Ganvié ist das wohl größte Pfahlbautendorf Afrikas und der touristische Hotspot von Benin. 25.000 Einwohner leben in einem Labyrinth aus Kanälen. Fische finden sie genug – und falls nicht, gibt es göttlichen Beistand.
In Westfalen kommen immer mehr Zeugnisse der römischen Feldzüge ans Licht. So wird anschaulich, wie die Logistik zur Errichtung einer Provinz Großgermanien aufgebaut war. Jüngste Funde zeigen aber etwas Überraschendes: In einem Militärlager gab es sogar Tempel.
Erst vor wenigen Jahren konnten Archäologen die ottonische Königspfalz Helfta in Sachsen-Anhalt lokalisieren. Neue Grabungen geben einen Eindruck von der Organisation einer solchen Anlage. Auf den Friedhöfen kommen erstaunliche Funde ans Licht.
Polnische und peruanische Wissenschaftler haben gemeinsam mit dem schwedischen Archäologen Oscar Nilsson auf Grundlage einer Inka-Mumie das Gesicht einer jungen Frau rekonstruiert, die bei einem Ritual in den Anden vor gut 600 Jahren geopfert wurde.
Sie waren die Schrecken der Meere: Gigantische Pliosaurier, die unter Wasser auf Jagd gingen. Nun haben Forscher einen der ältesten Vertreter identifiziert: Sein Kiefer maß mehr als einen Meter – und seine Jagdmethode war höchst ungewöhnlich.
Der Berg Karacadag in der Türkei gilt als Heimat unseres Urgetreides. In der archäologischen Stätte von Karahan Tepe wurde dort jetzt eine 2,3 Meter hohe steinerne Darstellung eines Mannes gefunden. Sein Phallus verweist auf einen frühen Kult.
Ob die Fürsten der Himmelsscheibe von Nebra oder das Rätsel der Schamanin von Dürrenberg: Regelmäßig werden in Sachsen-Anhalt archäologische Funde gemacht – gefühlt sind es deutlich mehr als in anderen Bundesländern. Das hat mehrere Gründe.
Niemand konnte sich einen Deutschen in Pompeji vorstellen. Als Gabriel Zuchtriegel zum Direktor der antiken Ausgrabungsstätte berufen wurde, war Italien außer sich. Hier spricht er über Mentalitäten, Missverständnisse – und die Zukunft der Archäologie.
Für die alten Ägypter waren Katzen heilige Wesen. Sie zu töten, war ein schweres Verbrechen – es sei denn, sie waren als Opfergabe vorgesehen. Im Scharm-al-Scheich-Museum können Besucher solche mumifizierten Tiere bestaunen. Der Sinai hat Urlaubern aber noch mehr zu bieten.
Archäologen beschäftigen sich nicht nur mit Steinzeit und Römern. Neuerdings schürfen sie auch nach der jüngsten Vergangenheit und holen überraschende Wahrheiten ans Licht.
Bisher war unklar, wie Beile in der frühen Bronzezeit produziert wurden und auch, wozu man sie verwendete. Forscher haben das Material nun untersucht und kommen zu einem überraschenden Ergebnis.
Einige Dutzend Fußabdrücke in New Mexico könnten alle Theorien über die Besiedlung Amerikas verändern. Eine neue Studie zeigt, dass bereits vor 23.000 Jahren Menschen durch die Neue Welt marschierten – 8000 Jahre früher als bislang angenommen.
In der Schlacht Napoleons I. gegen Engländer und Preußen 1815 bei Waterloo starben mindestens 20.000 Soldaten. Seit Jahren suchen Archäologen nach den Knochen. Ihr Fehlen verweist auf einen boomenden Industriezweig – mit Folgen für die Forschung.
In einer spanischen Höhle wurden 9500 Jahre alte Körbe und 6000 Jahre altes Schuhwerk gefunden. Die aus Gräsern und Schilf gefertigten Objekte sollen die ältesten bekannten Flechtarbeiten Europas sein.
Ein Fund in Sambia soll beweisen: Schon lange vor der Existenz des Homo sapiens stellten die Vorfahren des Menschen hölzerne Werke her. Eine Entdeckung, die „sein Denken verändert“ habe, sagt der Leiter des Forschungsteams – und die eine vorherrschende Meinung infrage stellt.
Ein umstrittener Ufologe will Beweise für „nicht menschliche Wesen“ in Form von Mumien in der peruanischen Wüste gefunden haben. Wissenschaftliche Untersuchungen legen jedoch nahe, dass es sich bei den Mumien um Tierknochen handelt.
Die Ansiedlungsfläche des US-Chipherstellers Intel in Magdeburg ist reich an archäologischen Funden. Erstmals wurde jetzt eine jahrtausendealte Siedlung in ihrer gesamten Ausdehnung entdeckt.
Weil die Royal Navy im 19. Jahrhundert Sklavenhändler jagte und aufbrachte, gelangten Zehntausende Afrikaner auf die Atlantikinsel St. Helena. DNA-Studien lassen auf ihre Heimatregionen schließen. Auch zeigt sich, wie die Schmuggler reagierten.
Geruchliche Brücke in die Vergangenheit: Ein Forschungsteam unter Leitung des MPI für Geoanthropologie hat einen der Düfte nachgebildet, die bei der Mumifizierung einer bedeutenden ägyptischen Frau vor mehr als 3500 Jahren verwendet wurden.
Über Jahrhunderte überfielen muslimische Heere regelmäßig Kleinasien, das Kernland von Byzanz. 863 wagte Kaiser Michael III. den Gegenschlag. Seine Armee stellte den Emir von Melitene. Das Ergebnis wurde zu einem historischen Wendepunkt.
Das Schicksal der Menschen stand vor etwa 900.000 Jahren Spitz auf Knopf. Laut einer Forschungsgruppe könnte die Population damals extrem geschrumpft sein. Gerettet hat die Menschheit vermutlich eine nützliche Entdeckung.
Aktuelle Funde am Galgenberg von Quedlinburg illustrieren die gesellschaftliche Funktion der Todesstrafe im Europa der Frühen Neuzeit. Es ging darum, Fremden die Härte der örtlichen Justiz vorzuführen. Schon ein Diebstahl konnte zur Hinrichtung führen.
Ein „Superfund“ in Mexiko-Stadt: Am Haupttempel der Azteken wurde eine Kiste mit 15 Menschenfiguren gefunden. Sie waren Teil einer Erweiterung des Heiligtums – und erinnern an die heftigen Gewaltausbrüche in vorkolonialer Zeit.
Im Sockel eines Denkmals für einen Kriegshelden entdeckten Archäologen in der US-Militärakademie eine geheimnisvolle Kiste. Sie wurde offenbar in den 1820ern von Kadetten deponiert. Die Öffnung des Artefakts fand vor großem Publikum statt.
In einem Grabhügel im südlichen Ural-Gebiet wurden vor 3800 Jahren 32 Mitglieder einer Großfamilie bestattet. Den höchsten Rang hatte der älteste Bruder inne, wie Analysen zeigen. Seine Gemeinschaft erlitt ein trauriges Schicksal.
Ein imposantes Kunstwerk aus der Römerzeit wird in Mainz neu präsentiert. Das riesige Mosaik war einst Teil einer Stadtvilla. Seine Entdeckung im Jahr 1995 bei Bauarbeiten galt als Sensationsfund. Das Landesmuseum will bald noch mehr zeigen.
Pompeji ist gleichermaßen Stadt des Schreckens und des Staunens. Vor gut 2000 Jahren begrub der Ascheregen des Vulkans Vesuv die römische Stadt. Heute verrät die Stadt aus der Antike viel über das damalige Leben – auch über das der Sklaven, wie neueste Ausgrabungen belegen.
Im Freilichtmuseum Oerlinghausen wird gezeigt, wie unsere Vorfahren lebten. Doch weil die Idee und die Baupläne für die Anlage aus der NS-Zeit stammen, werden regelmäßig Neonazis angelockt. Genau das macht der Museumschef nun zum Thema.
Schon vor 4000 Jahren herrschte soziale Ungleichheit: Das fanden Wissenschaftler heraus, nachdem sie Gräber der Bronzezeit untersuchten. In manchen lagen Beigaben wie Schmuck – in anderen nicht. Auch die Skelette wurden analysiert.
Seit dem Fund der Gletschermumie 1991 enthüllen Forscher immer mehr Details zu den Todes- und Lebensumständen. Neue DNA-Daten verraten mehr über Ötzis Aussehen und seine Familiengeschichte, die bis nach Anatolien reicht.
Im Jahr 568 vollzog sich die letzte germanische Reichsgründung auf dem Boden des römischen Imperiums: Die Langobarden überrannten weite Teile Italiens. Aber ihr König provozierte ein Komplott. Seine Nachfolger verspielten die Macht.
Forscher haben den Ursprung einer 3000 Jahre alten Pfeilspitze ergründet. Bei dem Material handelt es sich um einen Meteoriten, der einst über Estland niederging und zersplitterte. Aus dem besonderen Eisen schliffen Menschen offenbar Werkzeuge wie diese Spitze.
Gesetzlich festgeschriebenen Urlaub kannten die Römer noch nicht. Dafür sorgte ihr Festkalender für viele Tage der Erholung. Die wurden für Besuche in Spaßbädern, im Amphitheater oder für Bildungsreisen genutzt, wie Beispiele aus Köln zeigen.
Wissenschaftler haben das Erbgut rund 7000 Jahre alter menschlicher Skelette aus Frankreich analyisert und umfangreiche Stammbäume erstellt. Das verrät einiges über die Lebensumstände in der Jungsteinzeit – und über die Familienverhältnisse.
Während auf Mykonos der Jetset Partys feiert, herrscht auf dem benachbarten Eiland Delos himmlische Ruhe. Urlauber sind dort nur tagsüber geduldet, es gibt weder Läden noch Lokale, noch Unterkünfte. An Sehenswertem ist die Insel in der Ägäis dennoch reich.
Um möglichst schnell berühmt zu werden, beschloss der Amerikaner Hiram Bingham III, Archäologe zu werden. Im Juli 1911 stieß er im Hochland von Peru auf die Ruinen der geheimnisvollen Inka-Stadt Machu Picchu. Dann begann die Schatzsuche.
Weil sich Studentinnen und weibliche Lehrkräfte „unwohl“ fühlten, wurde eine Bronzestatue einer nackten Frau aus dem Foyer der Europa-Universität in Flensburg entfernt. Björn Demmin (parteilos), Landrat im Kreis Plön, sagt dazu bei WELT, er sei von der Diskussion sehr überrascht.
Um die Route zwischen Dänemark und Russland zu kappen, bezog ein schwedisches Geschwader 1715 Stellung bei Fehmarn. Doch die Dänen waren stärker. Vor Kiel befahl der schwedische Admiral die Selbstversenkung. 2008 wurde das Wrack entdeckt.
Die Bilderwelt ägyptischen Grabkammern ist einzigartig in der Kunstgeschichte. Doch perfekt waren auch die alten Ägypter nicht. Ein internationales Team hat mit moderner Strahlentechnik aufgedeckt, wie gelegentlich „geschummelt“ wurde.
Bei Bauarbeiten in der Stadt Brandenburg ist ein slawisches Gräberfeld aus dem 10. Jahrhundert freigelegt worden. Es unterscheidet sich von den bisher bekannten Feldern dieser Art. Für Aufsehen sorgen vor allem die reichen Beigaben.
Zunächst wurde ein bei Valencia gefundenes Prunkgrab aus der Kupfersteinzeit einem Mann zugeordnet. Doch molekulare Analysen zeigen, dass sich eine Frau die führende Rolle der Gemeinschaft erarbeiten konnte. Das Schicksal der Männer gibt Rätsel auf.
Einen Monat nach Beginn der Bergung des auf der Trave gesunkenen historischen Handelsschiffs sind in Lübeck erste Funde präsentiert worden. Die Forscher sind froh, man habe mehr gerettet als erhofft. Auch der Grund für die Havarie scheint gefunden.
Ein Wandgemälde mit belegtem Brot, Früchten und Wein haben Archäologen in den Ruinen von Pompeji geborgen. Qualität und Thema des Freskos lassen Eigentümer vermuten, die wenig mit der Kundschaft einer Straßentaverne zu tun hatten.
Erst im Jahr 1912 wurde der Zugang zur Höhle freigeräumt: Nun wurden in der französischen Loire rund 75.000 Jahre alte Ritzungen entdeckt. Unter anderem Fingerabdrücke, die aus der Zeit der Neandertaler stammen sollen.
Wie die niederländische Stadt Tiel mitgeteilt hat, haben Archäologen auf einem Industriegelände eine religiöse Stätte mit einem Grabhügel entdeckt. Die Anlage soll auch als Sonnenkalender genutzt worden sein. Die Forscher machten noch eine weitere faszinierende Entdeckung.
Wissenschaftler haben erstmals in Chile die Überreste einer Dinosaurierart mit Entenschnabel entdeckt. Beim „Gonkoken nanoi“ handelt es sich um schlank aussehende Dinosaurier, die sowohl auf zwei als auch auf vier Beinen stehen konnten. Es ist die fünfte in Chile entdeckte Dinosaurierart.
In Nördlingen ist in einem Grab mit drei Bestatteten ein hervorragend erhaltenes Achtkantschwert gefunden worden. Solche Schwerter gab es in Süd- wie in Norddeutschland und in Dänemark. Import, Nachbau – oder Beweis für Krieger aus dem Süden?
Prinzip Knautschzone: Der spektakuläre Fund eines weitgehend erhaltenen römischen Schienenpanzers steht im Mittelpunkt der neuen Sonderausstellung „Cold Case“ im Archäologischen Park Kalkriese.
Dietmar Arnold ist der wichtigste Experte für Fluchtstollen unter der Berliner Mauer. Nach der Zerstörung eines solchen Tunnels unter der Bernauer Straße wirft er dem Landesdenkmalamt Berlin „völlig fadenscheinige Argumente“ vor.
In Hagen wurde durch Zufall ein Lagerplatz der Steinzeit entdeckt. Der ist seitdem ein Hotspot der Archäologie. Jüngste Funde: der älteste Westfale und Hinweise auf prähistorische Klimamigranten.