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Umweltmisterin Lemke rügt „realitätsferne Mythenbildung“ wegen Atomkraft

Bundesumweltministerin Steffi Lemke Bundesumweltministerin Steffi Lemke
Steffi Lemke ist Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz
Quelle: dpa/Bernd von Jutrczenka
Alle Atomkraftwerke in Deutschland sind seit einem Jahr abgeschaltet. Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) ist genervt von der Debatte über den Nutzen der Kernenergie. Es gebe keinen Weg zurück, erklärt sie. Auch ein Kollege springt ihr bei.
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Nach Auffassung von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) entfernen sich die politischen Debatten zur Atomkraft in Deutschland immer mehr von der Realität. Ein Jahr nach dem deutschen Atomausstieg zeige sich hier „eine zunehmende Diskrepanz“ zu den eigentlichen Fakten, sagte Lemke der Deutschen Presse-Agentur. Atomkraft werde von manchen „als eine Art energiepolitische Heilsbringerin dargestellt“, erklärte die Ministerin mit Blick auf jene, die sich einen Wiedereinstieg in die Atomkraft wünschten. „Wir erleben eine zunehmend realitätsferne Mythenbildung.“

Der Atomausstieg sei ein Gewinn für Deutschland. „Gerade in unsicheren Zeiten können wir froh sein, dass wir unser Land im April 2023 mit dem Atomausstieg sicherer gemacht haben.“

Der deutsche Atomausstieg jährt sich am Montag zum ersten Mal. Am 15. April 2023 waren die letzten drei Kernkraftwerke Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland abgeschaltet worden. Kritik an der Entscheidung bleibt – insbesondere aus konservativen Kreisen gibt es Rufe nach einem Wiedereinstieg in die Atomkraft. Erst in dieser Woche hatte die Unionsfraktion dazu eine Aktuelle Stunde im Bundestag beantragt.

Kritiker hatten vor dem Ausstieg und dem Hintergrund der Energiekrise immer wieder davor gewarnt, dass Deutschland seine Stromversorgungssicherheit mit dem Abschalten der Atomkraftwerke gefährde. Mehrere Studien wie etwa die jüngste Prognos-Studie zur Umsetzung der Energiewende legen allerdings nahe, dass diese Sorge im Rückblick unberechtigt war. Die letzten drei Atommeiler hatten nur einen Anteil von etwa fünf Prozent an der deutschen Stromproduktion ausgemacht.

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Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bekräftigte: „Die Versorgungssicherheit war zu jedem Zeitpunkt gesichert.“ Das Land habe „so wenig Kohle verstromt wie seit Jahrzehnten nicht mehr“. Die „Schwarzmalerei“ sei unnötig gewesen. Die erneuerbaren Energien seien auch auf einem guten Weg, das Land müsse jetzt „Kurs halten“.

Lemke sagte: „Realität ist, dass der Anteil der Atomkraft an der weltweiten Stromproduktion seit Jahren zurückgeht.“ Atom-Projekte würden sich überall verteuern oder würden gleich storniert. Zudem komme in der Debatte immer wieder zu kurz, dass es sich bei der Atomkraft um eine „Hochrisikotechnologie“ handele.

„Fakt bleibt, dass keine Versicherung der Welt das Risiko einer Kernschmelze abdeckt“, sagte sie. Es sei zudem eine „traurige Realität“, dass es in etlichen Ländern keine oder kaum Fortschritte bei der Suche nach einem Endlager für Atommüll gebe.

„Ich kann nur dazu aufrufen, dass wir uns wieder alle darauf besinnen, nach vorn zu blicken und die strahlenden Hinterlassenschaften der Atomkraft in Deutschland sicher zu entsorgen“, mahnte Lemke. Diese Aufgabe sei „groß genug“.

dpa/krei

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