Mindeststrafen und großzügige Aussichten auf Bewährung: Am 1. April 1924 fällte das Volksgericht München I sein Urteil im Prozess gegen den Putschisten Adolf Hitler und seine Gefolgsleute. Es handelte sich um offene Rechtsbeugung durch den Richter.
Am 9. November 1923 endete der Aufstand der Nationalsozialisten in einem kurzen Feuergefecht am Südrand des Münchner Odeonsplatzes. Die NSDAP machte daraus einen Mythos, auch mithilfe manipulierter Bilder. Die Realität sah anders aus.
Am späten Abend des 12. März 1920 marschierten reaktionäre Militärs in Richtung Berliner Regierungsviertel. Sie wollten die demokratische Regierung stürzen. Die Reichswehr verweigerte sich ihrem Minister.
Als Reichswehr- und Reichsinnenminister hatte der Ex-General Wilhelm Groener im Kabinett von Heinrich Brüning einzigartige Macht. Doch am 13. Mai 1932 zwang ihn der Mann, den er viele Jahre lang gefördert hatte, zum Rücktritt.
Die Einschließung und Vernichtung einer russischen Armee durch die deutschen Truppen in Ostpreußen 1914 gilt noch immer als Musterbeispiel überlegener Feldherrnkunst. Die Revision der Quellen bietet jedoch ein völlig anderes Bild.
Auch nach der Niederlage bei Tannenberg 1914 hielten zarische Armeen Teile Ostpreußens besetzt. Erst nach heftigen inneren Streitigkeiten eröffnete die deutsche Führung im Februar 1915 eine Offensive.
Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs rückten zwei russische Armeen in Ostpreußen ein. Dass General Samsonow im August 1914 in eine Falle der Deutschen geriet, wird seinem Kollegen zugeschrieben. Doch es gab andere Gründe für die Katastrophe.
Der größte spanischsprachige Schriftsteller Jose Luis Borges lebte weit entfernt in Argentinien und sah dennoch in den Dreißigerjahren Deutschlands Verhängnis heraufdämmern. Schuld waren Ludendorff und „der grausame Sohn von Versailles“.
Zwar war es der Marine-Brigade Ehrhardt im März 1920 gelungen, das Berliner Regierungsviertel zu besetzen. Aber die Ministerialbeamten und Gewerkschaften verweigerten sich. Eine bizarre Sitzung setzte den Schlusspunkt.
Die Anhörung Hindenburgs im Reichstag am 18. November 1919 wurde zu einem monarchistischen Spektakel. Der Ex-Chef der Obersten Heeresleitung wies alle Schuld an der Niederlage von sich und erfand eine bizarre Legende.
Erich Ludendorff und Paul von Hindenburg forderten Ende September 1918 einen raschen Waffenstillstand. Gleichzeitig erfanden sie die Dolchstoß-Legende – eine der folgenreichsten Lügen der Geschichte.
Am 8. August 1918 gelang britischen Truppen östlich von Amiens ein tiefer Einbruch in die Stellungen des kaiserlichen Heeres. Sogar Erich Ludendorff erkannte die Gefahr. War die Katastrophe vermeidbar?
Mit dem „Unternehmen Michael“ hatte die deutsche Oberste Heeresleitung 1918 im Westen den entscheidenden Durchbruch erzwingen wollen. Bis zum 5. April betrugen die Verluste 240.000 Soldaten.
Als die kaiserliche Armee im März 1918 ihre Großoffensive im Westen eröffnete, kamen auch Panzer zum Einsatz. Seitdem wird um die Frage gestritten, warum die Deutschen nicht früher auf Tanks setzten – und was das geändert hätte.
Mit dem „Unternehmen Michael“ versuchte Deutschland im Frühjahr 1918, auch im Westen den Sieg zu erzwingen. Am 21. März begann die Offensive, die nach wenigen Tagen die britischen Linien durchbrach.
Nach dem Sieg im Osten plante die deutsche Führung 1918 die entscheidende Offensive im Westen. 10.000 Geschütze und Werfer wurden in Stellung gebracht. Eine neue Angriffstechnik sollte „ein Loch“ schlagen.
Um Russland unter Druck zu setzen, eröffnete die deutsche Führung Anfang 1918 die Offensive „Operation Faustschlag“ im Osten. Das Ergebnis war der brutale Siegfrieden von Brest-Litowsk – mit unerwarteten Folgen.
Alexander Dobrindt und Marko Buschmann liegen mit ihren Diagnosen falsch: Rudi Dutschke war ein Patriot – und die kritisierten Gesamtschulen sind einer frühen Initiative der FDP zu verdanken.
Nach dem Sieg über Russland 1917 begann zwischen Deutschland und der Türkei der Streit über die Beute. Ziel war das Erdölzentrum Baku. Deutsche und osmanische Truppen rüsteten zum Krieg.
Um die Westfront zu stabilisieren, verfiel der kaiserliche Generalstab 1917 auf eine monströse Idee. Für die „Siegfried-Linie“ wurde erobertes Gebiet aufgegeben – und zuvor systematisch verwüstet.
Nachdem im August 1914 in Ostpreußen eine russische Armee vernichtet worden war, sollte auch die zweite Invasionsarmee umfasst werden. An den Masurischen Seen kam es zu einer großen Schlacht.
Nach der Armenier-Resolution des Bundestags beerdigen türkische Medien die deutsch-türkische „Schicksalsgemeinschaft“ des Ersten Weltkriegs. Die hätte sich schon damals beinahe blutig aufgelöst.
Als im Winter 1940/41 die Vorbereitungen für den Angriff auf die Sowjetunion die Öffentlichkeit verunsicherten, reagierte das NS-Regime mit einem Gerücht: Ein geheimnisvolles Ziel macht die Runde.
In der Weimarer Republik galten noch andere Regeln. Reichspräsident Paul von Hindenburg schob Freunden Millionen zu und ließ sich nebenbei entschulden.