Mit dem dritten Ranking der fahrradfreundlichsten Städte stellt die Copenhagenize Design Company die Vorreiterrolle der Niederlande infrage. Unter den Top 20 finden sich auch zwei deutsche Namen.
| Lesedauer: 2 Minuten
Von Maria Menzel
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PLATZ 20: MONTREAL lag 2011 und 2013 noch auf Platz acht und 14. In diesem Jahr hat die KANADISCHE Stadt es gerade so auf den letzten Platz der Top 20 des „Copenhagenize Index“ ges...chafft, des Rankings der fahrradfreundlichsten Städte der Welt. Die Jury konstatiert eine fahrradfreundliche Infrastruktur – und stadtentwicklerische Stagnation. Im internationalen Wettbewerb könne Montreal so nicht bestehen.
Quelle: Copenhagenize Design Company
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PLATZ 19: Als eine von zwei DEUTSCHEN Städten hat es HAMBURG in die Top 20 geschafft, sich sogar im Vergleich zu 2013 um einen Platz berappelt. Selbst die Autoren des Berichts zeig...en sich davon überrascht. Lobende Worte finden sie zwar für die zahlreichen verkehrsberuhigten Zonen. Was die Verbesserung der dürftigen Infrastruktur für Drahtesel betrifft, sei Hamburg allerdings beratungsresistent.
Quelle: Bongarts/Getty Images
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PLATZ 18: Erstmals dabei und einzige US-Stadt unter den fahrradfreundlichsten Fleckchen Erde: MINNEAPOLIS. Mit 189 Kilometern Fahrradweg auf und 147 Kilometern abseits der Straßen ...und einem respektablen Bike-Sharing-System gilt Minneapolis als aufstrebender Stern unter den bewerteten Städten. Minuspunkt: Die Räumung der Radwege im Winter lasse zu wünschen übrig.
Quelle: FlickrVision
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PLATZ 17: Nach dem Absturz von Platz 7 auf Platz 19 hat sich FRANKREICHS Hauptstadt wieder ein bisschen berappelt – dank des Ausbaus verkehrsberuhigter Zonen sowie eines Bike-Share...-Systems namens „Vélib“. Und die Stadt zeigt sich ambitioniert: Bis 2020 will PARIS es an die Spitze des Rankings schaffen. Die Einschätzung der Autoren, die die Pariser Verkehrsführung bemängeln, dürfte da wehtun: „Nicht im Traum.“
Quelle: Copenhagenize Design Company
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PLATZ 16: Mit blumigen Worten lobt die „Copenhagenize Design Company“ ÖSTERREICHS WIEN. Außerordentlich gut sei die Infrastruktur für Zweiräder, das mutige Experimentieren mit verk...ehrsberuhigten Zonen beispielhaft. Ausbaufähig hingegen: das Bike-Sharing-System. Und schließlich gehörten zu einer fahrradfreundlichen Stadt auch mehr Menschen, die den Drahtesel auch nutzen.
Quelle: Copenhagenize Design Company
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PLATZ 15: DUBLIN hat seit 2011 einige Plätze einbüßen müssen. Und das, obwohl die Autoren viele lobende Worte für die IRISCHE Hauptstadt übrig haben: Investitionen in die Fahrradin...frastruktur, verkehrsberuhigende Maßnahmen, Bike-Sharing-System. Kritik übt die Jury vor allem an der nicht immer standardgerechten, zum Teil apathischen Umsetzung der durchaus ambitionierten Projekte.
Quelle: Copenhagenize Design Company
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PLATZ 14: Erstmals unter den Top 20: BUENOS AIRES. Der Report verweist auf die Vorbildhaftigkeit der ARGENTINISCHEN Hauptstadt. Der Anteil der fahrradfahrenden Bevölkerung explodie...re. Allein in den vergangenen Jahren sind hier 140 Kilometer Radewege entstanden – allerdings seien viele der Radweg zu schmal. „Auf dem richtigen Weg“ lautet darum das Urteil. Immerhin.
Quelle: UIG via Getty Images
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PLATZ 13: Auch LJUBLJANA ist neu im „Copenhagenize Index“ – und doch ein alter Hase. Schon in den 70er-Jahren erlebte die SLOWENISCHE Hauptstadt einen Infrastruktur-Boom, dessen Er...folg bis heute Grundlage für die Weiterentwicklung ist. 133 Kilometer Fahrradspuren, 73 Kilometer Fahrradwege, Bike-Sharing – und die Autoren attestieren großes Potenzial. 2016 ist Ljubljana sogar EU-Umwelthauptstadt.
Quelle: Copenhagenize Design Company
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PLATZ 12: Die zweite DEUTSCHE Stadt unter den Top 20: BERLIN – allerdings tendenziell absteigendend. 2013 lag Berlin noch auf Platz 10, 2011 sogar auf Platz 5. Lob finden die geleb...te Fahrradkultur und das Bike-Sharing-System. Allerdings werde noch immer mehr in die Auto- denn in die Fahrradinfrastruktur investiert. Beruhigte Verkehrszonen seien immerhin in Planung. Und: „Mehr Fahrradständer bitte!“
Quelle: Copenhagenize Design Company
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PLATZ 11: BARCELONA ist weltweit eine der Städte mit den meisten 30-km/h-Zonen. Das Bike-Sharing-System bezeichnen die Autoren des Berichts wegen der hohen Nutzungsfrequenz sogar a...ls „eines der besten unseres Planeten“. Hier gilt die SPANISCHE Stadt als Musterschüler. Nachholbedarf gebe es allerdings in puncto Infrastruktur.
Quelle: Copenhagenize Design Company
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PLATZ 10: Stand SEVILLA 2013 noch auf Platz 4, reicht es für die SPANISCHE Stadt diesmal nur für den (respektablen) 10. Platz. Dabei findet die „Copenhagenize Design Company“ nur l...obende Worte: Investitionen in die bereits vorbildliche Infrastruktur, gut ausgebautes Bike-Sharing-System, hoher Radler-Anteil. Casus knacksus: Im Vergleich mit anderen Städten gehe der Ausbau zu langsam voran.
Quelle: Copenhagenize Design Company
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PLATZ 9: Absolut verdient ist dem Bericht zufolge ANTWERPEN unter den Top 10 gelandet. Grund dafür sind neben der Infrastruktur insbesondere die unzähligen Fahrradparkplätze, die d...ie BELGISCHE Stadt bietet. Eventuellen Hoffnungen, es bald an die Spitze des Ranking zu schaffen, erteilt Kopenhagen allerdings eine Absage: Hierfür seien urbane Probleme wie das hohe Autoverkehrsaufkommen zu präsent.
Quelle: Copenhagenize Design Company
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PLATZ 8: Ausgerechnet der Ausbau des Straßenbahnnetzes hat BORDEAUX erneut in die Top 10 verholfen. Dieser habe den Ausbau verkehrsberuhigter Zonen in der SÜDWEST-FRANZÖSISCHEN Sta...dt mit sich gebracht. Bordeaux wirbt bei seinen Bürgern außerdem kräftig für das Radfahren. Warum „nur“ Platz 8? Weil Bordeaux als Fahrradstadt weitaus mehr Gas geben könnte, wenn es wollte, so das Urteil.
Quelle: Copenhagenize Design Company
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PLATZ 7: Als „verwirrend“ und „nicht gerade intuitiv“ wird das Fahrradnetz von NANTES im „Copenhagenize Index“ bezeichnet. Dennoch hat die FRANZÖSISCHE Stadt es unter die Top 10 ge...schafft – dank ihres politischen Bekenntnisses zum Radfahren. Die Nantes investiere konsequent – und könnte einer anderen, besser platzierten französischen Stadt schon bald Konkurrenz machen.
Quelle: Copenhagenize Design Company
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PLATZ 6: Als Maßstab der Kommunikationsarbeit gilt die Kampagne der Stadt MALMÖ im „Copenhagenize Index“, die die Bewohner der SCHWEDISCHEN Stadt dazu aufruft, unnötige Autofahrten... zu vermeiden. Eine neue Fahrradabstellstation am Bahnhof Malmös dürfte sogar den Sieger des „Copenhagenize Index 2015“ blass werden lassen vor Neid. Weiter so, sagt die Jury.
Quelle: Copenhagenize Design Company
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PLATZ 5: Haben Sie die NIEDERLANDE schon vermisst? Nein, wir haben sie nicht vergessen. Unter den Top 5 gibt es gleich drei Auszeichnungen. Platz 5 geht an EINDHOVEN – eine Ikone u...nter den fahrradfreundlichen Städten. Nicht aber unbedingt wegen eigener Errungenschaften. Eindhoven profitiere davon, dass kleinere Städte wie Nijmegen and Groningen im Ranking nicht berücksichtigt wurden. Autsch!
Quelle: The LIFE Picture Collection/Gett
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PLATZ 4: Mehr als 500 Kilometer Fahrradwege: STRASSBURG gilt schon lange als die Fahrradstadt FRANKREICHS – was die Franzosen selbst amüsanterweise auf die Nähe zu Deutschland schi...eben. Ein großes Netz von Mietfahrrädern inklusive Kindersitz und Fahrradkorb, eine Radler-Quote von 15 Prozent im Stadtkern – die Straßburg dem Bericht zufolge im Handumdrehen verdoppeln könnte, wenn es nur wollte.
Quelle: Copenhagenize Design Company
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PLATZ 3: Ein Platz auf dem Treppchen hat sich UTRECHT gesichert – wie auch schon 2013. In der NIEDERLÄNDISCHEN Stadt wird derzeit die größte Fahrradabstellanlage der Welt gebaut. S...ie soll Platz für 12.500 Drahtesel bieten. Wenn Utrecht sich jetzt noch der ein oder anderen Kopfsteinpflaster-Strecke entledigen würde …
Quelle: Copenhagenize Design Company
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PLATZ 2: Kaum Innovationen, zu wenige Investitionen: Das sind die einzigen beiden Gründe, die AMSTERDAM den ersten Platz im „Copenhagenize Index“-Ranking verwehren – im Gegensatz z...u den Vorjahren. Eigentlich nämlich gilt die NIEDERLÄNDISCHE Hauptstadt als Fahrrad-Welthauptstadt – und könnte mit ein bisschen Engagement in zwei Jahren locker wieder den Spitzenplatz besetzen.
Quelle: Copenhagenize Design Company
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PLATZ 1: Konkurrenzlos: KOPENHAGEN holt in diesem Jahr die Goldmedaille im Zweirad-Rennen der fahrradfreundlichsten Städte der Welt. Neben eigens für Radfahrer konstruierten Brücke...n hat die DÄNISCHE Hauptstadt mit der Steigerung der Radler-Rate von bereits rekordverdächtigen 36 auf 45 Prozent besonders beeindruckt – und das in nur zwei Jahren. Eins, setzen – am besten gleich auf einen Fahrradsattel!
Wie bitte? Ja, Sie haben richtig gehört: Ihre Radlerhoheit wurde jüngst vom Thron gestoßen. Amsterdam muss das Zepter als fahrradfreundlichste Stadt der Welt abgeben und ein Treppenstüfchen tiefer steigen. Wer wagt es …?
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… die Dänen wagen es. Und gut erzogen wie wir sind, gratulieren wir Kopenhagen natürlich zum Titel! Die dänische Hauptstadt schaffte es in diesem Jahr an die Spitze des Copenhagenize Index, der alle zwei Jahre von der dänischen Copenhagenize Design Company herausgegeben wird.
Überzeugt hat Kopenhagen insbesondere mit neuen, eigens für Radfahrer konstruierten Brücken sowie der Steigerung seiner Radlerrate an der sich im Stadtverkehr fortbewegenden Bevölkerung von bereits rekordverdächtigen 36 auf 45 Prozent – und das in nur zwei Jahren. Die Hauptstadtdänen seien einfach ein bisschen schneller, stringenter und kreativer als die Stadtgestalter von Amsterdam.
Deutsche Städte verkehrskonservativ und beratungsresistent
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Ausruhen können sie sich auf ihrem Erfolg jedoch nicht: Die niederländische Hauptstadt könnte den Herausgebern des Copenhagenze Index zufolge mit wenigen Anstrengungen eins fix wieder auf dem Siegertreppchen landen. Es gilt also, bei der Weiterentwicklung auch weiterhin in die Pedale zu treten.
Mit Berlin und Hamburg schafften es auch zwei deutsche Städte unter die Top 20. Allerdings zeigen sich die Autoren von der Platzierung selbiger selbst überrascht. Denn Haupt- und Hansestadt gelten als verkehrskonservativ und beratungsresistent, da sie kaum beziehungsweise eher in eine auto- statt fahrradfreundliche Infrastruktur investieren.
Nur noch eine US-amerikanische Stadt unter den Top 20
Verlierer des Rankings 2015 sind Rio de Janeiro sowie die japanische Stadt Nagoya, die es in diesem Jahr nicht unter die Top 20 geschafft haben. 2011 hatten es auch die US-Städte New York, San Francisco und Portland in die Liste geschafft – verfehlten eine Platzierung nun aber schon zum zweiten Mal. Minneapolis ist damit die einzige Stadt unter den veröffentlichten.
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Nach Veröffentlichungen in den Jahren 2011 und 2013 hat die Copenhagenize Design Company für ihren dritten Copenhagenize Index, der im Juni 2015 erschienen ist, weltweit 122 Städte untersucht – allerdings nur solche mit mehr als 600.000 Einwohnern. Diese profitieren nicht zuletzt von dem Ausschluss kleinerer, äußerst ambitionierter Kandidaten.
Bewertet wurden die Städte in 13 verschiedenen Kategorien, darunter Sicherheit, radfreundliche Infrastruktur, soziale Akzeptanz, Parkmöglichkeiten, verkehrsberuhigte Zonen und die Geschlechterverteilung unter Radfahrern.