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Werbeveranstaltung

Was ist nur aus der Milch geworden?

Von Frank Lorentz
Veröffentlicht am 29.10.2021Lesedauer: 3 Minuten
Franziska van Almsick beim VIP Event der Initiative Milch
Franziska van Almsick beim VIP Event der "Initiative Milch"Quelle: Katrin Hauter

Die „Initiative Milch“ hat ins Kölner „Supercandy Pop-up Museum“ eingeladen. Auch Deutschlands einstiger Schwimmstar Franziska van Almsick war bei dem Werbetermin dabei und verriet, warum sie sich ein Leben ohne Sündigen nicht vorstellen könnte.

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Milch macht müde Männer munter, so lautete ein Werbespruch in den 50er-Jahren. Später wurde der Spruch verkürzt zu „Die Milch macht’s“. Doch was genau die Milch macht, scheint mittlerweile unklarer denn je, weshalb sich im Sommer die „Initiative Milch“ gründete. Die lud jetzt in das Kölner „Supercandy Pop-up Museum“ ein, um dort eine begehbare Kühlschrank-Installation mit Hunderten von Milchflaschen zu präsentieren (die Milch war nicht echt, und der Raum nicht gekühlt). Auch Prominenz war da, etwa Franziska van Almsick, vielfache Welt- und Europameisterin im Schwimmen.

Die Bezeichnung Museum für diese Location ist eigentlich falsch. Es handelt sich vielmehr um eine Ansammlung von knallbunt möblierten und tapezierten Räumen auf zwei Etagen eines Ex-Industriegebäudes. Sie sind dafür da, dass man darin Tiktok-Filme dreht oder seinen Instagram-Account füttert. Was ist nur aus der Milch geworden, dass sie solche Inszenierungen nötig hat.

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Ich unterhielt mich mit Franziska van Almsick. Sie trug einen milchweißen Anzug zu milchweißen Sneakers und plauderte erfrischend offen, aber so kennt man sie ja. Bei allem Respekt für Hafer- und Sojamilch: Für sie gehe nichts über einen mit Kuhmilch zubereiteten Cappuccino, sagte sie. Die leckersten Dinge seien ja leider meist die ungesündesten, sagte ich.

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Auf welche ungesunden sie nicht verzichten könne? „Lakritz. Gummibärchen“, erwiderte sie. Und: „Ich kann mir kein Leben vorstellen, in dem ich nicht auch mal sündigen würde.“ Ob sie noch schwimme? Sie verzog den Mund. „Nicht mehr viel. Ich brauche ja immer ein Becken mit 25 oder 50 Metern.“ In einen Hotelpool springe sie nicht. Öffentliche Bäder? Keine Chance, wenn man Franziska van Almsick ist, will ja alle Welt sofort ein Selfie. Ostsee? Nordsee? Zu kalt.

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„Ich bin ein Warmduscher“, sagte sie. Die 1978 geborene Berlinerin, die eine Stiftung gegründet hat, welche sich dafür starkmacht, dass jedes Grundschulkind schwimmen kann. 28 bis 29 Grad müsse ein Wasser, in dem sie freiwillig schwimme, schon haben, sagte sie, stutzte und ging in sich. „Habe ich eigentlich jemals in der Ostsee gebadet?“ Dann gab sie sich die Antwort selbst: „Mit den Füßen war ich auf jeden Fall schon mal drin.“

Vor einem rosafarbenen Cadillac-Cabrio hatte man ein langes Frühstücksbuffet aufgebaut. Daneben erstreckten sich große, neonfarbene Bällebäder. Da wirkte es beruhigend, über etwas so rein Weißes wie Milch sprechen zu können. Zum Beispiel mit Kerstin Wriedt, der aus Berlin angereisten Geschäftsführerin der Initiative Milch.

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Ich fragte sie, wie sie zu dem Bestsellerautor Bas Kast stehe, der in seinen Ernährungsratgebern nicht müde wird zu betonen, dass Milch ungesund sei. „Das kann man auch anders sehen“, antwortete sie, zählte einige gesunde Stoffe auf, die Milch enthalte, und schloss mit dem Hinweis, dass die Deutsche Gesellschaft für Ernährung Milchkonsum empfehle.

Als Franziska von Almsick am Frühstücksbuffet stand und sich für die Presse-Fotografen etwas aussuchen sollte, fiel ihr Blick als Erstes auf die Kuchenteilchen. „Hm“, sagte sie, „wenn ich könnte, wie ich wollte…“ Dann gab sie sich einen Ruck. „Ich bin in einem Alter, in dem man am Kuchen besser vorbeigeht“, sagte sie. Dann ging sie entschlossen am Kuchen vorbei.