Es war nachts um drei, als der alte Mann die Nummer der Telefonseelsorge wählte. „Junge Frau“, sagte er, „ich bin jetzt 85. Die Reihen um mich herum sind leer. Können Sie mir sagen, warum ich noch leben soll?“ Elke Schilling war damals gerade Rentnerin geworden. Sie erzählt von der Angst, die sie nach dem Anruf fühlte. Was, wenn es das ist, was am Ende vom Leben übrig bleibt: Einsamkeit, das Gefühl, von allen verlassen zu sein, keinen Sinn mehr im Leben zu sehen? Ein „Weckruf“ sei dieses Gespräch mit dem alten Mann gewesen, sagt Schilling.
![Einsamkeit ist nicht dasselbe wie Alleinsein: Ob ein Mensch unter Mangel an sozialen Kontakten leidet, ist höchst individuell](https://cdn.statically.io/img/img.welt.de/img/politik/deutschland/mobile175437688/0072503057-ci102l-w1024/Gefuehle-sie-schaut-ihm-hinterher-als-er-aus-ihrem-Leben-verschwindet.jpg)
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Einsamkeit ist nicht dasselbe wie Alleinsein: Ob ein Mensch unter Mangel an sozialen Kontakten leidet, ist höchst individuell
Quelle: picture alliance
Zwei Drittel der Deutschen sehen Einsamkeit als Problem. Sie trifft nicht nur betagte Menschen, sondern fast alle Altersgruppen. In der Politik wächst das Bewusstsein: Es muss etwas geschehen. Annäherung an ein tabuisiertes Gefühl.