, was in Unordnung geraten war“
    Offiziell gibt Kaiser Franz Joseph I. (1830–1916) den Trauernden. Dabei soll er auf die Nachricht vom Attentat auf den Kronprinzen gesagt haben: „Der Allmächtige hat wieder zurechtgerückt, was in Unordnung geraten war“
    29. Juni 1914: Die Ermordung des k. u. k. Thronfolgers löst in Budapest Befriedigung, in Wien Betriebsamkeit aus. Während das Militär Krieg gegen Serbien will, setzt der Außenminister auf Diplomatie.
  • „Vergnügt lächelnd“ erlebte Theodor Wolff (l.) Anfang August 1914 den Außenamt-Staatssekretär Gottlieb von Jagow (rechts M. im Gespräch mit Reichskanzler Theobald von Bethmann-Hollweg (l.) und Deutsche-Bank-Direktor Karl Helfferich)
    „Vergnügt lächelnd“ erlebte Theodor Wolff (l.) Anfang August 1914 den Außenamt-Staatssekretär Gottlieb von Jagow (rechts M. im Gespräch mit Reichskanzler Theobald von Bethmann-Hollweg (l.) und Deutsche-Bank-Direktor Karl Helfferich)
    Wohl niemand war besser im Bilde über die Rolle der deutschen Politik in der Juli-Krise als Theodor Wolff, der Chef des „Berliner Tageblattes“. Jetzt sind seine verlorenen Notizen rekonstruiert.
  • Kaiser Wilhelm II. besucht ein Manöver seines Heeres kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges 1914
    Kaiser Wilhelm II. besucht ein Manöver seines Heeres kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges 1914
    Der Autor des Bestsellers „Die Schlafwandler“ warnt Europa davor, in der Auseinandersetzung mit Putins Russland ähnliche Fehler wie vor Beginn des Ersten Weltkriegs zu machen. Ein riskanter Vergleich.