Vier Oscars für einen deutschen Film, das hat es noch nie gegeben. Doch nun wird „Im Westen nichts Neues“ weltweit genauer unter die Lupe genommen. Die Kritik konzentriert sich auf eine historische Legende – und auf eine irritierende Botschaft für die heutige Situation in der Ukraine.
Vier Oscars hat der deutsche Film „Im Westen nichts Neues“ abgeräumt. Als das Buch 1929 erschien, sprach es einer Generation aus der Seele – und polarisierte als Gegenthese zu Ernst Jünger.
„Ta-Dum“: Der Sound dieser Oscars war der Netflix-Erkennungsklang, mit dem der deutsche Gewinnerfilm „Im Westen nichts Neues“ beginnt. Das extrem kurze, synthetische Geräusch sagt viel über unsere Zeit – und es enthält eine Botschaft.
Edward Berger war einer der großen Gewinner der Oscar-Nacht: Sein Film „Im Westen nichts Neues“ holte vier der begehrten Trophäen, auch die für den besten internationalen Film. Warum aber ist die Begeisterung international so viel größer als daheim? Wir haben Berger vor dem Triumph besucht.
„Im Westen nichts Neues“ verschaffte Felix Kammerer seine erste Filmrolle. Jetzt ist das Antikriegsdrama neunmal für einen Oscar nominiert. Der Wiener Schauspieler erzählt von den extremen Dreharbeiten – und dem Moment, als er im Schützengraben zu zittern begann.
Der deutsche Antikriegsfilm „Im Westen nichts Neues“ erhält einmalige neun Nominierungen, darunter als „Bester Film des Jahres“. Das hat selbst „Das Boot“ damals nicht geschafft. Aber nüchtern betrachtet sind die Favoriten doch andere Filme.
Lange haben uns die Militärexperten und das Kino erzählt, ein „sauberer“ Krieg sei möglich. Dass das eine Illusion ist, zeigen die Ukraine – und die schockierende Neuverfilmung des Klassikers „Im Westen nichts Neues“. Der Regisseur hat aber eine entscheidende Veränderung vorgenommen.
„Im Westen nichts Neues“ ist deutscher Oscar-Kandidat. 1930 wurde Erich Maria Remarques Buch von Hollywood verfilmt. Goebbels veranstaltete damals einen Skandal. Nun ist der Antikriegsklassiker erstmals in Deutschland inszeniert worden – und hat einen speziellen Netflix-Auftrag.
Anfang Dezember 1930 kam der US-Film „Im Westen nichts Neues“ nach Erich Maria Remarques Roman in deutsche Kinos. In Berlin organisierte NSDAP-Gauleiter Joseph Goebbels eine ganz besondere Attacke gegen die „elende Tendenzmache“.
Ernst Jüngers berühmtes Buch „In Stahlgewittern“ gilt als Kriegsverherrlichung eines kalten Nationalisten. Der Jünger-Experte Helmut Kiesel widerspricht. Er stößt überall auf verdrängten Schmerz und tiefe Trauer.
Die Denker, die Filme, der Stil: Paris war für Intellektuelle immer ein Sehnsuchtsort. Und für uns Deutsche zumal. Eine aktuelle Suche nach dem Geist & Chic der alten Tage.
Wenn Kriegsgewinnler im wummernden Trommelfeuer Trenchcoat tragen: Der Erste Weltkrieg hat dem Deutschen viele neue Wörter beschert, die wir heute noch verwenden. 20 Beispiele.
„Im Westen nichts Neues“, Remarques berühmter Antikriegsroman, soll als Graphic Novel erscheinen. Der Zeichner Peter Eickmeyer hat sich dafür auf umfangreiche Recherchen eingelassen.
Die Theater haben ein Problem mit dem Jubiläum des Ersten Weltkriegs: Es fehlt an spielbaren Dramen über die Urkatastrophe der Moderne. Deutsche Dramatiker sind besonders geschichtsscheu.
Mehr als 10.000 verschiedene Bücher zur „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ hält die Deutsche Nationalbibliothek in Frankfurt / Main bereit. Die folgende Auswahl ist höchst subjektiv.