400 Wahlkreise ausgezählt – Alle Ergebnisse und Grafiken im Überblick
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Europa hat ein neues Parlament gewählt. Laut dem Endergebnis liegt in Deutschland die Union deutlich vorn. Die AfD verzeichnet gegenüber 2019 deutliche Zugewinne, die Grünen verlieren klar. WELT gibt einen Überblick zur Europawahl mit allen Daten und Grafiken.
Die Union hat die Europawahl in Deutschland mit großem Abstand gewonnen – vor der AfD, die zweitstärkste Kraft wurde. Wie die Bundeswahlleiterin um 4:16 Uhr nach Auszählung aller 400 Kreise auf ihrer Homepage mitteilte, legten CDU und CSU zusammen auf 30,0 Prozent zu. Die AfD verbesserte sich deutlich auf 15,9 Prozent. Von den in Berlin regierenden Koalitionsparteien fiel die SPD auf 13,9 Prozent und damit ihr schlechtestes Ergebnis bei einer bundesweiten Wahl zurück.
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Die Grünen stürzten noch stärker ab auf 11,9 Prozent, die FDP erlitt mit 5,2 Prozent leichte Einbußen. Das neu gegründete linke Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kam aus dem Stand auf 6,2 Prozent, die Linke auf 2,7 Prozent. Auch die Parteien Freie Wähler, Volt, Die Partei, ÖDP, Tierschutzpartei und Familienpartei errangen Mandate. Die Wahlbeteiligung in Deutschland hat mit 64,8 Prozent einen neuen Höchstwert seit der Wiedervereinigung erreicht.
Alle Entwicklungen zur Europawahl hier im Liveticker.
Dem vorläufigen Wahlergebnis der Bundeswahlleiterin zufolge erhält die Union 29 Mandate. Die AfD entsendet demnach 15 Abgeordnete, SPD 14, Grüne 12, BSW 6, FDP 5, Linke 3, Freie Wähler 3, Volt 3, Die Partei 2, Tierschutzpartei 1, ÖDP 1, Partei des Fortschritts 1 und die Familien-Partei ebenfalls einen Abgeordneten.
AfD in Ostdeutschland stärkste Kraft
In den fünf ostdeutschen Bundesländern hat die AfD bei der Wahl zum EU-Parlament klar gewonnen. Die teils vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestufte Partei konnte in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen jeweils den ersten Platz belegen. Das teilte die Bundeswahlleiterin am Montagmorgen nach Auszählung aller 400 Wahlkreise mit. In den Stadtstaaten Berlin und Hamburg gewannen die Grünen, in Bremen siegte die SPD, während die westdeutschen Flächenländer an die CDU beziehungsweise im Fall Bayerns an die CSU gingen.
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Bei der Europawahl waren die Bürger in den 27 Mitgliedstaaten der EU aufgerufen, ein neues Europaparlament zu wählen. Die mehr als 700 Abgeordneten beschließen Gesetze auf EU-Ebene, genehmigen den EU-Haushalt und wählen den Präsidenten und die Mitglieder der EU-Kommission.
Die Zahl der Parlamentarier steigt im Vergleich zur vorangegangenen Wahl 2019 von 705 auf 720. Deutschland wird als bevölkerungsreichstes Mitgliedsland weiterhin mit 96 Sitzen im Parlament vertreten sein.
Prognose zur Europawahl 2024
Unter den 448 Millionen Einwohner der EU durften alle volljährigen Unionsbürger ihre Stimme abgeben. In Deutschland waren erstmals auch 16- und 17-Jährige wahlberechtigt. Das war auch in Österreich, Malta und Belgien der Fall, in Griechenland galt ein Mindestwahlalter von 17 Jahren.
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Wahlberechtigt in Deutschland waren nach Schätzung des Statistischen Bundesamtes bis zu 64,9 Millionen Menschen, darunter schätzungsweise 60,9 Millionen Deutsche und 4,1 Millionen Unionsbürger. Sie konnten entscheiden, ob sie ihr Wahlrecht zum Europäischen Parlament in Deutschland oder in ihrem Herkunftsmitgliedstaat ausüben.
Die Wahlbeteiligung in Deutschland stieg von 61,4 auf 65,0 Prozent, sie könnte dieses Jahr auch insgesamt in den 27 EU-Ländern höher ausfallen als 2019. Einer Umfrage der Bertelsmann Stiftung zufolge wollen rund 60 Prozent der Europäer teilnehmen. Das wären deutlich mehr als 2019, als die Wahlbeteiligung in der EU bei 51 Prozent lag.