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  4. Städtereisen: Sex sells gilt auch im Museum – von Amsterdam bis New York

Städtereisen Sexmuseen in aller Welt

Erotische (Alb-)Träume mit Frau Antje und Penis-Forschung in Reykjavik

Hodensack-Sitzbänke, SM-Zimmer, antike Vibratoren, eine Brüste-Hüpfburg, Penisse in Formaldehyd: Sexmuseen verlangen dem Besucher einiges ab. Wir stellen eine Auswahl vor – von Amsterdam bis New York.
Das "Red Light Secrets" in Amsterdam bietet Besuchern einen Einblick in die Arbeit von Sexarbeiterinnen Das "Red Light Secrets" in Amsterdam bietet Besuchern einen Einblick in die Arbeit von Sexarbeiterinnen
Das "Red Light Secrets" in Amsterdam bietet Besuchern einen Einblick in die Arbeit von Sexarbeiterinnen
Quelle: picture alliance/dpa

Nicht jedes Land ist so liberal, dass dort ein Sexmuseum stehen kann. Amsterdam schafft den Hattrick, mit gleich drei frivolen Museen auf engstem Raum. In New York kann man dafür auf Brüsten hüpfen – und im isländischen Reykjavik etwa 300 Penisse sehen. Ist die Begierde nach Sexkultur erst einmal geweckt, fällt die Auswahl schwer. Wir stellen sieben Reisetipps vor.

50er-Jahre-Kondome und Sack-Sitze in Amsterdam

Oscar Wilde, dessen Grab in Paris mit einer Glaswand vor Kussattacken geschützt werden musste, hätte es wohl charmant gefunden: Der irische Schriftsteller hat im Amsterdamer Sexmuseum eine Hommagevitrine. Direkt neben einer Sitzbank mit zwei übermannsgroßen Riesenpenissen. Es fällt schwer, sich auf Wilde zu konzentrieren, während Besucher um Besucher auf den fleischfarbenen Hodensäcken nebenan Platz nimmt – das despektierliche Fotomotiv ist äußerst beliebt.

Wilde befindet sich hier in illustrer Gesellschaft. Das Museum würdigt unter anderem auch den Maler Henri de Toulouse-Lautrec, die Tänzerin und Spionin Mata Hari und Josephine Baker. Im Treppenhaus hängt Bild neben Bild. Diese Venus Galerij erinnert an den zweiten Namen des 1985 eröffneten Museums: „Tempel der Venus“. 800.000 Besucher kommen im Jahr, Tendenz steigend, sagt der Mann an der Kasse.

Nachgestellte Szene im Sexmuseum Amsterdam: Eine nur mit Schal bekleidete Frau steht dem Maler Henri de Toulouse-Lautrec Modell
Nachgestellte Szene im Sexmuseum Amsterdam: Eine nur mit Schal bekleidete Frau steht dem Maler Henri de Toulouse-Lautrec Modell
Quelle: pa/dpa/Larissa Loges

Die Besucher flanieren zwischen pornografischen Fotografien anno 1895, 50er-Jahre-Kondomen, erotischen Motiven auf Chinavasen, einer „Bouncing Betty“ und einem Duoskop. Einige heben das Telefon ab, das unschuldig in einer Ecke herumsteht. Bei Anruf Sex: Wer sich den Hörer ans Ohr hält, sollte Dirty Talk mögen.

Ein nachgebautes Rotlichtviertel samt Mann mit Leierkasten und auch der obligatorische Exhibitionist fehlen nicht. In einer Nische befriedigt eine Modelpuppenfrau in Spitzenkorsage einen Hartkunststoffmann, der aussieht, als gäbe es Sonnenbänke für Schaufensterpuppen.

Sexmuseum, Amsterdam, sexmuseumamsterdam.nl, Eintritt: 5 Euro

Erotische (Alb-)Träume mit Frau Antje in Holland

Nur wenige Straßen weiter radelt einem im Entree des rot erleuchteten Erotic-Museums fröhlich stöhnend Frau Antje auf einem Fahrrad entgegen, ohne Gouda und Büstenhalter. Glücklicherweise auch hier: eine Puppe. Auf mehreren Etagen verspricht das Museum mit Kanallage „eine Sammlung erotischer Kunst aus der ganzen Welt“.

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Erotik scheint dabei ebenso im Auge des Betrachters zu liegen wie Schönheit. Statuen, Fotos, Bilder, Zeichentrickpornos und SM-Devotionalien findet der geneigte Besucher auf der Wanderung durch die Etagen über dem Souvenirshop im Erdgeschoss.

Kurios? Definitiv. Erotisch im Sinne ästhetisch-sinnlicher Anziehungskraft? Fraglich. Interessant ist das Gemäuer des Museums. Es befindet sich in einem denkmalgeschützten früheren Lagerhaus von 1685 mit beeindruckender Fassade, die fotografiert werden darf.

Erotic Museum, Amsterdam, erotisch-museum.nl, Eintritt: 7 Euro

Gefahrlos mitmischen im Amsterdamer Rotlicht-Milieu

Einmal im Fenster sitzen. Virtuell. Als würde man den eigenen Körper feilbieten. Möglich ist dieses Erlebnis im „Red Light Secrets – Museum of Prostitution“, ebenfalls in Amsterdam. Das „erste Prostitutionsmuseum der Welt“ steht am Haus. Eine Brünette in Strapsen lockt mit Augenaufschlag in digitaler Endlosschleife lebensgroß auf einer Leinwand gegenüber dem Eingang.

Ein Bad wie in einem typischen Rotlicht-Etablissement gibt es im Museum "Red Light Secrets" in Amsterdam zu sehen
Ein Bad wie in einem typischen Rotlicht-Etablissement gibt es im "Red Light Secrets" in Amsterdam zu sehen
Quelle: pa/dpa/Red Light Secrets

Die Sexarbeiterbranche unverbindlich erleben, einen Blick hinter die Kulissen werfen, das lockt etliche Paare, Frauen- und Männergruppen täglich in das stets bis Mitternacht geöffnete Museum. Beim Gang durch die Räume gibt es Lebensgeschichten, Interviewsequenzen, Betten, Wannen, Waschbecken wie in Rotlichtetablissements, ein Miniatur-„Shades of Grey“-Spielzimmer und eine „Confession Wall“ mit anonym verschriftlichten Wünschen und Geheimnissen der Besucher.

Red Light Secrets, Amsterdam, redlightsecrets.com, Eintritt: 11 Euro

Ein Museum für Sex-Maschinen in Prag

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Das einzige Museum weltweit, das den Sex-Maschinen gewidmet ist: Damit wirbt das 2002 eröffnete Prager Museum. Nur was genau ist eigentlich eine Sex-Maschine? Das muss man sich in den rot gestrichenen Räumen unweit des Altstädter Rings nicht lange fragen. Knapp 300 Exponate später weiß man: alles, was Menschen sich zwecks Stimulation zusammengebastelt haben.

Und das ist einiges. Von antiken Vibratoren bis zu voyeuristischen Nachttöpfen. Bizarre Gegenstände, lustige Erfindungen, ein paar Klassiker unter den Sexspielzeugen sowie einige echte Raritäten sind zu finden. Obendrein – als Zugabe zu den libidinösen Objekten – gibt es schwarz-weiße Schmuddelfilmchen in einem kleinen Kinosaal.

Sex Machines Museum, Prag, sexmachinesmuseum.com, Eintritt: 10 Euro

Busengehopse und essbare Unterwäsche im New Yorker MoSex

Hier kann man auf Riesenbrüsten hüpfen – und das mitten in Manhattan. „Jump for Joy“ heißt die gigantische Busenhüpfburg, die zunächst für die Ausstellung „Funland“ des Londoner Künstlerduos Bompas & Parr ins New Yorker Museum of Sex (MoSex) kam und dann in die ständige Ausstellung überging. Die künstlerische Mission der interaktiven Installation: „Körperwahrnehmung steigern“ und eine „spannende Möglichkeit des physischen Kontaktes von Fremden“ kreieren.

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Die anderen Ausstellungsobjekte des 2002 eröffneten Museums – lebensgroße Gummipuppen, kopulierende Tiere, Comics zu Donald Ducks Sexleben – kommen da beinahe zahm daher. Sie erfüllen aber den Museumsauftrag, „die Geschichte, Entwicklung und kulturelle Bedeutung der menschlichen Sexualität zu bewahren und darzustellen“.

Im New Yorker Museum of Sex kann man auf Riesenbrüsten herumhüpfen
Im New Yorker Museum of Sex kann man auf Riesenbrüsten herumhüpfen
Quelle: AFP/Getty Images

Die ständige Sammlung umfasst 20.000 Artefakte, von ganz kleinem Schmutz bis zu ganz großer Kunst. Im Eingangsbereich des Museums gibt es Geschlechtsteilpasta, Gleitcremes, essbare Unterwäsche und etliche Vibratormodelle für den Erotikeinkäufer von heute.

Museum of Sex, New York, museumofsex.com, Eintritt: 16 Euro

Penis-Forschung am Objekt betreiben in Reykjavik

Phallologie. Was klingt wie ein neuer Grippevirus, ist eine antike Wissenschaft. Und zwar die vom Penis. Mit der beschäftigte sich der Geschichts- und Spanischlehrer Sigurdur Hjartarson. Aus seiner Sammelleidenschaft entstand das wohl ungewöhnlichste Museum Islands.

Im Phallusmuseum können Besucher rund 300 Penisse besichtigen. Hinter Plexiglas, in Formaldehyd. Von Walen, Bären, Robben, Katzen, Hamstern, Menschen und mehr. Jedes Exponat fein säuberlich versehen mit Zahlen, Daten und Todesursache.

Recht skurril ist die Sammlung der in Formaldehyd eingelegten Penisse im Phallusmuseum in Reykjavik (Island)
Recht skurril ist die Sammlung der in Formaldehyd eingelegten Penisse im Phallusmuseum in Reykjavik
Quelle: picture alliance / Udo Bernhart

Mittlerweile wurde das 1997 gegründete Museum vom Vater an den Sohn weitergereicht. Hjörtur Gisli Sigurdsson ist nun Herr über die männlichen Geschlechtsteile sowie über 350 phallische Kunst- und Gebrauchsgegenstände. Rund 10.000 Besucher im Jahr zieht es nach Reykjavik, um die Phallen aller Säugetiere Islands zu inspizieren.

Isländisches Phallusmuseum, Reykjavik, phallus.is, Eintritt: 11,60 Euro

Das sagenumwobene Kiez-Kunstmuseum in Hamburg

Turbulent ist die Geschichte des Museums. Eröffnet 1992, gilt die ursprüngliche Sammlung nach Umzügen, Schließung 2007 und einem Rechtsstreit zwischen Museumsgründer und Immobilienbesitzer heute als verschwunden. Sie umfasste mehr als 1000 Werke unter anderem von Pablo Picasso und Keith Haring.

Hamburg: Zur Wiedereröffnung des Erotikmuseums in St. Pauli tanzte die Performance-Künstlerin Ivonne Resigkeit auf dem Empfangstresen
Zur Wiedereröffnung des Erotikmuseums in St. Pauli tanzte die Performance-Künstlerin Ivonne Resigkeit auf dem Empfangstresen
Quelle: picture alliance / Axel Heimken/

Im April 2018 wurde das Erotic Art Museum in der Bernhard-Nocht-Straße wiedereröffnet. Nun bereichert es erneut den Kiez als Ort für internationale erotische Kunst mit engem Bezug zu Künstlern aus Sankt Pauli.

Das erotische Kunstmuseum zeigt unter anderem Werke der Künstler Günter Zint und Fiete Frahm. Thematisch passende Ausstellungen runden das neue Konzept ab. Im Art-Shop sind Reprints sowie Originalwerke der laufenden Ausstellungen zu kaufen. Unter anderem ein Schwarz-Weiß-Abbild der bekannten Kiezgröße Domenica.

Erotic Art Museum, Hamburg, erotic-art-museum.com, Eintritt frei

Was Frauen wirklich wollen

Eine Frage, die schon Generationen von Männern und Frauen beschäftigt hat. Ist die Penisgröße entscheidend? Und wenn ja: Ist größer gleich besser? Eine Studie zeigt, welche Größe Frauen am liebsten mögen.

Quelle: WELT/ Anna Wagner

dpa

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