Die Olympischen Spiele diesen Sommer in Paris könnten zum krönenden Abschluss für einen der ganz Großen des Handballs werden – und das in seiner langjährigen Wahlheimat: Mikkel Hansen, dänischer Superstar, spielte zehn Jahre lang bei Paris St. Germain, bevor er 2022 in seine Heimat zurückkehrte und bei Aalborg HB unterschrieb. Ein begnadeter und wurfgewaltiger Rückraumspieler, der seinen Vereinen und der dänischen Nationalmannschaft zu etlichen Erfolgen verhalf. Und der jetzt sein Karriereende ankündigte.
Am Ende der laufenden Saison soll Schluss sein, obwohl sein Vertrag in Aalborg noch bis 2025 läuft. Das erklärte der 36-Jährige am Mittwoch auf einer Pressekonferenz. „Nach fast 20 Jahren, in denen ich das Privileg hatte, das schönste Hobby der Welt zu meinem Beruf zu machen, bin ich nun bereit, einen Schlussstrich zu ziehen und mich für diese Zeit zu bedanken“, sagte der Mann mit den langen Haaren und dem markanten Stirnband. „Dieser Sommer ist ein guter Zeitpunkt, meine Schuhe zur Seite zu legen. An den Olympischen Spielen in Paris würde er zum Abschluss „sehr gerne“ teilnehmen.
Insgesamt dreimal war Hansen Welthandballer (2011, 2015 und 2018), er führte die Dänen 2016 zum Olympiasieg in Rio de Janeiro und dreimal in Folge zum WM-Titel (2019, 2021, 2023). Hinzu kommen Olympia-Silber 2021, zweite sowie dritte Plätze bei Welt- und Europameisterschaften und Eintragungen als Rekordtorschütze.
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Knie-OP, Lungenembolie, Stress-Symptome
Zuletzt allerdings bestimmten auch gesundheitliche Probleme sein Leben. Unmittelbar nach einer Knie-Operation in seiner letzten Saison bei PSG erlitt Hansen eine Lungenembolie und eine Venenentzündung. Das war im März 2022. PSG teilte kurz danach mit, der dreimalige Welthandballer befinde sich nun außer Gefahr, werde aber bis Saisonende nicht mehr spielen können. Man rechnete mit einer Pause von vier bis sechs Monaten. Im Sommer 2022 wechselte Hansen dann zum dänischen Erstligisten.
Auf die schwere Zeit folgte wieder Jubel: Bei der WM im Januar 2023 feierte er mit der Nationalmannschaft den Titel. Danach jedoch ging es gesundheitlich wieder bergab – der Weltklasse-Handballer war wegen Stress-Symptomen mehrere Monate lang krankgeschrieben.
Bei der EM zu Beginn dieses Jahres trumpfte er dann wieder auf, erzielte 35 Tore in acht Spielen. Zu einem weiteren Titel aber reichte es nicht: Im Finale in Köln unterlag Dänemark der französischen Mannschaft in einer Nervenschlacht mit 31:33 nach Verlängerung – kleiner Trost für Hansen: Durch seine neun Tore in dem Endspiel überbot er den Rekord von 295 EM-Toren von Nikola Karabatić um einen Treffer. Karabatić und Hansen – die einzigen beiden Spieler, die dreimal als Welthandballer geehrt wurden.