WELTGo!
Ihr KI-Assistent für alle Fragen
Ihr KI-Assistent für alle Fragen und Lebenslagen
WELTGO! ENTDECKEN
  1. Home
  2. Politik
  3. Deutschland
  4. Brandenburg: AfD gründet erste Fraktion mit Neonazipartei „Die Heimat“

Deutschland „AfDplus“ in Brandenburg

AfD-Politiker planen gemeinsame Fraktion mit Neonazipartei „Die Heimat“

Die langjährige Neonazi-Partei NPD änderte ihren Namen in „Die Heimat“. Bei der Brandenburger Kommunalwahl kam sie auf einige Sitze. Nun wollen einzelne AfD-Kommunalpolitiker mit ihr zusammenarbeiten.
Hier können Sie unsere WELT-Podcasts hören
Um eingebettete Inhalte anzuzeigen, ist deine widerrufliche Einwilligung in die Übermittlung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten notwendig, da die Anbieter der eingebetteten Inhalte als Drittanbieter diese Einwilligung verlangen [In diesem Zusammenhang können auch Nutzungsprofile (u.a. auf Basis von Cookie-IDs) gebildet und angereichert werden, auch außerhalb des EWR]. Indem du den Schalter auf „an“ stellst, stimmst du diesen (jederzeit widerruflich) zu. Dies umfasst auch deine Einwilligung in die Übermittlung bestimmter personenbezogener Daten in Drittländer, u.a. die USA, nach Art. 49 (1) (a) DSGVO. Mehr Informationen dazu findest du hier. Du kannst deine Einwilligung jederzeit über den Schalter und über Privatsphäre am Seitenende widerrufen.

Drei AfD-Politiker wollen mit der rechtsextremen Partei „Die Heimat“ in zwei Brandenburger Kommunalparlamenten gemeinsame Fraktionen bilden. Der AfD-Landesvorstand reagierte am Dienstag schnell und beschloss ein Parteiausschlussverfahren gegen die drei Kommunalpolitiker, wie ein Sprecher der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel mitteilte. Die Heimat, Nachfolgepartei der Neonazipartei NPD, steht auf der Unvereinbarkeitsliste der AfD zu Organisationen, mit denen sie jede Zusammenarbeit ausschließt. In Brandenburg wird die AfD vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft.

Im Landkreis Oberspreewald-Lausitz im Süden Brandenburgs an der Grenze zu Sachsen hatten zwei AfD-Vertreter im neu gewählten Kreistag und ein Politiker der Partei Die Heimat mitgeteilt, sie würden zusammen eine Fraktion mit dem Namen „Heimat und Zukunft“ bilden. Das bestätigte eine Sprecherin des Landkreises der dpa.

In dem Landkreis kam die AfD bei der Kommunalwahl am 9. Juni auf 31,8 Prozent und 16 der 50 Sitze im Kreistag. Abtrünnig sind nun die beiden AfD-Kommunalpolitiker Bernd Dietrich und Peter Gröbe. Zusammen mit dem Heimat-Vertreter Thomas Gürtler, der schon für die NPD in Kommunalparlamenten saß, wollen sie die neue Fraktion bilden. Gürtler soll Vorsitzender werden. Der neue Kreistag tritt am 4. Juli erstmals zusammen.

Auch in der Stadtverordnetenversammlung Lauchhammer im betreffenden Landkreis soll es künftig eine neue Fraktion von Gürtler mit den beiden selben AfD-Mitgliedern sowie einem weiteren AfD-Verordneten geben – unter dem Namen „AfDplus“. In Lauchhammer kam die AfD auf sechs Sitze und die Heimat auf einen Sitz. Nach einem Bericht der Tageszeitung „Taz“ hatte Gürtler schon vor Jahren eine Fraktion mit einem der jetzigen AfD-Mitglieder, der damals für eine Bürgerbewegung antrat, angestrebt.

Lesen Sie auch

Die Heimat hatte am Montag triumphierend in einer Mitteilung verkündet, die AfD erkenne sie als „seriöse“ Kraft an: „Veränderung in Sicht: AfD und HEIMAT gründen erste gemeinsame Fraktionen“. Erwähnt wurde auch der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla, der angeblich auf kommunaler Ebene keine Brandmauern zu anderen Parteien sehe.

Der Brandenburger AfD-Landesvorsitzende René Springer betonte aber umgehend: „Wegen der vorsätzlichen Verletzung von Mitgliederpflichten und des erheblichen Verstoßes gegen die Grundsätze der Partei werde ich ein Parteiausschlussverfahren gegen die drei Mitglieder anstreben.“ Man wolle auf juristischem Weg auch gegen den Namen „AfDplus“ vorgehen. Die Vorgänge hätten die Partei „sehr erschreckt“. Er sei davon ausgegangen, dass so etwas nicht möglich sei. Die Mandatsträger hätten „sicher nicht aus politischer Überzeugung, sondern aus einer gewissen Überforderung mit dem errungenen Mandat reagiert“.

Andreas Kalbitz versuchte ein Polit-Comeback

An anderer Stelle scheiterte derweil ein Polit-Comeback: Ebenfalls im Landkreis Oberspreewald-Lausitz versuchte laut eines Berichts der „Lausitzer Rundschau“ (LR) Andreas Kalbitz bei der dortigen AfD eine Rückkehr in die aktive Politik.

Der dortige Kreisverband stellte am Wochenende seine Kandidaten für die kommende Landtagswahl in Brandenburg auf. Kalbitz war laut der „LR“ vor Ort, kam aber bei der Mitglieder-Abstimmung nur auf Platz zwei. Direktkandidat für die AfD Oberspreewald-Lausitz wurde der Landwirt Robert Jank.

Kalbitz‘ AfD-Mitgliedschaft wurde im Jahr 2020 vom damaligen Bundesvorstand außer Kraft gesetzt, weil er bei der Aufnahme in die Partei seine früheren Mitgliedschaften in der verbotenen rechtsextremistischen „Heimattreuen Deutschen Jugend“ und der Partei „Die Republikaner“ verschwiegen haben soll.

jm/krott mmit dpa

Mehr aus dem Web
Neues aus der Redaktion
Auch interessant
Mehr zum Thema