Kim Huybrechts ist in Belgien eine Legende seines Sports. Seit 2012 war er bei der Darts-Weltmeisterschaft der Professional Darts Corporation (PDC) immer dabei. Fünfmal stand er seitdem im Achtelfinale, einmal ging es sogar noch eine Runde weiter. Nun könnte er den Jahreshöhepunkt im Dezember erstmals verpassen. Grund ist ein brutaler Überfall, dem der 38-Jährige zum Opfer fiel und der seine Karriere nachhaltig verändern könnte.
Der Belgier kämpft um seine Gesundheit, nachdem er am Donnerstag am Rand des belgischen Fußball-Pokalfinals zwischen Royal Antwerpen und Union St. Gilloise von Jugendlichen zusammengeschlagen und schwerer verletzt worden war.
Auf dem Weg zum Fanbus sei der Antwerpen-Anhänger angegriffen worden, berichtete er der belgischen Zeitung „Het Laatste Nieuws“ und beschrieb einen brutalen Angriff: „Ich wurde an der rechten Seite von einem Motorradhelm getroffen. Dann wurde ich auf den Boden geworfen, und sie fingen an, auf meinen Kopf, mein Kinn und mein Schlüsselbein zu treten.“
Erst nach etwa zwei Minuten sei das Martyrium vorbei gewesen. Zuvor sei auch einer seiner Freunde zusammengeschlagen worden. Huybrechts Versuch, dem Angriff zu entfliehen, endete erfolglos.
„Vielleicht dachten sie, ich hätte etwas gegen sie geschrien?“, rätselt der Dartsprofi, der am Freitag operiert worden war: „Von meiner Seite aus gab es überhaupt keinen Auslöser. Das ist also sinnlose Gewalt.“ Neben zahlreichen Platzwunden erlitt Huybrechts einen doppelten Bruch des rechten Schlüsselbeins.
Huybrechts verpasst World Cup
Da es sich bei dem Rechtshänder um seinen Wurfarm handelt, wird die Nummer 33 der Order of Merit bestenfalls im Juli wieder Pfeile werfen können. Sollte der Heilungsprozess Komplikationen beinhalten erst später.
Huybrechts verliert somit wichtige Zeit, um sich in der Rangliste weiter nach oben zu spielen. Aktuell fehlt ihm ein Preisgeld von 2.750 Pfund, um sich über die ProTour für die WM im Dezember zu qualifizieren. Eigentlich kein Problem für „The Hurricane“, doch angesichts der bevorstehenden Zwangspause wird sich die Lücke vergrößern. Allein vier Players-Championship-Turniere, das Brot-und-Butter-Geschäft auf der Profitour, stehen bis zum 3. Juli auf dem Programm.
Auch der World Cup of Darts im Juni, eine Art Team-WM, wird seit 2012 ziemlich sicher erstmals ohne ihn stattfinden. Für Huybrechts dürfte dann Mike De Decker als Belgiens Nummer zwei hinter Dimitri van den Bergh an den Start gehen.
Für Huybrechts geht es jetzt zunächst einmal darum, überhaupt wieder gesund zu werden und sein altes Niveau zu erreichen.