China hat Europa als größten Handelspartner Russlands abgelöst. Wladimir Putin sieht sich als Partner von Xi Jinping. Aber der Fall der Pipeline „Power of Siberia 2“ zeigt eindringlich, wie stark Chinas Position gegenüber Russland geworden ist.
Europäische Unternehmen helfen Russland dabei, LNG-Flüssiggas in die ganze Welt zu verschiffen. Neue Sanktionen der EU sollen diese Geschäfte nun verbieten. Verbraucher und Unternehmen dürften unter dem Verbot nicht leiden. Es winken sogar Rabatte.
Hatten die Röhren in der Ostsee nicht nur den Zweck, Gas zu transportieren? Jahrelang hat Russland Europa unter dem Vorwand, Informationen für den Bau von Nord Stream zu sammeln, ausspioniert. Warum das militärische Kräftemessen neue Einblicke in das Geschehen in der Ostsee gibt.
Zwei Jahre führt Russland Krieg gegen die Ukraine. Und immer noch bezieht Österreich viel Gas aus dem Land, zuletzt lag der Anteil bei 98 Prozent. Die grüne Energieministerin will das jetzt ändern. Doch die Uhr tickt – bald könnte Österreich ohne dauerhafte Lieferverträge dastehen.
Der Generalbundesanwalt hat ein hunderte Millionen schweres, russisches Guthaben sicherstellen lassen. Wohl daraufhin beschlagnahmte der Kreml sibirische Gasfelder, die den Energiekonzernen OMV und Wintershall gehören. Doch der BASF-Tochter kommt das womöglich gar nicht unrecht.
Der staatliche deutsche Gaskonzern Sefe, ehemals Gazprom Germania, kauft für Milliarden Erdgas in Norwegen ein. Doch ein anderes Detail sorgte bei der Bekanntgabe dieses Deals für mehr Aufmerksamkeit: Sefe kommt partout nicht aus seinem hochproblematischen Vertrag mit Russland heraus.
Noch vor einem Jahr musste der Energieversorger Uniper wegen eines Verlustes von 40 Milliarden Euro vom Steuerzahler gerettet werden. Jetzt jedoch verkündet der Konzern einen sagenhaft hohen Gewinn. Wie kann das sein und was passiert jetzt mit dem Geld? WELT liefert die Antworten.
Schalke wähnt sich trotz des Abstiegs gut aufgestellt. Allerdings ist der Klub immer noch auf der Suche nach einem Hauptsponsor. Die gestaltet sich schwierig wegen der wirtschaftlichen Entwicklung – aber auch wegen der Ansprüche, die im deutschen Fußball mittlerweile gestellt werden.
Im April 2022 wurde die Gazprom Germania von der Regierung verstaatlicht. Neuer Chef wird der Ex-Unternehmensberater der Boston Consulting Group Egbert Laege. Nur sechs Tage später erhält sein alter Arbeitgeber einen lukrativen Auftrag. Minister Habeck scheint das nicht zu stören.
Trotz Krim-Annexion und Mordanschlägen blieb Russland bis unmittelbar vor dem Großangriff auf die Ukraine 2022 das zweitwichtigste Zielland deutscher Exportkreditgarantien. Interne Listen und Protokolle verraten erstmals, um welche Projekte es ging.
Im Skandal um Mecklenburg-Vorpommerns dubiose „Klimastiftung“ gerät die Ministerpräsidentin weiter unter Druck: Ihr Widersacher Erwin Sellering stellt seinen Rückzug aus der Stiftung plötzlich infrage. Und ein Schreiben aus Schwesigs Staatskanzlei weckt Zweifel am Umgang mit dem Steuerrecht.
Die Gründung der Klimastiftung MV wirft weitere Fragen auf. Kolumnist Jan Fleischhauer berichtet von „neuen irren Geschichten“, die kursieren: Eine sei, „dass die Stiftungssatzung möglicherweise gar nicht von der Stiftung, sondern von Gazprom geschrieben wurde“.
Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern wollte mit der Klimastiftung den Bau der umstrittenen Gas-Pipeline Nord Stream 2 vorantreiben. Der Einfluss des Kreml auf die Satzung war womöglich größer als bisher angenommen
Die Regierung in Schwerin hat die Rolle des Kreml-Konzerns Nord Stream 2 bei der Entstehung des umstrittenen Konstrukts stets kleingeredet. Nun ist in einem Datensatz ein digitaler Fußabdruck entdeckt worden, der das Gegenteil nahelegt.
Russland steckt seit einem Jahr in einer Rezession. Aber im Unterschied zu früheren Krisen ist die jetzige so atypisch, wie sie nur sein kann. Einige Kennzahlen erreichen ungeahnte Rekordwerte. Und doch steht die Verwandlung in eine gewöhnliche Krise bevor.
Bis Kriegsausbruch galt die Gas-Pipeline Nord Stream 2 als sicher. Dann wollten deutsche Behörden von der Betreiberfirma wissen: Ist der Schutz der Leitung weiterhin gewährleistet? Sie sicherte dies zu. Auch das Kanzleramt schaltete sich ein – doch Pläne, das Gas aus der Leitung zu holen, versandeten. Ein halbes Jahr später kam es zur Explosion.
Deutschlands größter Öl- und Gasförderer Wintershall Dea verlässt Russland. Beim Mutterkonzern BASF entsteht dadurch ein Milliardenverlust. Für das Aus führt Wintershall moralische Gründe an – ließ sich aber praktisch vom Kremlchef selbst aus dem Land werfen.
Kaum jemand weiß so viel über den Anschlag auf die Nord-Stream-Pipeline wie die Schweden. Das Land hat eine Führungsrolle bei der Untersuchung übernommen. Sicherheitsexperte Engelbrekt über gigantische Versicherungssummen, mögliche Täter, Motive und den letzten Stand der Ermittlungen.
Russlands Wirtschaft hält den westlichen Sanktionen besser stand als gedacht. Neben den Rohstoffpreisen sind dafür vor allem zwei Gruppen mit geradezu idealen Fähigkeiten verantwortlich. Sie lehnen Putins aggressive Außenpolitik tendenziell eher ab und verfolgen eine Mission.
Die Regierungschefin von Mecklenburg-Vorpommern blickt auf das schwierigste Jahr ihrer Karriere zurück. Wegen schwerer Fehler im Umgang mit dem Kreml konnte sie sich nur mit Mühe im Amt behaupten. Ein Rostocker Politologe geht jetzt hart mit ihr ins Gericht.
Neben der ehemaligen Gazprom Germania landet kurz vor Weihnachten auch der Gasriese Uniper im Staatsbesitz. Der Bund kontrolliert damit einen immer größer werdenden Teil des deutschen Energiemarktes – doch die skurrile Umsetzung könnte einen hohen Preis haben.
Die beiden verstaatlichen Gasimporteure Uniper und SEFE sollen nicht fusioniert werden, wie WELT AM SONNTAG aus Regierungskreisen erfuhr. Die Trennung erfolge aus kartellrechtlichen Gründen, beide Konzerne sollen sich auch in Zukunft beim Einkauf Konkurrenz machen.
Erst machte Gazprom eine mangelnde Turbine für die Drosselung verantwortlich, dann blieb das Gas ganz aus – und die deutschen Importeure gingen leer aus. Nach Uniper fordert nun auch RWE Schadenersatz vom russischen Staatskonzern.
Der deutsche Energiekonzern Uniper leitet gegen Gazprom wegen der fehlenden Gaslieferungen ein Schiedsverfahren ein. Bislang belaufen sich Unipers Kosten für die Ersatzbeschaffung nach eigenen Aussagen auf 11,6 Milliarden Euro – und steigen weiter.
In Mecklenburg-Vorpommern geht es im Skandal um Gazprom-Verbandelungen bei Nord Stream 2 fast nur noch um die dubiose „Klimastiftung“ unter Ex-Regierungschef Sellering. Das ist komfortabel für die Hauptverantwortliche, Ministerpräsidentin Schwesig. Die FDP nimmt sie wieder ins Visier.
Nach dem Importstopp aus Russland könnten Europas Gaspartner aus Norwegen, Aserbaidschan und Algerien den Bedarf nur kurzzeitig abfangen, so eine Studie. Allein die USA könnten dauerhaft die Versorgung retten. Nur in einem Szenario wäre ein Gaspreis auf dem Niveau von 2018 möglich.
Gazprom verdient derzeit sagenhaft viel Geld. Doch je länger der Ukraine-Konflikt dauert, umso mehr wird der russische Gaskonzern zwischen den Fronten zerrieben. Zwei Faktoren schwächen den Giganten mehr, als viele Außenstehende ahnen.
Nach der Uniper-Verstaatlichung steht die Übernahme eines weiteren Energieversorgers im Raum: Der Bund erwägt offenbar, die strauchelnde Gazprom-Tochter Sefe zu verstaatlichen. Wirtschaftsminister Habeck kündigte zugleich erweiterte Hilfen für Unternehmen an.
Ralph Niemeyer, ehemaliger Journalist und Ex-Ehemann von Sahra Wagenknecht, gibt vor, für eine deutsche Exil-Regierung mit der russischen Elite über Gas-Lieferungen verhandelt zu haben. Die Fakten sagen etwas Anderes. Eine Begegnung in München.
Wieder ist ein russischer Manager unter seltsamen Umständen ums Leben gekommen. Iwan Petschorin ist bereits der neunte seit Beginn des Ukraine-Krieges. Mehr als die Hälfte von ihnen kommen aus dem Energiesektor. Politisch aufgefallen sind die Opfer allesamt nicht. Was also steckt dahinter?
Mit einer Milliardenhilfe vom Staat wurde Uniper vor der Insolvenz gerettet. Repräsentieren will der Gasversorger aber trotzdem noch: Er trat jüngst als Sponsor eines Branchentreffens auf – inklusive Gala-Dinner für etwa 175.000 Euro. Nun rechtfertigt sich der Unternehmenschef.
Heute stellt sich Bundeskanzler Olaf Scholz einer Generaldebatte im Bundestag – und damit Fragen zum Entlastungspaket und zum Weiterbetrieb zweier Atomkraftwerke als Notreserve. Bisher haben das Thema Grüne und FDP besetzt, wie WELT-Politikredakteur Claus Christian Malzahn beobachtet hat.
Das russische Militär habe in der Ukraine mit „anhaltenden schweren Versorgungsengpässen“ zu kämpfen, heißt es im US-Verteidigungsministerium. Daher kaufe Russland große Mengen an Raketen und Artilleriemunition von Nordkorea. Mehr im Liveticker.
Schon seit Freitag ist bekannt, dass bis auf Weiteres kein Gas mehr durch Nord Stream 1 fließen wird. Dennoch wird das zentrale Krisenthema im Entlastungspaket nur am Rande behandelt. Wie es mit der Problematik weitergehen könnte, erklärt WELT-Wirtschaftskorrespondent Philipp Vetter.
Eigentlich hatte sich Bulgarien von Gazprom losgesagt und eine neue Pipeline nach Aserbaidschan vorangetrieben. Doch dann stürzte die Reformregierung. Jetzt sind prorussische Politiker an der Macht – und greifen nach russischem Gas. Für die EU geht es um mehr als die Zukunft der Energieversorgung.
Der erneute Lieferstopp für russisches Gas lässt den Gaspreis explodieren. Der europäische Erdgas-Future steigt um 30 Prozent auf 272 Euro je Megawattstunde an. Am Freitagabend hatte der russische Energieriese Gazprom mitgeteilt, bis auf Weiteres kein Gas über Nord Stream 1 zu liefern.
Wann wieder Gas durch Nord Stream 1 fließt, ist ungewiss. Doch Deutschland sei auf einen Ausfall vorbereitet, sagen Behörden und Regierung. Und auch die Speicher sollen sich weiter füllen. Siemens widerspricht unterdessen Gazprom. Wegen des gefundenen Defekts müsse der Betrieb nicht eingestellt werden.
Durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 wird anders als angekündigt weiter kein Gas fließen. Das teilte der russische Staatskonzern Gazprom mit. Als Grund wird ein Ölaustritt in der Kompressorstation Portowaja genannt.
Der russische Energiekonzern Gazprom hat die Lieferung von Gas durch die Pipeline Nord Stream 1 wegen der Reparatur einer Turbine „komplett“ gestoppt. Während Wartungsarbeiten sei festgestellt worden, dass aus der Turbine Öl austrete. Angaben über die Dauer des Stopps machte Gazprom nicht.
Nach neuen Plänen des Wirtschaftsministers profitieren nur noch systemrelevante Energiekonzerne von der Gasumlage. Außerdem sollen die Konzerne keine Boni an ihre Manager ausschütten können, wenn sie die Umlage in Anspruch nehmen. Doch Habeck könnte ein Zeitproblem bekommen.
Das Wirtschaftsministerium lässt im Verborgenen eine Holding-Gesellschaft zur Sicherung der Energieversorgung in Deutschland gründen. Mit ihrer Hilfe könnte die frühere Gazprom Germania ihren russischen Eigentümern endgültig abgenommen werden. Das Vorgehen birgt allerdings ein Risiko.
Um die frühere Deutschland-Tochter des russischen Staatskonzerns im Notfall verstaatlichen zu können, hat die Bundesregierung offenbar eine Holding-Gesellschaft aufbauen lassen. Eine „rein vorsorgliche Einrichtung“ ist das laut Wirtschaftsministerium – die immer noch besteht.
„Solange Russland an seinen Kriegszielen festhält, bleibt uns nichts anderes übrig, als der Ukraine zu helfen“, sagt Roderich Kiesewetter. „Deutschland und Frankreich müssen massiver vorangehen“, fordert der Unionsaußenexperte.
In dieser Woche kann in der SPD noch Einspruch gegen die Entscheidung eingelegt werden, der zufolge Gerhard Schröder mit seiner Russland-Nähe nicht gegen die Parteiordnung verstoßen hat. Ali Kaan Sevinc gehört zu denen, die den Altkanzler unbedingt bestrafen wollen. Aber wie?
Gazprom will die Gaslieferung über die Ostseepipeline Nord Stream 1 erneut unterbrechen. Als Grund gibt der russische Staatskonzern abermals Wartungsarbeiten an. Die Bundesnetzagentur hält die Argumente für vorgeschoben.
Zu verteilen ist eine zweistellige Milliardensumme aus der Gasumlage, die bis April 2024 erhoben wird. Schon jetzt deutet sich an, wer am meisten profitieren wird: Ein Großteil der Summe werde an den Energieriesen Uniper gehen.
Ab dem 31. August fließt erneut kein Gas mehr durch die Pipeline Nord Stream 1. Angeblich aufgrund von Wartungsarbeiten, teilte der russische Staatskonzern Gazprom mit. Die Ukraine will Abhilfe schaffen.
Der russische Energieriese Gazprom unterbricht seine Gaslieferungen nach Europa über die Pipeline Nord Stream 1 vom 31. August bis zum 2. September wegen einer „Wartung“. Dies teilte das Unternehmen am Freitag mit. Bereits zuvor hatte Russland seine Gaslieferungen stark gedrosselt.
Bis die Gasumlage wirkt, wird der wichtigste Importeur russischen Erdgases Milliarden verlieren – und damit indirekt auch der Bürger. Der Uniper-Chef will den säumigen Lieferanten Gazprom deshalb jetzt verklagen. Der Plan ist gar nicht so naiv, wie er klingt.
„Bei den Gas-Speicherständen sind wir bei 77 Prozent“, so Alina Quast. „Zwei Wochen früher wurde das Ziel erreicht“, sagt die WELT-Reporterin. „Bis November will man 95 Prozent erreichen, das sind sehr ambitionierte Ziele“.