Heinrich Böll
„Die Welt“ bietet Ihnen News, Hintergründe und Bilder zu dem deutschen Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Heinrich Böll.
Die Nähe zur Literatur suchte der am 21. Dezember 1917 in Köln geborene Heinrich Böll zunächst in einer 1937 vorzeitig abgebrochenen Lehre zum Buchhändler. Ein 1939 geplantes Philologiestudium musste wegen seiner Einberufung aufgegeben werden.
Nach seinem Romandebüt „Kreuz ohne Liebe“ avancierte Böll mit weiteren Romanen wie „Haus ohne Hüter“ (1954), „Billard um halb zehn“ (1959) oder „Ansichten eines Clowns“ (1963) zu einer der gewichtigsten antiklerikalen kritischen Stimmen der deutschen Nachkriegsliteratur. Nicht zuletzt auf Grund seines von der Kritik gefeierten Romans „Gruppenbild mit Dame“ (1971) wurde ihm im Folgejahr der Literaturnobelpreis zuerkannt.
Der medienkritische Tenor von Bölls auflagenstärksten Romans „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ (1974) und seine Besonnenheitsappelle in der überhitzten politischen Debatte um den RAF-Terrorismus der 1970er Jahre zogen Kontroversen und Anfeindungen seiner Person nach sich. In den 1980er Jahren unterstützte der Ehrenbürger von Köln durch Teilnahme an Aktionen passiven Widerstandes die aufkeimende Friedensbewegung.
Heinrich Böll war seit 1942 verheiratet mit Frau Annemarie und Vater von drei gemeinsamen Söhnen. Der Ex-Katholik starb am 16. Juli 1985 im Alter von 67 Jahren in Kreuzau-Langenbroich an einer Gefäßerkrankung.