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  5. Friedhelm Funkel übers Pokalfinale: „Wir werden feiern, auch wenn wir verlieren“

DFB Pokal Friedhelm Funkel

„Wir werden feiern, auch wenn wir verlieren“

Friedhelm Funkel steht zum fünften Mal im Pokalfinale Friedhelm Funkel steht zum fünften Mal im Pokalfinale
Friedhelm Funkel steht zum fünften Mal im Pokalfinale
Quelle: dpa/Uwe Anspach
Der 1. FC Kaiserslautern geht trotz massiver Unterstützung seiner Fans als krasser Außenseiter ins Pokalfinale gegen Leverkusen. Für Trainer Friedhelm Funkel ist es bereits das fünfte Endspiel seiner Karriere. Gespräch mit einem Mann, der Pokalhistorie schrieb.
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Berlin steht am Wochenende eine Völkerwanderung vor allem aus der Pfalz bevor. Schätzungsweise bis zu 50.000 Fans dürften den 1. FC Kaiserslautern beim DFB-Pokal-Endspiel gegen Bayer Leverkusen vor Ort unterstützen. Das Kartenkontingent für den Außenseiter aus der zweiten Liga ist allerdings auf 23.700 Tickets für die Partie am Samstag (20.00 Uhr/ARD und Sky) begrenzt. Zahlreiche FCK-Fans nehmen die Reise auch gänzlich ohne Tickets auf sich, denn ohne Zweifel ist dieses Finale, welches ihr Klub zuletzt 2003 erreicht hat, für den oft krisengeplagten Traditionsverein das größte Spiel der vergangenen 20 Jahre.

Beim Fanaufkommen sind die Lauterer also überlegen, sportlich aber sieht es anders aus. Meister Leverkusen klar favorisiert. Dass weiß auch Kaiserslauterns erfahrener Trainer Friedhelm Funkel. Der 70-Jährige steht zum fünften Mal im Pokalfinale.

Frage: Herr Funkel, Sie stehen mit dem FCK vor Ihrem fünften DFB-Pokalfinale als Spieler und Trainer. Als Sie 1981 mit Lautern zum ersten Mal im Endspiel waren – hätten Sie damals geglaubt, dass Sie noch vier Finals erleben?

Friedhelm Funkel (70): Ich war damals Stammspieler bei einer Mannschaft im oberen Drittel der Bundesliga, da rechnet man schon damit, dass man das noch einmal erreicht. Mein erstes Finale habe ich aber in keiner guten Erinnerung. Wir haben schlecht gespielt und verdient 1:3 gegen Frankfurt verloren. Dazu war das Spiel in dem Jahr in Stuttgart, das hatte noch nicht das Flair, das jetzt die Endspiele in Berlin haben.

Frage: 1985 durften Sie mit Uerdingen das erste Finale im Olympiastadion spielen ...

Funkel: Der Wechsel nach Berlin ist das Beste, was dem Wettbewerb passieren konnte. Ab der ersten Pokalrunde singen alle von Berlin, das ist vom Stellenwert inzwischen wie das FA-Cup-Finale im Wembley-Stadion. Und wir durften das erste Endspiel auch noch gewinnen – als Außenseiter gegen die Bayern. Wir hatten damals den größeren Willen.

Frage: Auch jetzt sind Sie gegen Leverkusen Außenseiter.

Funkel: Wir hatten mit Uerdingen damals eine bessere Mannschaft als mit dem FCK heute, das wird mir keiner übel nehmen. Wir sind der größte Außenseiter in einem Endspiel in der Geschichte des Pokals. Wir spielen gegen eine der besten drei Mannschaften Europas. Aber ich bleibe da bei Otto Rehhagel, der mal gesagt hat: „In einem einzelnen Spiel hast du immer eine Chance.“

Niederlage im Finale – „Leverkusen findet seinen Meister“

Der deutsche Meister Bayer Leverkusen verliert 0:3 gegen den italienischen Club Atalanta Bergamo im Finale der Europa League. Am Samstag ist Leverkusen im DFB-Pokalfinale immerhin haushoher Favorit, sagt WELT-Sportredakteur Christian Beilfuß.

Quelle: WELT TV / Nele Würzbach

Frage: Wie würden Sie den Sieg dieses Jahr feiern? Und wie haben Sie 1985 gefeiert?

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Funkel: Wir sind damals mit dem Doppeldecker-Bus vom Olympiastadion in die Stadt gefahren, waren bis morgens in Diskotheken. Auch dieses Jahr hat der Verein schon eine Location gebucht – und wir werden feiern, auch wenn wir verlieren. Dass wir überhaupt das Finale spielen, ist schon Grund genug. Wir können nicht davon ausgehen, dass wir gewinnen.

Frage: Würden Sie bei einem Sieg den Pokal wie auf einem berühmten Foto von damals wieder falsch herum auf den Kopf setzen?

Funkel: Ja, das würde ich machen.

Frage: Wie oft denken Sie an das Finale 1998 und das Foul von Bayerns Michael Tarnat an Bachirou Salou?

Funkel: Häufig. Dieses Foul hat das Spiel entschieden. Die erste Halbzeit waren wir mit dem MSV Duisburg die klar bessere Mannschaft. Salou musste verletzt raus, Tarnat durfte weiterspielen. Es war ein heftiges Foul, direkt vor meiner Trainerbank. Wenn man sich überlegt, dass wir sonst den Pott nach Duisburg geholt hätten. Ich wurde zuletzt noch einmal daran erinnert, als jetzt die Nachricht kam, dass mein Ex-Klub leider in die 4. Liga abgestiegen ist.

Duisburg führte 1:0 durch Salou, doch Bayern schlug durch Babbel und Basler zurück und siegte 2:1
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Quelle: picture alliance/firo Sportphoto

Frage: 2006 waren Sie Frankfurt-Trainer. Im Finale gegen Bayern gab es eine nicht gepfiffene Notbremse von Sagnol gegen Köhler.

Funkel: Das war nicht ganz so entscheidend wie 1998, weil wir bis auf eine Parade von Olli Kahn gegen Amanatidis kurz vor Schluss nicht die ganz großen Möglichkeiten hatten.

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Frage: Haben Sie nach dem Verlauf der beiden letzten Endspiele noch eine Rechnung mit dem DFB-Pokal offen?

Funkel: Ja, aber das Gefühl wäre stärker, wenn wir auf einen weniger übermächtigen Gegner als Leverkusen treffen würden.

Frage: Zeigen Sie in der Video-Analyse auch Bayers Kantersiege, oder macht das den Spielern eher Angst?

Funkel: Bei den Szenen, die wir aussuchen, ist das Ergebnis nicht eingeblendet.

Frage: Haben Sie schon mal so einen Kollegen wie Xabi Alonso erlebt?

Funkel: Nein. Es ist einzigartig, wie er mit allen Menschen umgeht und wie man nur Gutes von ihm hört. Das ist Wahnsinn. Er hat 18 Titel gewonnen, lebt aber Werte, die vielen Leuten in der Welt verloren gegangen sind, auf ganz natürliche Weise vor.

Frage: Bei seiner Trainersuche hat Bayern viele Absagen kassiert. Sie wären ab Sommer wieder frei. Würden Sie den Job machen?

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Funkel: Die rufen bei mir gar nicht erst an. Aber ich hätte nicht gedacht, dass sie mal solche Probleme haben, einen Trainer zu finden. Die Trennung von Thomas Tuchel, der ein Top-Top-Trainer ist, war vielleicht etwas voreilig.

Frage: Ihren Drei-Monats-Auftrag, den FCK zum Klassenerhalt zu führen, haben Sie erreicht. Hätten Sie auch Köln gerettet oder dem HSV zum Aufstieg verholfen?

Funkel: Das weiß ich im Nachhinein nicht. Aber das wären Aufgaben, für die ich auch in Zukunft aus der Rente kommen würde.

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Der Artikel wurde für das Sport-Kompetenzcenter (WELT, SPORT BILD, BILD) recherchiert und zuerst in SPORT BILD veröffentlicht.

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