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Zahl der Dorfkümmerer in Thüringen seit 2022 verdoppelt

Veröffentlicht am 08.07.2024Lesedauer: 2 Minuten
Grabe, ein Ortsteil von Mühlhausen, gehört zu den Einsatzorten von Dorfkümmerern in Thüringen.
Grabe, ein Ortsteil von Mühlhausen, gehört zu den Einsatzorten von Dorfkümmerern in Thüringen.Quelle: Bodo Schackow/dpa

Geschlossene Läden, schlechte Bus- oder Bahnanbindung, kein Postamt - in vielen Dörfern macht die ausgedünnte Infrastruktur den Einwohnern zu schaffen. Dorfkümmerer können eine Hilfe sein.

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Die Schar der Dorfkümmerer ist in Thüringen größer geworden. Derzeit sind 70 über das Landesfamilienprogramm finanzierte Dorfkümmerer im Einsatz, wie eine Sprecherin des Thüringer Sozialministeriums auf Anfrage sagte. Seit 2022 habe sich deren Zahl mehr als verdoppelt. Dorfkümmerer sind feste Ansprechpartner für auf dem Land lebende Menschen. Sie organisieren zum Beispiel Veranstaltungen oder Ausflüge für die Einwohner, helfen bei Bedarf beim Ausfüllen von Formularen oder übernehmen Fahrdienste bei Einkäufen oder zu Arztterminen in Dörfern mit schlechter Verkehrsanbindung.

Zum Einsatz kommen sie laut Ministerium in acht Landkreisen, unter anderem im Weimarer Land, im Unstrut-Hainich-Kreis, im Kyffhäuserkreis und im Kreis Hildburghausen. Die Kommunen können selbst entscheiden, ob sie Dorfkümmerer einsetzen. Sie können sie fest anstellen oder sie als Ehrenamtler mit einer entsprechenden Aufwandsentschädigung einsetzen.

Dorfkümmerer sind auch eine Antwort auf die Bevölkerungsentwicklung in vielen ländlichen Regionen, die in den vergangenen Jahren neben Einwohnern wichtige Versorgungsangebote wie Geschäfte, Postfilialen und Arztpraxen verloren haben. Angesichts der zunehmenden Alterung der Bevölkerung geht das Ministerium von einem weiter steigenden Bedarf an diesem Unterstützungsangebot aus.

Der Landtag hatte Anfang Juni mit einer Gesetzesnovelle zur Familienförderung in Thüringen auch eine neue jährliche Mindestfördersumme für das Landesprogramm «Solidarisches Zusammenleben der Generationen» festgeschrieben. Jährlich stehen dafür laut Ministerium nun knapp 16 Millionen Euro zur Verfügung. Damit hätten die Kommunen auch nach der Landtagswahl ausreichend Planungssicherheit, so die Sprecherin.

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