WELTGo!
Ihr KI-Assistent für alle Fragen
Ihr KI-Assistent für alle Fragen und Lebenslagen
WELTGO! ENTDECKEN
  1. Home
  2. Politik
  3. Deutschland
  4. Steuern: Geplante Steueranreize für Ausländer - „Inländer-Diskriminierung“

Deutschland Haushalt 2025

Opposition kritisiert geplante Steueranreize für Ausländer als „Inländer-Diskriminierung“

Bundeshaushalt 2025 – „Dass sie das geschafft haben, ist ein Wert für sich“

Die Spitzen der Ampel-Regierung haben sich auf Eckpunkte für den Staatshaushalt 2025 und ein Konjunkturpaket verständigt. Robin Alexander, stellvertretender WELT-Chefredakteur, sagt: „Politisch ist Lindner der Sieger des Tages.“

Quelle: WELT TV / Max Oppel

Autoplay
Die Ampel-Koalition muss für ihre Schwierigkeiten, den Haushalt für das kommende Jahr aufzustellen, viel Kritik einstecken. Nun kommt ein weiterer Punkt hinzu: Die geplanten Steuererleichterungen für zugewanderte Fachkräfte teilten Arbeiter in Klassen, kritisiert eine frühere CDU-Bundesministerin.

Bei ihren Verhandlungen zum Bundeshaushalt 2025 haben sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) auch darauf geeinigt, ausländischen Fachkräften in den ersten Jahren nach deren Einreise bei der Einkommensteuer entgegenzukommen. Dieser Vorstoß zieht scharfe Kritik nach sich.

Die sogenannte Wachstumsinitiative der Bundesregierung sieht vor, dass „neu zugewanderte Fachkräfte in den ersten drei Jahren 30, 20 und 10 Prozent vom Bruttolohn steuerfrei stellen“ können. Für diese Freistellung werde eine Unter- und Obergrenze für den Bruttolohn definiert. Nach fünf Jahren solle man die Wirkung dieser Maßnahme untersuchen.

Die frühere Bundeslandwirtschaftsministerin und wirtschaftspolitische Sprecherin der Unions-Fraktionen im Bundestag, Julia Klöckner, kritisiert den Plan scharf. „Das ist Inländer-Diskriminierung“, schrieb die CDU-Politikerin auf der Plattform X. „Arbeiter 1. + 2. Klasse. Für alle, die arbeiten, muss aber doch gelten: Mehr Netto vom Brutto, Arbeit muss sich lohnen!“

An dieser Stelle finden Sie Inhalte von Drittanbietern
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

DGB-Chefin Yasmin Fahimi kritisierte die steuerliche Besserstellung für Mehrarbeit und ausländische Fachkräfte ebenfalls. Der Plan berge gesellschaftlichen Zündstoff, gab die DGB-Chefin zu bedenken.

Lesen Sie auch

Um abseits von den Steuererleichterungen für Fachkräfte die Arbeitsaufnahme insgesamt auch von Geflüchteten zu verbessern, werde die Bundesregierung bei der Erteilung einer Beschäftigungserlaubnis durch die Ausländerbehörde vor Ort eine „Genehmigungsfiktion“ einführen. Das bedeutet, dass die Erlaubnis als erteilt gilt, wenn die Ausländerbehörde nach Beteiligung der Bundesagentur für Arbeit dem Antragsteller innerhalb von zwei Wochen nichts Abweichendes mitteilt.

Habeck sagt, es gehe darum, die Zulassungskompetenz der Ausländerbehörden umzudrehen. In Zukunft solle gelten: „Wenn sie nicht nach 14 Tagen widersprechen, dann gilt die Arbeit von Ausländern als genehmigt.“

Wenn mehr Geflüchtete und andere Ausländer in den Arbeitsmarkt integriert werden könnten, sei das eine „Stellschraube für mehr Wachstum“, betont Habeck. Er treffe oft Handwerksmeister, die ihm sagten, sie wollten jemanden einstellen, scheiterten aber an bürokratischen Hemmnissen.

„Wenn Geflüchtete schneller in Arbeit kommen, ist das nur zu begrüßen“, sagte SPD-Innenpolitiker Hakan Demir. Dafür habe die Ampel-Koalition bereits Reformen beschlossen. Beispielsweise gelte inzwischen grundsätzlich, dass Asylbewerber und Geduldete nun bereits nach sechs statt neun Monaten arbeiten können.

dpa/säd

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema