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Deutschland Kritik am Zentralrat

Warum dieser Mann nicht mehr Rabbi werden darf

Der Rabbiner-Student Armin Langer Der Rabbiner-Student Armin Langer
Der Rabbiner-Student Armin Langer
Quelle: Armin Langer
Im Rahmen der Flüchtlingsdebatte hat ein Rabbiner-Student den Zentralrat der Juden massiv kritisiert. Jetzt wird ihm die Ordination verweigert. Dem Studenten mangele es an Fingerspitzengefühl.

Nach einem äußerst kritischen Kommentar über den Zentralrat der Juden hat das Abraham-Geiger-Kolleg in Potsdam einem Rabbineranwärter die Ordination verweigert.

Das Vertrauensverhältnis zu dem Kandidaten sei nachhaltig verletzt, heißt es in einer schriftlichen Begründung des Kollegs. Darüber hatte zuerst der „Spiegel“ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet.

Der Rabbinerstudent Armin Langer hatte im November vergangenen Jahres in einem Kommentar für die Tageszeitung “taz“ vorgeschlagen, dass sich der Zentralrat der Juden in den „Zentralrat der rassistischen Juden“ umbenenne. Langer bezog sich in seinem Text auf die Forderung des Vorsitzenden Josef Schuster nach einer Obergrenze für Flüchtlinge in Deutschland.

Langer ist Mitbegründer der Initiative “Salaam-Schalom“, die sich für ein friedliches Miteinander der Religionen einsetzt. 2014 war der 25-Jährige wegen seines Engagements von Bundespräsident Joachim Gauck empfangen worden.

Es fehlte „wiederholt an Fingerspitzengefühl“

Der Student räumte am Dienstag ein, er habe mit einer negativen Reaktion auf den Kommentar gerechnet, weil seine Sprache teilweise verletzend gewesen sei – aber nicht damit, rausgeworfen zu werden. Allerdings sei ihm schon in der Vergangenheit vonseiten des Kollegs von seinem Engagement abgeraten worden.

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“Unsere Entscheidung sollte nicht als Kritik am Engagement Langers verstanden werden, sich für den jüdisch-muslimischen Dialog einzusetzen“, hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme von Walter Homolka, dem Rektor des Abraham-Geiger-Kollegs, vom Dienstag.

Langer müsse als künftiger geistlicher Repräsentant des Judentums seine öffentliche Wahrnehmung und seine Wortwahl so gestalten, dass sich die jüdische Gemeinschaft auch von ihm vertreten lassen möchte, hieß es weiter.

Im vorliegenden Fall habe es wiederholt an Fingerspitzengefühl des Kandidaten gefehlt.

Das Kolleg bietet Langer eine Wiederbewerbung für die Ordination als Rabbi nach zwölf Monaten an. Das Studium der Jüdischen Theologie an der Universität Potsdam kann der 25-Jährige fortsetzen.

dpa/ds

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