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Deutschland Felix Klein

Antisemitismusbeauftragter kritisiert Gleichgültigkeit gegenüber Judenhass

Parlament und Betroffene gedenken der Opfer des Holocaust

Mit einer Feierstunde im Parlament haben Politiker und Vertreter betroffener Gruppen an die Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Im Bundestag beklagte die Holocaust-Überlebende Eva Szepesi ein Wiedererstarken von Antisemitismus. Sie forderte ein Eintreten für Demokratie und gegen Rechtsextremismus.

Quelle: WELT

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Die Gleichgültigkeit der übrigen Gesellschaft gegenüber dem zunehmenden Judenhass mache ihm am meisten zu schaffen, so der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung. Außerdem sieht Felix Klein einen Widerspruch zwischen den „Nie wieder!“-Bekundungen und der Lebenswirklichkeit von Juden in Deutschland.

Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat die Gleichgültigkeit der deutschen Bevölkerung angesichts der Judenfeindlichkeit im Land kritisiert. „Seit dem 7. Oktober sehen wir Judenhass auf einem in Deutschland seit Jahrzehnten nicht dagewesenen Niveau“, schrieb Klein in einem Gastbeitrag für die „Bild am Sonntag“. „Die Gleichgültigkeit der übrigen Gesellschaft macht mir am meisten zu schaffen. Ich rufe daher dazu auf, diese Gleichgültigkeit aufzugeben und sich klar zu positionieren gegen Judenhass“, fügte er hinzu.

Klein begrüßt zwar das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, er beobachtet nach eigenen Worten aber einen Widerspruch zwischen den „Nie wieder!“-Bekundungen und der Lebenswirklichkeit von Jüdinnen und Juden in Deutschland. „Kinder werden nicht in den jüdischen Kindergarten geschickt, es gab leere Klassenzimmer in jüdischen Schulen“, beschrieb Klein die Folgen von Antisemitismus. „Jüdische Veranstaltungen werden abgesagt oder genauso gemieden wie bestimmte Stadtteile. Jüdisch klingende Namen werden in Taxi- und Bestell-Apps geändert, damit man nicht erkannt wird.“

Seit dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober hat die Zahl der judenfeindlichen Straftaten in Deutschland stark zugenommen. Nach Angaben von Klein hat das Bundeskriminalamt seitdem mehr als 2200 antisemitische Straftaten erfasst.

Am 7. Oktober waren hunderte Kämpfer der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Hamas nach Israel eingedrungen und hatten dort Gräueltaten verübt. Nach einer AFP-Zählung auf Grundlage von israelischen Daten wurden bei den Angriffen der radikalislamischen Palästinenserorganisation mehr als 1160 Menschen getötet und rund 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

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Israel geht seither massiv militärisch im Gazastreifen vor, erklärtes Ziel ist die Zerstörung der Hamas. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, wurden seit Kriegsbeginn mehr als 27.200 Menschen im Gaza-Streifen getötet.

AFP/jr

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